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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf
Autoren: Jason Dark
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war, wieder verlassen hatte.
    Bis auf zwei. Einer hieß John Sinclair. Er hatte einen Ausweg aus dem Labyrinth gefunden. Mit ihm Glenda Perkins, deretwegen er überhaupt in den Irrgarten eingedrungen war. Der Spuk hatte nicht damit gerechnet, dass John Sinclair es schaffen würde, und er gab Asmodina die Schuld an dieser für ihn kaum verdaulichen Tatsache.
    Der Geisterjäger war entkommen. Eine schlimme Sache, die kaum mehr ausgemerzt werden konnte und für Asmodina noch Folgen haben sollte. Bisher hatte sich der Spuk auf ihre Seite gestellt. Ihre Gegner wussten ihn als Rückendeckung und hatten deshalb kaum angegriffen, denn der Spuk war ein wirklicher Machtfaktor im Reich der Finsternis. Ihn als Feind zu haben war gefährlich. Aber jetzt war auch die Geduld des Spuks am Ende. Er wollte Asmodinas Fehlschläge nicht mehr stützen und auch nicht verteidigen. Sie sollte ihren eigenen Weg gehen. Als der König im Reich der Schatten so dachte, da kam ihm ein Vorschlag gerade recht.
    Solo Morasso hatte sich mit ihm in Verbindung gesetzt und ihn nicht ohne Hintergedanken an die Niederlagen erinnert, die Asmodina schon erlitten hatte. Dr. Tods Worte fielen bei dem Spuk auf fruchtbaren Boden. Und als Morasso ihn fragte, wie er zu Asmodina stünde, da hob er nur die Schultern und demonstrierte damit seine Gleichgültigkeit.
    Innerlich rieb sich Morasso die Hände. Dahin hatte er den Spuk gern haben wollen. Asmodina interessierte ihn nicht mehr. Sie hatte also eine große Stütze weniger. Ideal für Morasso Pläne. Er hatte nichts mehr gesagt, sondern war verschwunden. Jedoch mit einem guten Gefühl, wenn man das von ihm überhaupt sagen konnte.
    Asmodina gab nicht auf, und sie wollte auch noch einmal mit dem Spuk reden. Die Teufelstochter spürte die Sinneswandlung dieses mächtigen Dämons. Es war wirklich nicht gut, wenn dieser auf einer anderen Seite stand als sie.
    Der Spuk sah aus wie immer. Ein Schatten, mehr nicht. Er zeigte sich am liebsten in dieser Gestalt, obwohl er noch eine andere besaß, die jedoch in Vergessenheit geraten war.
    Auch Asmodina hatte sich nicht verändert. Wie immer leuchtete das Haar feuerrot, die Stirn war hoch und glatt. Aus ihr wuchsen zwei Hörner, leicht gekrümmt wie die einer Ziege. Kalt waren die Augen, schmal das Gesicht, so dass es fast die Form eines Dreiecks hatte. Um den Hals hatte sie eine Kette aus kleinen Totenköpfen hängen, die violett leuchteten. Sie trug ein schwarzes, langes Gewand, das ab der Taille mit roten Fäden durchwirkt war, so dass sie aussahen wie lange, erst an den Füßen endende Blutstreifen. Wie ein Schemen tauchte sie aus dem Nebel auf, und im Hintergrund vernahm sie ein hässliches Lachen, ausgestoßen von Maddox, dem Dämonenrichter und dem treuesten Diener des Spuks.
    Bevor die Seelen der versagenden Dämonen in die ewige Qual eingingen, wurden sie von Maddox abgeurteilt. Es war die Pervertierung einer Gerichtsverhandlung, aber sie bereitete Maddox Spaß, er brauchte so etwas.
    »Was willst du?« fragte der Spuk, als er Asmodina aus den Nebelschleiern treten sah.
    Die Teufelstochter blieb stehen und verzog ihre Lippen. »Freundlich bist du nicht gerade.«
    »Warum sollte ich?« Asmodina versuchte, auf den Busch zu klopfen. »Wir sind schließlich Verbündete.«
    »So?« Das Lachen von Asmodina klang ein wenig verunsichert.
    »Wieso nicht? Du gehörst hierher, ich gehöre hierher, und ich bin die Mächtige. Das ist doch wohl klar.«
    Dumpf drang das Lachen dort hervor, wo man bei der schwarzen Gestalt einen Mund vermuten konnte.
    »Überschätzt du dich nicht ein wenig, Asmodina?«
    »Nein!«
    »Gut, dann nicht.«
    »Was soll die Antwort?« Die Teufelstochter wollte jetzt nachhaken.
    »Ich meine, du hast schließlich einige harte Niederlagen einstecken müssen. Sogar dein Erzfeind John Sinclair ist aus dem Labyrinth der Angst entkommen. So etwas spricht nicht für dich, das musst du verstehen.«
    »Es war keine Niederlage«, zischte Asmodina.
    »Was dann?«
    »Ich nenne es Taktik.«
    Der Spuk schüttelte sich in einem nahezu lautlosen Lachen, wobei seine Gestalt hin und her wogte.
    »Nein, das ist keine Taktik, was du da versucht hast. Ich nenne es einfach Unvermögen. Du bist nicht mehr in der Lage, die dir zugeteilten Aufgaben zu…«
    »Hör auf!« schrie Asmodina und trat mit dem Fuß auf den Boden. »Hüte deine Zunge, Spuk!«
    »Verträgst du die Wahrheit so schlecht?«
    Die Teufelstochter war sprachlos. Es hatte noch nie jemand gewagt, so mit ihr zu
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