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0211 - Geheimwaffe Horror

Titel: 0211 - Geheimwaffe Horror
Autoren: Unbekannt
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genug donnern lassen.
    Mein Extrahirn hatte mir wieder einmal gesagt, es würde mir nie gelingen, die terranische Mentalität zu ändern. Sie waren nun einmal so. Wild, verwegen, niemals aufgebend auf der einen Seite - klug, zurückhaltend und kühl berechnend auf der anderen Seite. So hatte ich sie kennengelernt, und so waren sie heute noch.
    Ich hatte mich mit allem abgefunden, nur nicht mit dem Plan, einige Lichtstunden von Horror entfernt im Raum stehenzubleiben, um dort auf das zweite Vierstufenschiff zu warten!
    Die CREST und die beiden Posbiraumer sollten als fliegende Stützpunkte im Horror-System zurückbleiben. Die Stammbesatzung sollte mit dem Vierstufenschiff zum Twin-Transmitter zurückkehren, dessen System mittlerweile von der Solaren Flotte zu erobern war.
    Das war Rhodans Vorhaben in großen Zügen. Seine Frau, Mory Rhodan-Abro, hatte ihn so kräftig unterstützt, daß meine Argumente kaum beachtet worden waren.
    Niemand unter den Terranern hatte den wahren Grund für meine Ablehnung erkannt - niemand! Nur Icho Tolot, der halutische Überriese, hatte mich mit seinen drei Augen so bezeichnend angeblickt, daß ich mich schon ertappt gefühlt hatte. Tolot hatte jedoch geschwiegen, obwohl er ein dröhnendes Gelächter nicht hatte unterdrücken können.
    Ich hatte als Begründung für meine Ablehnung vorgegeben, die von Rhodan befohlene Eroberung der Twin-Sonne könne mißlingen, die erwartete ANDROTEST II verunglücken, oder im Raum vor dem Horror-System könnte plötzlich eine Gefahr auftauchen, der das Superschlachtschiff allein nicht gewachsen wäre. Die beiden Transporter waren kaum bewaffnet.
    Rhodan hatte meine Einwände verworfen. Er hatte glänzende Gegenargumente genannt, und ich hatte mich ihnen nicht einmal verschließen können.
    Der tatsächliche Grund für meine Ablehnung war meine Menschenkenntnis! Ich ahnte - nein ich wußte, daß Rhodan sich nicht mehr lange davon abhalten lassen würde, die geheimnisvolle Horror-Oberfläche zu erforschen!
    Niemand ahnte, was dort auf uns wartete, aber ich hatte keinen Zweifel daran, daß es ebenso unangenehm war wie das, was wir innerhalb dieser Welt erlebt hatten.
    Ich wollte und mußte die zweitausend verwegenen Terraner dazu bringen, mit der CREST Fahrt aufzunehmen und aus eigener Kraft das Twin-System zu erreichen. Von dort aus war die Nachschubfrage kaum noch ein Problem. Selbst wenn es nicht gelang, diesen Stützpunkt zu erobern, so trafen wir dort bessere Verhältnisse an.
    Wir kannten die sieben Planeten, die sechshunderttausend Lichtjahre vom vordersten galaktischen Basisplaneten entfernt waren. Eine Benutzung des Transmitters für unbemannte Schiffe war durchaus möglich. Man konnte uns einen unverbrauchten Vierstufenraumer schicken, das Twin-System mit schweren Posbieinheiten abriegeln und die denkbaren Sicherheitsmaßnahmen vornehmen.
    Ich hatte die letzten Tage dazu verwendet, die nötigen Berechnungen durchzuführen. Meine Unterlagen waren hieb und stichfest. Die CREST war beim jetzigen Ausrüstungsstand in der Lage, die dreihunderttausend LJ bis zum Twin-System zu überbrücken - allerdings zum Preis des Totalverschleißes aller Maschinen. Wir konnten aber mit eigener Kraft ankommen! Die kosmonautischen Unterlagen der ANDROTEST Ilagen vor. Es konnte keine Fehlberechnungen geben. Außerdem hatten wir genügend Zeit, um die am stärksten beanspruchten Maschinenteile nach der Hälfte des Weges auszuwechseln.
    Zu diesem Zweck sollte ein vollausgerüsteter Posbiraumer mitfliegen. Seine Triebwerke konnten wieder aktionsklar gemacht werden, wenn man das zweite Posbischiff entsprechend ausschlachtete.
    Ich verstand nicht, warum Rhodan diesen vernünftigen Argumenten nicht zugänglich war. Er mußte doch erkennen, daß meine Planung Hand und Fuß hatte.
    Ich bereitete mich auf die letzte Unterredung über diese Angelegenheit vor. Mein Verhältnis zu Rhodan war seit Tagen angespannt.
    Sollte ich ihm sagen, daß ich um sein Leben und um das von zweitausend Männern bangte, weil ich die Mentalität der Menschen kannte?
    Hätte ich ihm erklären sollen, ich hielte ihn für verrückt genug, auf Horrors Oberfläche zu landen?
    Nur nicht! Der Hinweis hätte den bereits schwelenden Brand zur hellen Flamme entfacht. Diesen tollkühnen Männern, die vor vier Wochen noch am Ende ihrer Kräfte gewesen waren, juckte es schon wieder in den Fingern.
    Sie wollten wissen, was es da „unten" zu finden gab! Ich kann allen galaktischen Intelligenzen nur raten, die
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