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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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ein oder zwei Stunden in Ihrer Gesellschaft zubringen.«
    »Wirf die Burschen raus!«, schrie der Anwalt. »Du hast das Recht dazu. Ohne Haussuchungs- oder Verhaftungsbefehl haben sie in deiner Wohnung nichts zu suchen.«
    Bradford, der sich seiner Sache ganz sicher fühlte, zog den Gürtel seines Morgenrocks fester.
    »Warum soll ich mich mit dem FBI verkrachen? Wenn die Gentlemen eine Tasse Kaffee mit mir trinken wollen, so wäre es unhöflich, sie ihnen zu verweigern. Buck, scher dich in die Küche und organisiere ein Frühstück für uns alle.« Er wandte sich an seine Leute: »Ich nehme an, die Cops haben euch auch keine Zeit zum Frühstücken gelassen?«
    »Nein«, antworteten sie im Chor.
    Eine gewisse Lustigkeit breitete sich aus. Zwei der Kerle gingen mit Buck Loggan, um ihm zu helfen. Der Wortführer angelte sich eine Flasche Whisky aus der Bar und begann sein Frühstück mit dem gleichen Stoff, mit dem er vermutlich das Abendessen beendet hatte. Nur der Anwalt blieb sauertöpfisch.
    »Habe zu tun. Lass es mich wissen, wenn die Cops noch irgendetwas von dir wollen. Gib ihnen keine Antwort ohne mich. Die Rechnung schicke ich dir.«
    Er wirbelte hinaus. Bradford entschuldigte sich auf die höflichste Weise. Er wollte sich anziehen.
    ***
    Er kam zurück, als Loggan und seine Helfer das Frühstück schon aufgetragen hatten. Der Gangsterchef lud uns ein, Platz zu nehmen, und so saßen wir mitten unter einer Horde von Gaunern, die in die Schinkeneier einfielen wie ein Rudel Wölfe.
    Bradford ließ sich Zeit, bevor er begann, uns auf den Zahn zu fühlen.
    »Ich bin nicht eitel genug, um anzunehmen, Sie suchten meine Gesellschaft, weil Ihnen mein Gesicht gefällt. Wollen Sie mich nicht über den wahren Grund aufklären?«
    »Sehr einfach«, antwortete ich lächelnd. »Es ist bequemer, in Ihren Sesseln zu warten als vor Ihrer Tür.«
    »Und worauf warten Sie?«
    »Auf eine Nachricht des FBI-Labors.«
    Etwas wie Unsicherheit flog über sein Gesicht, aber er beherrschte sich und lächelte weiter. »Eine wichtige Nachricht?«
    Ich schob mir ein halbes Sandwich in den Mund und nickte.
    »Eine sehr wichtige Nachricht.«
    »Für Sie?«
    »Nein, wichtig für Sie!«
    Unruhig begannen seine Finger auf der Tischplatte zu trommeln. Seine Gardisten kümmerten sich nicht um das Gespräch. Sie lärmten untereinander und erzählten sich harte Witze.
    »Wollen Sie mir nicht näher…?«, fragte Bradford.
    »Gern«, antwortete ich, und jetzt grinste ich ihm ins Gesicht. »Gestern Nacht ist nicht nur Maruzzo mit einer MP-Garbe durchsiebt worden, sondern jemand hat versucht, einige Stunden früher das gleiche Verfahren bei mir anzuwenden. Wir warten auf den Untersuchungsbefund. Wenn in beiden Fällen die gleiche Waffe benutzt wurde, dann, Bradford, werden wir Sie festnehmen, weil Sie Babyface Nelson eine Waffe gegeben haben, und weil Sie ihn mit dem Mord an Maruzzo beauftragten.«
    Es war ein Treffer ins Zentrum. Bradford verschüttete die Hälfte seines Kaffees. Sein Gesicht wurde blass, und er presste die Lippen zusammen, dass sein Mund zu einem Strich wurde. Er brauchte eine Minute, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wir waren großzügig und ließen sie ihm.
    Er probierte ein Lachen, aber es wurde nicht mehr daraus, als ein wenig Gekrächze.
    »Sie scherzen, G-man. Ich glaube nicht, dass Sie feststellen können, aus welcher Art von Kanone eine Kugel abgeschossen wurde.«
    »Unterschätzen Sie die weiß bekittelten Zauberer in unseren Hexenküchen nicht, Bradford. Für sie unterscheidet sich eine Kugel so von der anderen, wie sich unsere Gesichter unterscheiden; und es ist eine Kleinigkeit für sie, zu beurteilen, ob zwei Kugeln von der gleichen Mutter abstammen, genauer gesagt, ob sie aus der gleichen Waffe abgefeuert wurden.«
    »Zum Beispiel aus einer Keystone-MP Modell 48«, ergänzte Phil.
    Es war geradezu ein Genuss, zu sehen, wie Charles Bradford von seinem hohen Sockel herunterfiel. Er rang nach Luft und nach Worten, aber alles, was er schließlich in einem Anfall von Panik herausschrie, war: »Raus mit euch! Raus aus meiner Wohnung!«
    Phil und ich standen sofort auf. Die Leibgardisten merkten endlich, dass der Waffenstillstand zwischen ihrem Chef und den G-men zu Ende war, legten ihre dämlichen Witze auf Eis und interessierten sich wieder für uns.
    »Sie sind dumm, Bradford. Unser Rauswurf ist so gut wie ein Geständnis.«
    Wir marschierten in Richtung auf die Tür. Er stürzte uns nach.
    »Warten Sie! Ich
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