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02

02

Titel: 02
Autoren: Black Jack
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erst mal das Schwerkraftfeld überwinden und sich mit den atmosphärischen Bedingungen auseinandersetzen, bevor sie Ziele im Weltall anfliegen können. Und abgesehen davon - wenn sie uns mit so was beschießen wollen, dann müssen wir einfach nur auf Abstand bleiben und den Planeten mit großen Felsblöcken bewerfen.«
Ein nachdenklich dreinblickender Captain sah hoch. »Sie reden von schweren kinetischen Geschossen?«
»Ja«, bestätigte die Frau. »Genau das habe ich ja gesagt. Ich kann nicht behaupten, dass ich begeistert bin, meine Jungs und Mädels auf eine von Syndiks bevölkerte Welt zu schicken. Wir haben nicht einmal genug Bodentruppen, um ein angemessen großes Gelände zu sichern. Aber der ganze Planet hängt vom guten Benehmen der Syndiks ab, und für uns gibt es keine Alternative.«
»Wir müssen die Marines runterschicken?«, fragte Geary.
Captain Desjani nickte. »Nach ein paar Zwischenfällen recht früh in diesem Krieg kamen wir zu dem Schluss, dass die Syndiks einen Teil ihrer Gefangenen zurückhalten, vor allem diejenigen, die aus ihrer Sicht besonders wertvoll sind. Um sicherzugehen, dass wir niemanden zurückgelassen haben, müssen wir selbst auf die Aufzeichnungen der Lagerleitung zugreifen, um von der Anzahl der Personen bis hin zu den Lebensmittelrationen alles zu überprüfen, damit wir Gewissheit haben, dass ihre Angaben zu unseren Zahlen passen.«
»Einverstanden.« Das ergab natürlich einen Sinn, auch wenn es Geary nicht gefiel, dass sie sich dem fünften Planeten weit genug nähern und langsamer werden mussten, damit sie mit Shuttles die Gefangenen herausholen konnten. »Ich nehme an, den Syndik-Shuttles können wir nicht über den Weg trauen, also müssen wir uns auf unsere eigenen verlassen.« Diesmal nickten alle zustimmend. »Jeder von Ihnen, der Shuttles an Bord hat, soll sie einsatzbereit machen. Ich werde CoPräsidentin Rione bitten, den Syndiks unser Ultimatum hinsichtlich der Gefangenen zu übermitteln.«
Numos warf ihm einen fassungslosen Blick zu. »Warum sollte sie einbezogen werden?«
»Weil sie unsere fähigste Unterhändlerin ist«, antwortete Geary ohne Umschweife. Er wusste nicht, warum Numos auf einmal so gegen Rione eingestellt war.
»Riones Lapsus bei Corvus hätte uns fast die Titan gekostet!«
Geary fühlte, wie Wut in ihm aufstieg. Der Syndik-Verrat bei Corvus, als sie Handelsschiffe losschickten, um die Flotte angeblich mit Vorräten zu versorgen, war weder Rione noch sonst jemandem anzukreiden. Numos musste das doch klar sein. »Diese Einschätzung kann ich nicht teilen.«
»Natürlich nicht. Da Co-Präsidentin Rione sehr viel Zeit allein mit Ihnen in Ihrer Kabine verbringt, glauben Sie ganz sicher, dass …«
Geary brachte ihn zum Schweigen, indem er mit der Faust auf den Tisch schlug. Aus dem Augenwinkel bemerkte er die entrüsteten Mienen jener Befehlshaber, denen die Schiffe der Rift-Föderation und der Callas-Republik unterstanden. »Captain Numos, Sie vergreifen sich im Ton!«, zischte er ihm bedrohlich zu.
Captain Faresa kam ihm mit ihrer typischen von sich überzeugten Art zu Hilfe. »Captain Numos spricht nur aus, was jeder …«
»Captain Faresa!«, schnitt Geary ihr das Wort ab. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Tag erlebe, an dem Offiziere der Allianz sich wie Klatschweiber aufführen. Sie und Captain Numos müssen sich offenbar noch einmal gründlich mit den Vorschriften befassen, wie sich Offiziere persönlich und dienstlich zu verhalten haben.« Faresa wurde kreidebleich, Numos bekam einen noch röteren Kopf, aber beide sahen sie Geary mit dem gleichen hasserfüllten Blick an. »Co-Präsidentin Rione von der Callas-Republik ist Senatsmitglied der Allianz. Sie wird mit dem Respekt behandelt, den ihre Position mit sich bringt. Wenn Sie nicht in der Lage sind, diesen Respekt aufzubringen, dann ist es Ihre Pflicht, den Dienst in der Flotte zu quittieren. Ich werde keine Beleidigungen oder Unterstellungen dulden, die gegen einen Offizier oder gegen einen Vertreter der AllianzRegierung in dieser Flotte gerichtet werden. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Geary atmete tief durch und ließ seinen Blick über den Tisch schweifen, ohne zu wissen, wie seine Worte bei den versammelten Offizieren angekommen waren. Captain Tulev blickte finster drein, machte jedoch eine zustimmende Kopfbewegung. »Es gab zu viel Tratsch und zu viele Gerüchte. Es sind zu viele Beleidigungen ausgesprochen worden, die die Kommandoebene betreffen«, fügte er mit einem Blick
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