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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators
Autoren: Unbekannt
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und unterbrach die Verbindung.
    Verblüfft schaute das Mädchen eine Zeitlang den stummen Empfänger an, dann schaltete sie ihn aus. Sie ging zum Fenster des geräumigen Zimmers und sah hinaus. Es wird also ernst, dachte sie. Nicht so nach und nach, wie wir es zuerst vorhatten, sondern auf einmal, mit einem Schlag. Sie wollen gleich bei dem zweiten Mann auf Plophos anfangen. Links neben dem Fenster stand ein kleiner Tisch. Auf dem Tisch lag das Paket, das heute morgen von einem Boten gebracht worden war. Das Mädchen kannte den Inhalt des Pakets. Es war das Material, das Isit Huran zugestellt werden sollte. Isit Huran war unten im Erdgeschoß und unterhielt sich mit Curd. Die Vorbereitungen für die Überwachung ließen sich in wenigen Sekunden treffen. Curd brauchte nicht einmal davon zu erfahren. Alles war so vorbereitet, daß die Situation sich selbst steuerte. Außerdem war Curd ein intelligenter Mann. Er würde wissen, was er zu sagen hatte. Seine Informationen konnte er später einholen.
    Terry Simmons, Spezialistin der terranischen Abwehr, der plophosischen Polizei dagegen unter dem Namen Malita und als Angehörige der Sippe des Springers Maltzo bekannt, machte sich daran, den ersten großen Schritt zur Beseitigung der Diktatur auf Plophos vorzubereiten. „Sie haben jetzt genug von meinem Kaffee getrunken", bemerkte Kural ungnädig. „Wollen Sie mir nicht endlich sagen, weswegen Sie hier sind?" Der Raum, in dem die Unterhaltung stattfand, wäre behaglich gewesen, wenn die Springer ihn nicht nach ihrem eigenen, exotischen Geschmack eingerichtet hätten. Die schweren Vorhänge ließen nur Spalte der großen Fenster offen, und die hochlehnigen, steilen Sessel und Chaiselongues vermittelten den Eindruck eines Museums. Der Raum lag auf gleichem Niveau mit dem Garten hinter dem Haus, und die blühenden Spitzen der Büsche lugten durch die Fensterspalte herein. „Schön haben Sie es hier", sagte Isit nachdenklich. „Ja, das verdanken wir Ihrem Obmann", knurrte Kural. „Was weiter?" Isit lächelte und wandte seine Aufmerksamkeit voll dem kleinen Springer zu. „Was machen Ihre Vorbereitungen zur ersten Molkex-Expedition?" fragte er. Kural winkte ab. „Nein, das ist es auch nicht", entgegnete er ärgerlich. „Dazu brauchen Sie nur auf den Raumhafen zu gehen und sich zu erkundigen. Sie wissen so gut wie ich, daß wir in etwa vier Wochen startbereit sein werden."
    Isit nickte. Kural hatte eine weitere Frage auf der Zunge, aber bevor er sie aussprechen konnte, öffnete sich die Tür. Ein Mädchen trat ein. Isit kannte sie. Es war Malita, eine der drei Frauen, die zur Gruppe der Springer gehörten. Malita war ein wenig größer als Kural. Sie sah aus, als hätte sie gerade ihren siebzehnten Geburtstag gefeiert. Aber ihr Blick wirkte reifer, und im übrigen kannte man sich bei den Springern nie so richtig aus. Auf jeden Fall war das Mädchen schön, daran bestand kein Zweifel.
    Malita hielt ein kleines Paket in der Hand und ging damit geradewegs auf Kural zu. Sie sprach zu ihm in einer Sprache, die Isit nicht kannte. Mißtrauen regte sich in ihm. Aber er besaß weder ein Gerät, mit dem er die Unterhaltung hätte aufzeichnen können, noch konnte er den Springern verbieten, sich einer der vielen fremden Sprachen zu bedienen, die sie beherrschten.
    Es erschien ihm, als wäre Kural von dem, was Malita ihm zu sagen hatte, aufs höchste überrascht. Das Mädchen fügte daraufhin noch drei oder vier Worte hinzu.da zuckte Kural mit den Schultern und gab sich offenbar geschlagen. Er nahm das Paket an sich. Malita sah Isit unfreundlich an und ging wieder hinaus. Stille herrschte in dem geräumigen Zimmer. Kural betrachtete das Paket, das er im Schoß hielt. Schließlich hob er den Blick, und Isit war überrascht, ein kleines, spöttisches Lächeln zu sehen, das ohne Zweifel für ihn gedacht war. Der kleine Springer stand auf. „Hier ist etwas für Sie", sagte er und warf Isit das Paket zu. Er kehrte zu seinem Sessel zurück, langte zu dem Tisch hinüber, der neben dem Sessel stand, und drückte auf einer Schaltleiste ein paar Knöpfe. Auf einem Säulentisch in der Mitte des Raumes öffnete sich eine Klappe, und ein quaderförmiges Gerät kam zum Vorschein. Isit ließ sich davon nicht beirren. Er öffnete das Paket, wobei er sorgfältig registrierte, daß es schon einmal geöffnet worden war, und musterte den Inhalt. Es handelte sich um nichts weiter als eine kleine Bildbandspule. Isit besah sie von allen Seiten und
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