Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kommandosessel für Tschato, während Duprene sofort mit den Berechnungen begann. Die Werte, die die Strukturtaster anzeigten, genügten, um mit Hilfe der Positroniken den ungefähren Standort der Strukturerschütterung festzustellen. Chefingenieur Bactas kam in die Zentrale. Seine kleine bewegliche Gestalt schien Unruhe zu verbreiten. Dawson arbeitete wie ein Verrückter an den Funkgeräten.
    „Zweifellos handelte es sich nicht um eine Transition", sagte Tschato. Picot, der neben ihm Platz nahm, starrte auf die Bildschirme. Nichts deutete darauf hin, daß fremde Schiffe in unmittelbarer Nähe der LION waren. Außer dem geheimnisvollen Vorgang war nichts geschehen. Irgendwo jedoch mußte die Kontinuität des Raum-Zeit-Gefüges erheblich gestört worden sein.
    „Vielleicht sprang ein Schiff in den Hyperraum und ist dabei explodiert, Sir", meinte Captain Walt Heintman. „Ja", sagte Tschato bedächtig. „Das ist eine von unzähligen Möglichkeiten."
    „Sir!" rief Dawson in diesem Augenblick. „Signale auf Hyperkomwelle."
    Wie auf einen geheimen Befehl richteten sich die Gesichter der Männer zu dem Funker hinüber. Dawson machte sich am Hyperkom zu schaffen.
    „Die Impulse sind nur schwach, aber es handelt sich offensichtlich um einen Hilferuf. Ich glaube nicht, daß die Signale von einem terranischen Schiff kommen. Sie wiederholen sich regelmäßig. Es wird nicht gesprochen. Der Sender gibt offenbar nur Peilzeichen." Dawsons Worte genügten, um die Spannung der Männer zu erhöhen. Picot beobachtete, wie Dr. Gaylord die Lippen zusammenkniff. Er wünschte, die Wissenschaftler wären nicht an Bord gewesen. Irgendwie schienen sie die Zusammenarbeit zu beeinträchtigen. Gaylord war ein großer grauhaariger Mann und sah genauso aus, wie Picot erwartete, daß ein Wissenschaftler aussehen sollte. Wieder liefen die Positroniken an. Tschato befahl, den mysteriösen Sender anzupeilen. „Was halten Sie davon, Dan?" fragte Tschato. Picot wußte genau, daß dies eine rein rhetorische Frage war. Wahrscheinlich hörte Tschato überhaupt nicht zu, wenn er eine Antwort erhielt. „Vielleicht ein Trick", sagte Picot. „Wir sollten aufpassen, daß wir in keine Falle geraten."
    Tschatos Lachen zeigte, was er von einer Falle hielt, und was er mit jenen anstellen würde, die es wagten, ihn auf diese Art zu belästigen. Der Kommandant, daran versuchte Picot sich seit Jahren vergeblich zu gewöhnen, setzte sich mit aufreizender Lässigkeit über alles hinweg, was ihm Schwierigkeiten zu bereiten drohte. Daß er trotz dieser eigenwilligen Haltung immer wieder Erfolge erzielte, würde Picot nie verstehen.
    „Wir befinden uns innerhalb einer dichten Sternenballung, Sir", erinnerte Picot gereizt. „Wo Sonnen sind, da gibt es Planeten. Dieser Raumsektor ist geradezu für einen Hinterhalt geschaffen."
    „Hm", machte Tschato ein Kommentar, den Picot als Ablehnung oder Zustimmung auffassen konnte. Wenige Augenblicke später brachte Duprene den aus den Peilversuchen errechneten Standort des Senders zum Kommandostand. Tschato warf einen kurzen Blick auf das Ergebnis. Dann veranlaßte er die LION, ihre bisherige Flugrichtung zu ändern. Mit Unbehagen registrierte Picot, daß sie immer tiefer in die Sonnenballung eindrangen. Die Energien, die von den Sternen ausgingen, störten die Ortungsversuche erheblich. Die LION benötigte fast vierzig Minuten, um den Sender zu finden.
    Auf den Bildschirmen der Raumortung zeichneten sich die Umrisse eines Kugelschiffes mit abgeplatteten Polen ab. Als Picot das fremde Schiff sah, wurde er noch unruhiger. „Ein akonisches Schiff, Sir", murmelte er. „Denken Sie an das Simban-System."
    Tschato überflog die Kontrollen. „Es bewegt sich im freien Fall durch den Raum", stellte er fest. „Nichts deutet darauf hin, daß noch weitere Schiffe in der Nähe sind."
    Als die LION näherkam, stellten die Männer in der Zentrale fest, daß die Hülle stark beschädigt war. In der unteren Kugelhälfte glühte es in hellem Rot. Noch immer morste der akonische Sender.
    Dawson hatte inzwischen die Vermutung geäußert, daß es sich um einen Dauerimpuls handelte, der ununterbrochen abgestrahlt wurde. Picot schloß daraus, daß überhaupt niemand an Bord des Akonenschiffes war. Hätte es eine Besatzung gegeben, sie hätte auf die Annäherung des terranischen Schiffes bestimmt mit einer Änderung der Funksignale reagiert.
    Tschato gab Dawson den Befehl, einen Funkspruch an das unbekannte Schiff abzustrahlen. Fünf Minuten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher