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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf
Autoren: Jason Dark
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reden. Wenigstens niemand aus den eigenen Dämonenreihen. Wie kam der Spuk überhaupt dazu, so zu antworten, als wäre sie ein Nichts, ein mieser, kleiner Dämon?
    »Meinst du deine Worte ernst?« erkundigte sie sich zischend.
    »Ja.«
    »Das wirst du büßen. Ich bin die Tochter des Teufels. Aus der Schlange hat er mich geformt, und niemand hat bisher gewagt, so mit mir zu reden. Bisher waren wir keine Feinde, Spuk. Treibe es nur nicht auf die Spitze. Ich könnte sonst zu deiner Todfeindin werden und würde dein Reich vernichten.«
    Der Spuk schüttelte den Kopf. Bei ihm war es nur ein Hin und Herhuschen des Schattens, der von dem grauen Nebel als dunkle, gestaltlose Masse abstach.
    »Du nimmst dir wirklich zuviel vor, Asmodina«, sagte er, »und du vertraust zu stark auf die Kräfte deines Erzeugers Asmodis. Täusche dich nur nicht. Auch er ist nicht allmächtig. Er hat Feinde, starke Feinde, das will ich dir nur sagen, gewissermaßen als Warnung, weil wir einmal zusammengehalten haben.«
    »Und jetzt nicht mehr?« fragte die Teufelstochter.
    »Ich werde dir keine Unterstützung mehr gewähren. Verlange nichts von mir. Du wirst keine Hilfe mehr von mir erhalten. Einmal habe ich dir geholfen und die Seele von Dr. Tod freigegeben. So etwas wird nie mehr geschehen, denn du hast es trotz Hilfe der Mordliga und von Morasso nicht verstanden, unseren großen Gegner zu vernichten. Es ist sehr viel Zeit vergangen. Du hast sie nicht genützt. Was jetzt passiert, hast du dir selbst zuzuschreiben!«
    Es waren harte Worte, die Asmodina entgegengeschleudert wurden. Sehr harte sogar.
    Noch nie hatte jemand gewagt, so mit ihr zu sprechen, und ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut und Hass. Sie wusste selbst, dass sie manches Mal zu lasch gehandelt hatte, aber sie hatte nicht anders gekonnt. Es war ihr einfach nicht möglich gewesen, sich nur auf den Geisterjäger zu konzentrieren, weil es im eigenen Lager Gegenströmungen und Entwicklungen gegeben hatte, die sie einfach nicht auffangen konnte. So hatte sie nicht damit gerechnet, dass sich Dr. Tod und die Mordliga gegen sie stellen konnten. Sie hatte den Machthunger dieses Mensch - Dämons unterschätzt, und sie sah auch hinter der Sinneswandlung des Spuks eine Gestalt stehen, die sie als Solo Morasso identifizierte. Ja, so musste es sein.
    »Du wirst noch von mir hören, Spuk«, versprach sie mit krächzender Stimme. »Ihr alle werdet noch von mir hören. Ich lasse mir die Macht nicht nehmen. Ich bin Asmodina, die Tochter des…«
    »Deine Macht ist dir schon genommen«, erwiderte der Gestaltlose. »Du weißt es nur nicht. Denk an AEBA. Auch sie warten nur darauf, dass du verlierst. Der Schwarze Tod hatte viele Freunde. Du hast sie nicht, und sein Erbe ist noch nicht vergessen. Das alte Atlantis wirft bereits seine Schatten auf deine Welten, und du weißt selbst, dass es dort mächtigere Dämonen gab als heute. Denke an die Großen Alten. Sie sind nicht tot, sie schlafen, vielleicht werden sie erwachen. Irgendwann. Solltest du dann noch existieren und den gleichen Machthunger besitzen, wirst du zwischen die Mühlsteine geraten, das verspreche ich dir. Auch Asmodis wird dir nicht helfen, kann dir nicht helfen, denn die Großen Alten werden ihn als selbsternannten König nicht anerkennen. Lange Zeit konnte er viele täuschen. Das ist vorbei. Auch im Reich der Dämonen haben sich die Vorzeichen geändert. Die Macht von Asmodis wird ebenso vergehen wie auch deine.«
    »Eins hast du vergessen, Spuk«, erwiderte die Teufelstochter nach einer kleinen Pause.
    »Was?«
    »Ich werde kämpfen. Ich werde sogar stark kämpfen, und du wirst ebenso untergehen wie die anderen. Das verspreche ich dir.«
    Mehr sagte sie nicht, sondern machte auf dem Absatz kehrt und wurde von den wallenden Nebelschwaden verschluckt. Der Spuk aber lachte. Höhnisch und grell. So lange, bis er diesen Gefühlsausbruch abrupt unterbrach und mit dumpfer Stimme sprach:
    »Närrin, verfluchte Närrin. Du hast als einzige die Zeichen nicht erkannt. So musst du auch die Folgen tragen…«
    ***
    Das Kreuz war etwa so groß wie eine Hand. Von weitem sah es völlig normal aus, doch wer es aus der Nähe betrachtete, sah, dass die vier Ecken Rundungen zeigten, in die vier Großbuchstaben eingraviert waren.
    Ganz oben ein M. Es stand für den Erzengel Michael.
    Unten ein U. Es stand für Uriel.
    Rechts ein R. Das Zeichen für Raphael.
    Und links ein G. Der Anfangsbuchstabe des Namens Gabriel.
    Es folgten noch weitere geheimnisvolle
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