Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes
Autoren: die Stunde des Todes
Vom Netzwerk:
eine Puppe unser hochnäsiger Mr. Rochester sich verguckt hat?«
    Ich zuckte die Achseln, um ihm die Freude am Erfolg nicht zu nehmen.
    »In Blüten-Nelly!« rief Phil.
    »Donnerwetter!« staunte ich.
    »Na, da wurde mir einiges klar«, sagte Phil. »Vor allem aber, als ich herausbekam, daß Rochesters Dienstmädchen in dieser Nacht frei hatte. Was lag näher als die folgende Schlußfolgerung: Blüten-Nelly steckt mit einer Bande unter der Decke und lotst Rochester in ihre Wohnung. Mit ein bißchen Geschick kann sie seinen Safeschlüssel an sich bringen. Wenn draußen die richtigen Burschen warten, können sie in Rochesters Wohnung eindringen, die Filialschlüssel aus dem Safe holen, die Filiale mit den echten Schlüsseln überfallen, die Schlüssel zurückbringen und auch den Safeschlüssel wieder bei Nelly abgeben. Alles hängt nur davon ab, daß es Nelly fertigbringt, Rochester ein paar Stunden lang in ihrer Wohnung festzuhalten.«
    Ich trank den Rest meines Kaffees und nickte zustimmend. »Richtig«, sagte ich. »Genauso war es nämlich. Ich habe inzwischen McCane abgeholt. Er hat bereits seine Geschichte erzählt. Du hattest völlig recht mit deinen Schlußfolgerungen. Übrigens, was hältst du von dieser niedlichen kleinen Liste?«
    Ich schob ihm einen Zettel hin, auf dem sieben Namen standen. Er las sie mit gerunzelter Stirn und brummte: »Das sind ja alles alte Bekannte!«
    »Es sind die Burschen, die fünf Morde auf dem Gewissen haben.«
    Phil sah mich groß an. Er schwieg einen Augenblick. Als er aufstand, sagte er: »Komm! Denen möchte ich die Hand auf die Schulter legen. Jedem einzeln.«
    ***
    Zuerst holten wir Lion-Jack aus den Federn. Er bewohnte ein schmuddliges Zimmer im Anbau einer Imbißbude. Phil stieß die Tür auf.
    Wir traten über die Schwelle. Wir gaben uns nicht mal Mühe, leise zu sein. Phil knipste das Licht an. Aus dem Bett drang ein verschlafenes Grunzen zu uns.
    »Steh auf, Jack!« sagte Phil. »Der elektrische Stuhl wartet!«
    Lion-Jack fuhr in die Höhe. Seine Löwenmähne hing ihm wirr in die Stirn. Seine Hand fuhr schnell zum Kopfkissen.
    Mit zwei Schritten war ich bei ihm und klopfte ihm den Lauf meines 38ers auf die Hand.
    Ich nahm die Pistole, die er unterm Kopfkissen hatte, nur mit den Fingerspitzen an der Laufmündung, suchte eine alte Zeitung und wickelte die Waffe ein. Unsere Experten würden feststellen, ob es eine der Waffen war, mit denen die beiden Wächter und die drei Kassierer bei Looker erschossen worden waren.
    Phil beugte sich über den Gangster. Lion-Jack stieß mit dem Fuß nach ihm, während er versuchte, sich aufzurichten. Phil knallte ihm ein mittelprächtiges Ding gegen sein Schienbein.
    Eine Minute später steckte er auf. Nach zwei vergeblichen Versuchen, uns zu entwischen, ergab er sich in sein Schicksal. Er zog sich an, bekam seine Handschellen und wurde auf dem nächsten Revier eingeliefert mit der Weisung, ihn zum FBI weiterzutransportieren.
    Keine Viertelstunde später standen wir bereits am Bett von Masken-Jimmy.
    Sie nannten ihn so, weil er bei seinen Raubzügen immer eine Maske trug. Ausgerechnet ihm hatte die Maske herunterrutschen müssen, als sie ihren Überfall machten.
    Jimmy versuchte es gar nicht erst, sich zur Wehr zu setzen. Er blinzelte erschrocken in unsere beiden Revolvermündungen, zitterte vor Angst und bat, wir sollten ihn nicht erschießen.
    Der nächste auf der Liste, die McCane gewissenhaft mit Namen und Adressen versehen hatte, war Narben-Joe.
    Sein ganzes Gesicht bestand aus Narben, die er aus unzähligen Schlägereien und Messerstechereien davongetragen hatte.
    Er war nicht zu Hause, sondern saß eine Etage tiefer im Hinterzimmer einer Kneipe, deren stiller Teilhaber er war.
    Wir hörten ein paar Männer grölen, als wir über den Hof schlichen, weil wir den hinteren Eingang benutzen wollten.
    Ich blieb stehen und winkte Phil heran. Das Fenster des Hinterzimmers war geöffnet, aber von innen mit einer wollenen Decke zugehängt.
    Es gab einen kleinen Spalt, durch den man blicken konnte. Ich bückte mich und schielte hindurch.
    Narben-Joe saß genau im Blickfeld.
    Er bleckte die Zähne und schien mit seinen Pokerkarten sehr zufrieden zu sein.
    Ich sah ein halbvolles Whiskyglas neben ihm stehen.
    »Geh zur hinteren Tür!« raunte ich Phil zu.
    Er schlich hin. Gleich darauf sah ich, daß er die Tür aufzog. Er winkte mit der Hand.
    Ich winkte zurück, nahm meinen Revolver in die Hand und wartete.
    Es dauerte keine drei Minuten, da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher