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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes
Autoren: die Stunde des Todes
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die Lupe zu nehmen, falls er im Besitz der für dieses Haus passenden Schlüssel ist.«
    »Selbstverständlich, Jerry. Das entspricht nur unseren Gepflogenheiten.«
    »Nebenbei bemerkt, hätte ich es ihm vielleicht schonender beibringen können«, brummte ich. »Aber der Kerl ist sehr hochnäsig. Übrigens, Phil, kümmere dich bitte mal um die Witwe, diese Mrs. Stude! Überrede sie, daß sie einwilligt, mit ins Distriktgebäude zu fahren und die Verbrecherkartei durchzublättem! Vielleicht stoßen wir dabei auf diesen mysteriösen Lorren.«
    »Gut, Jerry. Wenn was dabei herauskommt, soll uns das Archiv sofort anrufen.«
    »Natürlich. Ah, da sind Sie ja, Home! Haben Sie die Liste fertig?«
    Lieutenant Horne kam heran. Er hatte Stunden alte Bartstoppeln und gerötete Augenlider. Aber er stand so straff wie gewöhnlich vor uns, als er mir die Liste aller in seinem Revier lebenden Vorbestraften überreichte. »Ich kann nicht dafür garantieren, daß sie vollständig ist«, sagte er. »Mein Revier umfaßt…«
    »Sie brauchen das nicht zu begründen, Horne«, wehrte ich ab. »Kein Mensch erwartet von Ihnen, daß Sie 10 000 Personen beim Namen kennen und auch noch ihre Vergangenheit im Kopf haben. Hallo, Bill! Bringen Sie diese Liste rüber in unser neues Office! Johnson wird sicher dort sein. Er soll jeden freiwerdenden Kollegen sofort auf diese Leute ansetzen, Alibis überprüfen und so weiter.«
    Während der Kollege losstürzte, Horne sich neugierig umsah und der Chef diesem Präsidenten entgegenging, um dessen Beschwerde abzufangen, steckte ich mir eine neue Zigarette an.
    In der Zählhalle liefen im Augenblick etwa 30 Leute herum, die mit irgend etwas beschäftigt waren.
    Drüben auf der anderen Straßenseite standen noch zehn von uns und suchten die weitere Umgebung des Fundortes der Knabenleiche ab.
    60 G-men und Detectives liefen zur Zeit von Haus zu Haus und befragten noch einmal alle Anwohner.
    Bald schon würden die Telefone und Fernschreiber spielen. Autonummern und Fingerabdrücke würden geprüft werden. Alibis mußten von Zeugen bestätigt werden.
    Zahlreiche Fragen warteten auf Antwort, und zwei Fragen beschäftigten mich am meisten:
    Stand die Ermordung des Jungen in einem ursächlichen Zusammenhang mit dem Überfall auf die Express Company? Oder handelte es sich um zwei verschiedene Fälle?
    Es war ja durchaus denkbar, daß der Junge irgendwas von den Banditen gesehen, daß er vielleicht sogar einen von ihnen erkannt hatte! Und daß er darum sterben mußte, genau wie die beiden Wärter und die drei Kassierer.
    Falls dieser Zusammenhang bestand, dann war es natürlich das sinnvollste, beide Fälle vom gleichen Team bearbeiten zu lassen.
    Waren es aber zwei völlig verschiedene Fälle, wäre es besser, wenn sich jeweils eine andere Mannschaft um den anderen Fall kümmerte. Aber darüber ließ sich im Augenblick noch nichts sagen.
    »Gehen Sie nach Hause, Horne!« sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter. »Sie haben allerhand Schlaf nachzuholen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe diese Woche Tagdienst, Cotton.«
    »Seien Sie kein Narr, Horne!« wies ich ihn zurecht. »Sie müssen von jetzt an in jeder Stunde damit rechnen, daß wir gerade Sie brauchen, weil Sie Bezirk und Bewohner besonders gut kennen. Und dann müssen Sie fit sein wie ein Boxer im Ring! Hauen Sie ab, Horne, schlafen Sie! Heute nachmittag gegen fünf kommen Sie mal in das Quartier unserer Sonderkommission. Lagebesprechung! Halten Sie uns die Daumen, daß es dann überhauptschon was zu besprechen gibt… Ja, was ist denn?«
    Kollege Harriet war an mich herangetreten. »Jerry, es ist eine tolle Geschichte passiert! Drüben in unserem Office sitzt ein Eltempaar mit einem Brief, in dem die Entführung ihres neunjährigen Sohnes bestätigt wird. Sie sollen sich hüten, die Polizei zu benachrichügen, sondern auf weitere Meldungen der Kidnapper warten. Dabei liegt ihr Söhnchen seit gestern abend mit einer akuten Blinddarmentzündung im Krankenhaus und wird zur Stunde operiert. Der Vater hat vor zehn Minuten erst im Krankenhaus angerufen.«
    Mir fiel die Zigarette aus der Hand bei dieser Neuigkeit.
    ***
    Das Hotel war klein, schäbig und muffig. Der Besitzer freute sich, daß er die ganze Bude auf unbestimmte Zeit an den FBI vermieten konnte. Vermutlich verdiente er in einem halben Jahr nicht das Geld, das ihm unsere Miete eintragen würde.
    Aber es war nun mal nicht anders zu machen. Um am Drücker zu bleiben, mußten wir unser
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