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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen
Autoren: Jason Dark
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Zoll.
    Das tat der Arbeiter auch. Sein Kollege half, und wenig später warfen die Umstehenden einen Blick in den Sarg. Dort lag eine Tote!
    Ihr Haar war lang und pechschwarz. Blaß schimmerte das Gesicht. Die Augen waren nur halb geschlossen, und es sah aus, als würde die Tote lächeln.
    Die Männer hatten genau den Sarg geöffnet, in dem Violetta Valeri lag. Sie schwiegen. Nur der Lärm der landenden und startenden Maschinen war zu hören.
    Der Zollbeamte schritt einmal um den Sarg herum, nickte, und ein zufriedener Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, den Lady X mit einem Lächeln quittierte.
    »Sie können ihn schließen«, sagte der Zöllner.
    Mit der Hand wischte Lady X die Haare aus dem Gesicht.
    »Wollen Sie noch einen Blick in die anderen Särge werfen?«
    »Nein, danke, es reicht.«
    »Wie Sie wünschen, Monsieur.«
    »Lassen Sie die Särge direkt in die Leichenhalle transportieren?« fragte der Zöllner.
    »Ja.«
    »Wie ist das überhaupt passiert?« wollte er wissen.
    »Ein Unfall. Vergiftung.«
    »Und gleich vier?«
    »Leider.«
    »Seltsam ist nur, daß ich darüber nichts in den Zeitungen gelesen habe.«
    Da lächelte die Scott. »Wir kommen vom Lande.«
    »Ja, das wird’s wohl sein.«
    »Ahh!«
    Der Schrei ließ alle herumfahren. La Salle hatte ihn ausgestoßen.
    Er war blaß im Gesicht und ging zwei Schritte zurück, wobei er in den Knien einsackte.
    »Was ist los?« fragte der Zöllner.
    »Die – die Tote – sie hat sich bewegt.«
    »Unsinn!«
    »Doch.«
    Lady X war innerlich alarmiert. Sie lächelte jedoch und sagte:
    »Mein lieber La Salle, Sie haben zwar nicht zu lange in der Sonne gelegen, aber wohl ein wenig zu lange auf die Leiche geschaut. Da bildet man sich schon etwas ein, glauben Sie mir.«
    »Ich – ich weiß nicht.«
    »Schließen!« ordnete der Zöllner an.
    Lady X war beruhigt. Jetzt übernahmen die beiden Männer den Abtransport der Totenkisten. Sie hievten die vier Särge auf ihren Gabelstapler.
    Pamela Scott schaute skeptisch zu. »Wenn das nur gutgeht«, murmelte sie.
    Der Zöllner winkte ab. »Die Männer haben Ihre Routine, glauben Sie mir. Wo steht Ihr Wagen?« Während er das fragte, drückte er den Freigabestempel auf die Papiere.
    »Ich hatte ja nicht damit gerechnet, daß wir hier landen. Der Wagen steht dort, wo auch die normalen Maschinen landen und die großen Parkplätze sind.«
    »Am Terminal?«
    »Genau.«
    »Gut, ich sage den Leuten Bescheid. Normalerweise ist das nicht üblich, aber bei Ihnen, Mademoiselle, mache ich die berühmte Ausnahme.«
    »Oh, danke. Sie sind sehr charmant.«
    »Aber ich bitte Sie.« Der Zöllner erbot sich sogar, die dunkelhaarige Frau mit dem Dienstwagen dorthin zu fahren, wo der Transporter stand.
    Lady X nahm gern an. Innerlich triumphierte sie. Alles lief genau nach Plan…
    ***
    Als die großen Räder der Maschine Bodenkontakt bekamen, begannen die Fluggäste zu klatschen. Man freute sich über eine geglückte Landung.
    Wir hatten vor, vom Flughafen aus mit einem Taxi in unser Hotel zu fahren, wo bereits Zimmer für uns reserviert worden waren. Die Maschine verlor an Geschwindigkeit. Sie fuhr einen Bogen und näherte sich den gewaltigen Abfertigungshallen, die mich mit ihren ausfahrbaren Gängen immer an gewaltige Spinnen erinnerten.
    Wir ließen uns Zeit. Die beiden Stewardessen standen am Ausstieg und verabschiedeten jeden Fluggast mit einem Lächeln. Suko und ich kamen ziemlich als letzte an die Reihe.
    »Einen angenehmen Aufenthalt in Paris wünschen wir Ihnen«, sagten die beiden.
    Wir bedankten uns.
    Dann kam das übliche. Zollkontrolle und so weiter. Es wurde kein großes Hin und Her. Wir hatten für alle Fälle unsere Waffen dabei, und ich sorgte dafür, daß wir in einen Extra-Raum gebracht wurden. Dort gab ich einige Erklärungen ab, die man akzeptierte.
    Endlich konnten wir uns frei bewegen. Man wünschte uns viel Spaß, und wir sahen zu, daß wir das Flughafengebäude verließen. Nebeneinander schritten wir durch die Hallen. Laufend hörten wir die Durchsagen, die dreisprachig aus den Lautsprechern hallten und auch jedes Ohr erreichten.
    Dann verliefen wir uns, gingen wieder zurück und suchten nach dem Ausgang.
    Endlich hatten wir ihn gefunden. Die gläserne Tür schwang zur Seite, als unsere Füße den entsprechenden Kontakt berührten. Ein gewaltiges Panorama bot sich unseren Blicken. Zahlreiche Wagen fuhren an und ab. Taxis kamen kaum dazu, mal für wenige Minuten stillzustehen, waren immer in Bewegung.
    Wir hatten
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