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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Gasturbi- nen angetrieben wurden, auf Hochtouren.
    An Bord des Superschiachtschiffes wurde nur noch das Mathelo- gische Positronengehirn in Betrieb gehalten. Die Stromerzeugung der Notaggregate war so geringfügig, daß alle anderen stromver- brauchenden Maschinen stillstehen mußten. Auch die Beleuchtung war auf ein Minimum gesenkt worden.
    Das Mathelogische Positronengehirn hatte anhand der vorliegen- den Daten inzwischen ermittelt, daß die Südpolstation und die in- zwischen vernichtete Nordpolstation für den Verkleinerungsprozeß verantwortlich gewesen waren. Außerdem waren diese Gebäude nicht selbst der Verkleinerung zum Opfer gefallen. Die Stationen mußten vor längst vergangenen Zeiten als Waffen erbaut worden sein.
    Das war die Lage an Bord der CREST II am 18. Dezember 2400 Erdzeit.
    3 Es sah ganz danach aus, als sollten die terranischen Eroberer diese Falle einer unbekannten Rasse nicht wieder verlassen kön- nen.
    Er war immer noch ein Gigant.
    Ein dreieinhalb Millimeter großer Gigant, der Mühe hatte, seinen mächtigen Körper durch die Schotte zu schieben, wenn er die Zen- trale der CREST II betreten wollte.
    Niemand hätte zu sagen vermocht, ob der Haluter auch dieses Abenteuer noch reizvoll fand oder ob er vorgezogen hätte, in nor- maler Größe durch das unbekannte Land außerhalb der CREST II zu laufen.
    Mory Rhodan-Abro betrachtete den Koloß, der vor ihr, Rhodan und dem Arkoniden Atlan stand und mit reglosem Gesicht den Dis- kussionen folgte.
    Rhodans Frau hatte nichts von ihrer Schönheit eingebüßt, doch wer sie genau kannte, wußte den bitteren Zug um ihren Mund rich- tig zu deuten.
    „Warum sagen Sie nichts, Tolot?" fragte sie den Haluter. „Sie hö- ren zu, wie wir stundenlang reden und reden. Sie sind genau wie wir in einer fürchterlichen Lage. Welche Vorschläge haben Sie zu unterbreiten?"
    Tolot hörte den gereizten Unterton aus ihrer Stimme heraus. Er verstand diese Frau. Längst hatte er die Unruhe der Besatzung ge- spürt. Im ganzen Schiff gab es Anzeichen für eine beginnende Verzweiflung. Rhodan würde bald eingreifen müssen, wenn er eine Panik vermeiden wollte.
    „Was ich zu sagen habe, wird nicht dazu beitragen, Ihre Stim- mung zu heben", meinte Tolot. „Ich habe einige grobe Berechnun- gen aufgestellt und bin dabei auf unangenehme Ergebnisse gesto- ßen."
    Rhodan wußte, wie schnell der Haluter mit seinem phantasti- schen Plangehirn rechnen konnte. Der Riese konnte jede Positro- nik schlagen, wenn es darauf ankam.
    „Sprechen Sie, Tolot", forderte Rhodan. „Wir müssen uns mit den Gegebenheiten abfinden. Es wäre unsinnig, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen."
    „Der Durchmesser des Planeten Horror beträgt, wie wir alle wis- sen, knapp vierzehntausend Kilometer", begann Tolot ohne Einlei- tung. „Sein durchschnittlicher Umfang liegt somit bei über dreiund- vierzigtausend Kilometer. Atlan, Sie haben kurz vor dem Absturz der Space-Jet noch einige Messungen vorgenommen. Sagen Sie uns, wo die Bruchlandung ungefähr vonstatten ging."
    Der Arkonide dachte einen Augenblick nach.
    „Fünfundvierzig Grad südlicher Breite", gab er dann bekannt.
    „Das stimmt ungefähr", sagte Tolot. „Es ist leicht zu errechnen, daß dieses Raumschiff im Augenblick zehntausendachthundert- undvierzig Kilometer von der Südpolstation entfernt steht."
    10.840 Kilometer!
    Rhodan und Atlan schauten sich bedeutungsvoll an.
    Der von Tolot angegebenen Entfernung lag die Normalgröße ei- nes Menschen zugrunde. Da sich die Raumfahrer jedoch um das Tausendfache verkleinert hatten, wurden bei subjektiver Betrach- tung aus diesen 10.840 Kilometern 10.840.000 Kilometer.
    Eine unermeßliche Entfernung, solange die CREST II funktions- unfähig war.
    Und doch mußten sie irgendwie zur Südpolstation gelangen, denn es gab nur einen Weg, um die Verkleinerung rückgängig zu machen: der Potential-Verdichter mußte vernichtet werden.
    „Sie schweigen", bemerkte Tolot. „Das bedeutet, daß Sie die Konsequenzen aus den vorliegenden Ergebnissen zu ziehen ver- mögen."
    4 „Um Himmels willen!" rief Oberst Cart Rudo stöhnend. „Wir kön- nen doch nicht unser ganzes Leben in diesem Zustand verbringen, wie ... wie Insekten, die hilflos über den Boden kriechen."
    „Jetzt wissen wir endlich, wie einem Käfer zumute ist, den unsere Füße achtlos zertreten", sagte Atlan.
    „Der Käfer hat den Vorteil, daß er von Geburt an nicht größer ist", widersprach Mory. „Er ist es nicht anders gewöhnt.
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