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0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

Titel: 0196 - Flucht vor den Riesenspinnen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du mit?«
    Cathy schüttelte den Kopf. »Ich habe Angst, Fred. Sèit ich diesen Mafioso als Spinne gesehen habe, habe ich Angst vor ihm. Paß auf dich auf!«
    Frederic küßte sie. »Paß du noch besser auf dich auf. Schließ dich im Zimmer ein, würde ich sagen. Venedig ist wie jede andere Stadt der Welt voller Spitzbuben, und du bist eine schöne Frau. Bevor dir etwas passiert, hier ganz allein in fremdem Land… laß keinen herein. Auch keine Spinne!«
    Da schaffte sie es sogar wieder, zu lachen. »Du Quatschkopf!«
    Er nahm den Wagenschlüssel, den leeren Koffer und ging. Hinter ihm drehte Cathy den Schlüssel herum und lehnte sich dann an die Wand. Ein paar Minuten blieb sie so stehen und atmete tief durch.
    Plötzlich wußte sie, daß es keine Spinnen-Alpträume mehr für sie geben würde. Die Traumspinne hatte zugebissen und ihr Ziel erreicht. Diese Form des Terrors war vorüber.
    Fast war sie erleichtert und ließ sich auf das Bett sinken.- Da sah sie die schwarze Kugel auf dem Fußboden liegen.
    Frederic hatte sie zurückgelassen.
    Plötzlich öffnete die Kugel sich.
    ***
    Von der Suche nach dem Friedhof der Spinnen war Nicole in der Tat wenig begeistert und tippte sich an die Stirn. »Du hast einen Vogel mit deinen Spinnen«, teilte sie Zamorra mit.
    »Wie wäre es mit einer Vogelspinne?« bot Bill Fleming an, was Zamorra seinerseits wieder an den ehemaligen Besitzer der Schriftrolle erinnerte, der von einer solchen achtbeinigen Mörderin gebissen worden sein sollte.
    Manuela stieß Nicole an. »Die Sache hat doch auch eine gute Seite«, sagte sie. »Italien ist doch auch eine Mode-Hochburg! Während unsere beiden Dornenkronen der Schöpfung nach Spinnen suchen, gehen wir einkaufen! Was hältst du davon?«
    »Das«, stellte Nicole trocken fest, »hatte ich ohnehin vor.«
    Damit war dieser Punkt geklärt.
    Der Abend kam, wurde aber nicht so lang wie der vorhergehende, weil Zamorra beschlossen hatte, per Auto über die Alpen zu reisen, um am Zielort direkt mobil zu sein. Den italienischen Mietwagen traute er nicht sonderlich viel zu und hielt mehr von den Wagen seines eigenen Fahrzeugparks, von denen er mit Sicherheit wußte, daß sie technisch im Bestzustand waren, während man bei Leihwagen, egal wo, nie sicher sein kann, wie dämlich sich der vorherige Ausleiher mit Motor, Kupplung und Getriebe und Reifen angestellt hat.
    Demzufolge war es ratsam, sich vor der Tour gründlich auszuruhen, denn eine Alpenüberquerung ist auch bei sommerlichem Wetter nicht gerade eine Spazierfahrt. Außerdem wollte Zamorra nicht unbedingt erst abends am Ziel ankommen, das noch nicht völlig sicher war, weil auch die genaue Beschreibung immer noch eine Toleranz von zehn Kilometern ließ, und dafür erklärte er sich tatsächlich bereit, die Qual eines Aufstehens vor neun Uhr morgens auf sich zu nehmen.
    Er zog sich schon früh zurück. Nicole, Bill und Manuela plauderten noch ein wenig, Bill und Nicole vornehmlich in Erinnerung an alte Zeiten und gemeinsam erlebte Abenteuer, und Manuela mußte leicht erstaunt feststellen, daß es zwischen den beiden irgendwie versteckt einen gemeinsamen Funken gab. Immer noch; in früheren Zeiten war Bill halbwegs in Nicole verliebt gewesen, und nur weil sie bei Zamorra schon in festen Händen war, hatte er sich zurückgehalten und mit anderen Frauen getröstet, bis sich ein ähnliches Verhältnis mit Manuela anzubahnen begann. Aber etwas von damals war immer noch haftengeblieben.
    Irgendwann am späten Abend war dann auch für die drei Schluß, und sie zogen sich zurück. Da Zamorra bereits eingeschlafen war, wollte Nicole ihn nicht mehr aufwecken und verschwand in ihrem eigenen Schlafraum.
    ***
    Entsetzt starrte Cathy die Kugel an. In einem lautlosen Vorgang hatte sich ein Äquatorspalt gebildet und ließ die obere Kugelschale hochklappen. Aber das allein war nicht das Erschreckendste der Erscheinung.
    Wie hypnotisiert, gebannt, sah Cathy zu, wie eine große schwarze Spinne aus der faustgroßen Kugel kletterte. Sie hatte sie vollkommen ausgefüllt und streckte jetzt ihre dürren, langen Beine. Das häßliche Insekt, groß wie eine Vogelspinne, dieser aber äußerst unähnlich mit den dünnen Beinen, bewegte sich mit grausamer Langsamkeit.
    Sekundenlang verharrte sie, als müsse sie sich orientieren, und Cathy sah den Spinnenkopf. Er glich entfernt einem Totenschädel - aber nicht einem menschlichen! Es war der kahle, bleiche Schädel eines Wesens, das niemals auf der Erde gelebt haben
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