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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische
Autoren: Jason Dark
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großen Augen an. »Meinst du, daß es noch mehr von der Sorte gibt?«
    »Möglich.«
    McLintock regte sich auf. »Macht euch nicht gegenseitig verrückt«, schimpfte er. »Es reicht, was wir hier erlebt haben. Nachher wimmelt es nur noch von diesen Killerfischen.«
    »Auszuschließen ist es aber nicht«, widersprach der alte George Elder.
    McLintock schaute ihn nur von oben bis unten an, machte dann kehrt und verschwand im Ruderhaus. Der alte George hatte ja recht, nur wollte Cliff das nicht zugeben. Sie hatten mit dem einen Killerfisch schon genug Ärger, es sollten um Himmels willen keine Spekulationen genährt werden.
    »Willst du nicht auch ins Ruderhaus?« fragte Elder.
    O’Casey schüttelte den Kopf. »Nein, ich bleibe hier. Ich…ich…vielleicht…« Er sprach nicht mehr weiter und schüttelte nur stumm den Kopf.
    Elder schlug dem Jüngeren auf die Schulter. »Ich kann dich verstehen, mein Lieber. Ihr wart gute Freunde, nicht?«
    »Ja.«
    »Es tut mir leid, so verdammt leid.«
    O’Casey zuckte nur mit den Achseln. Sprechen konnte er nicht. Seine Kehle war zu. Er merkte nicht, wie sich der alte George Elder entfernte.
    Mit leerem Blick schaute er auf die graugrüne Wasserfläche. Bisher hatte er das Meer immer geliebt. Die wogende, unendliche weite See war ihm wie der verwirklichte Traum einer großen Freiheit vorgekommen. Nun hatte die See ein anderes Gesicht gezeigt. Waren Stürme und Orkane gefährlich, so konnte man bei ihnen sagen, daß sie einfach dazugehörten und in die Natur hineinpaßten. Dieser Fisch jedoch, der paßte da nicht hinein, der gehörte in ein anderes Zeitalter, wo es noch keine Menschen gegeben hatte. Ein Überbleibsel einer längst vergessenen Welt.
    Er merkte nicht, daß die Gischt ihn übersprühte und sich das Wasser mit seinen Tränen mischte. Er dachte nur an seinen toten Freund. Und plötzlich zuckte er zusammen. Nicht weit entfernt sah er etwas auf der Oberfläche schwimmen.
    Einen länglichen Gegenstand, der gelb schimmerte. Und einen gelben Südwester hatte auch Ernie getragen.
    Aber Ernie war es nicht, nur ein Teil von ihm. Was dort auf der Oberfläche schwamm, war ein Arm mit einer gekrümmten Hand, von der O’Casey das Gefühl hatte, sie würde ihm ein letztes Mal zum Abschied zuwinken…
    ***
    Wir hatten lange Besprechungen geführt. Wir, das waren die Experten von Scotland Yard und die Wissenschaftler eines atomaren Forschungszentrums, in dem auch Strahlen untersucht wurden.
    Dort hatten wir eine kopflose Leiche hingeschafft.
    Kopflos insofern, als daß ich daran die Schuld trug, denn ich hatte keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als Fjodor Rankin mit dem Bumerang den Schädel abzuschlagen. So war der Mann, der nicht sterben konnte, doch noch ums Leben gekommen. [1]
    Dabei hatte er ein schweres Schicksal hinter sich. Durch den Aufschlag eines Kometen im fernen Sibirien hatte er eine unbekannte Dosis an Strahlen mitbekommen, die seinen Körper veränderte. Was er auch tat, ob er sich selbst eine Kugel durch den Kopf schoß oder ein Messer in die Brust stieß, er konnte einfach nicht sterben. In dieser Hinsicht hielt er den Vergleich mit einem Zombie durchaus stand. Doch Rankin konnte noch mehr. Er beherrschte Kräfte wie Telekinese und Teleportation, und er setzte sie zu seinem Vorteil ein, wobei er auf Menschenleben keine Rücksicht nahm, was wir als Zeugen mit Schrecken erlebt hatten.
    Nun, wir hatten ihn geschafft, wobei sich danach das Problem stellte: Wohin mit der Leiche?
    Einfach begraben konnten wir ihn nicht, denn er war strahlenverseucht.
    Wir hatten den Toten in ein Institut zur Untersuchung gegeben, dort hatte man sich unter allen Vorsichtsmaßnahmen mit der Leiche beschäftigt und war zu dem Ergebnis gekommen, daß Körper und Kopf einen Höchstwert an Radioaktivität aufwiesen.
    Da ich der ›Schuldige‹ an seinem Tod war, hatte man mich auch bei den Beratungen hinzugenommen. Suko war mitgekommen, und wir hörten uns gemeinsam die Vorschläge der Wissenschaftler an.
    Schließlich rückte ein Professor mit einem Vorschlag heraus, der der Lage angemessen war. Er schlug vor, den Toten in Blei zu packen und ihn zu versenken.
    »Und zwar auf dem Meeresgrund.«
    Diesen Vorschlag mußte man sich durch den Kopf gehen lassen. Es wurde darüber diskutiert, und es stellte sich heraus, daß so etwas nicht zum erstenmal geschah. Westlich der schottischen Küste gab es ein kleines Inselgebiet, daß von der Regierung als Sperrzone erklärt worden war. Hier
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