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0211 - Geheimwaffe Horror

Titel: 0211 - Geheimwaffe Horror
Autoren: Unbekannt
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Redhorse, ein Terraner aus dem Volk der Cheyenne- Indianer, war bisher am weitesten vorgedrungen. Er hatte das Gebirge im Südwesten erreicht und begann soeben mit dem Aufstieg.
    Redhorse hatte eine Stunde lang darüber nachgedacht, was er bei dem wildromantischen Anblick vermißte. Man hätte auf der Erde sein können; irgendwo im zerklüfteten Teil der Rocky Mountains oder im kahlen Hochgebirge des Himalaja.
    Die Bergriesen türmten sich unübersehbar hoch vor den Männern auf. Was war an diesem Anblick falsch - unterbewußt gespürt falsch?
    Redhorse entdeckte es, als er mit seinen zwanzig Männern den ersten Kamm erklommen hatte.
    Diese bis zu zwölf Kilometer hohen Gipfel trugen keine Schneekappe! Don konnte sich nicht erinnern, auf der Erde jemals einen Berg über sechstausend Meter Höhe gesehen zu haben, der keine Schneekappe getragen hatte.
    „Verdammtes Land", sagte der hochgewachsene Offizier vor sich hin. „Verdammtes Land. Etwas stimmt hier nicht."
    Die Männer seines Kommandos sahen sich bezeichnend an.
    Natürlich stimmte hier etwas nicht.
    Captain Redhorse strich sich mit der Hand über die schweißnassen Haare und griff noch einmal zu seinem Funksprechgerät. Es war zwecklos. Der Kontakt zu den anderen Trupps war endgültig abgerissen.
    Don Redhorse, der verwegenste Draufgänger unter den speziell geschulten Kommandoführern der CREST, warf das Gerät einem Sergeanten zu und setzte sich auf einen Felsblock.
    „Pause", ordnete er an. „Laben Sie sich an dem Anblick unseres stolzen Schiffes und essen Sie etwas."
    Er deutete in die weite Ebene hinunter, aus der sich die fünfzehnhundert Meter durchmessende Kugel der CREST hervorhob. Redhorse war erst acht Kilometer von dem Schiff entfernt. Die anderen Trupps konnten auch nicht weiter vorgedrungen sein. Je näher man an die Berge herankam, um so schwieriger wurde das Gelände.
    Redhorse drückte auf den Erwärmungskontakt einer Automatkonserve und wartete auf das Aufspringen des Deckels. In diesem Augenblick schienen irgendwo jenseits des Gebirges Vulkane auszubrechen.
    Redhorse horchte auf. Als sich das Grollen zu einem rhythmischen Getöse steigerte und von mehreren Steilhängen Gesteinslawinen in die Tiefe stürzten, stellte er die Konservendose vorsichtig auf den Boden und griff zur Waffe. Sein bronzefarbenes Gesicht blieb unbewegt.
    Der Boden begann zu schwanken. Weitere Steinlawinen polterten in das Tal hinab. Es war, als würde diese Welt plötzlich untergehen.
    Don Redhorse legte die Waffe quer über die Knie und hob seine Konserve auf. Stirnrunzelnd blickte er auf das Etikett.
    „Bohnen mit Schinken und Eiernudeln, made on Terra", las er vor. „Köstlich! Eßt, Leute. Wer weiß, wozu wir die Kalorien noch brauchen. Sergeant Sougrin - nehmen Sie einmal Ihren Raketenwerfer und feuern Sie ein Atemgeschoß auf den tausend Meter entfernten Felsblock der die Form einer sitzenden Katze hat. Erkannt...? Na los schon! Worauf warten Sie?"
    Sougrin nahm das Werferrohr, schob eine Miniaturrakete in die hintere Öffnung, legte sich auf den Boden und ging ins Ziel.
    Pfeifend raste das Projektil davon. Als es drüben einschlug, lagen die Männer längst in Deckung. Nur der Captain saß auf seinem Stein und löffelte die Büchse aus.
    Sougrin richtete sich fluchend auf. Fassungslos sah er zu dem Felsen hinüber. Die Kleinstrakete hatte beim Aufschlag eine Splitterwolke aufgewirbelt und war dann als Querschläger ins Gelände geheult. Zu einer Explosion war es nicht gekommen.
    Redhorse verzog keine Miene. Er klemmte die Büchse wieder zwischen die Knie, löffelte mit der linken Hand weiter und griff mit der Rechten nach seine Strahlwaffe. Ohne hinzusehen, drückte er ab. Ein ultraheller Energiestrahl fachte aus der Mündung. Redhorse hüstelte, sah sich um und meinte ungerührt: „Oh - das funktioniert ja noch. Sougrin, da hatten Sie aber Glück, daß ich in die Luft geschossen habe. Eigentlich wollte ich die Mündung in Ihre Richtung halten."
    Zwanzig Männer begannen zu grinsen. Don Redhorse war nicht zu erschüttern.
    „Der hat Nerven wie ein Büffel", meinte Sougrin erbittert. „Hast du das gehört, Samy?"
    Korporal Tchinta, ein lethargisch wirkender Mann mit abstehenden Ohren, schielte auf. Sougrins Bauchansatz hinunter.
    „Na ja, wie man es nimmt", erklärte er. „Vielleicht wollte er etwas gegen deinen Speck tun. Hmmm - da scheinen aber allerhand Vulkane ausgebrochen zu sein. Vor einer Viertelstunde ist etwas über uns hinweggeflogen." Sougrin
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