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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen
Autoren: Jason Dark
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steinernem Gesicht hockte sie auf dem Sitz und schaute stur nach vorn.
    La Salle nickte bewundernd. Die Perle hatte wirklich etwas drauf, gab er zu.
    Schnell kam der Boden näher. Wenigstens hatte Lady X als Laie das Gefühl. Schon erschienen unten die ersten Fahnen der Landebahnmarkierung. Wenig später wurden sie von Lampen abgelöst, und dann setzte La Salle auf.
    Für ihn war es eine glatte Landung. Für die Scott weniger, denn die Piper holperte, schwankte mal nach links, dann nach rechts. La Salle behielt sie im Griff. Er war ein hervorragender Flieger und besaß auch große Erfahrung. Diese Landung hier umschrieb er mit den Worten glatt und sicher.
    Die Piper beruhigte sich auch wieder und rollte langsam aus. La Salle mußte dabei in eine Kurve. Die mündete auf den Betonplatten eines Vorfeldes, das mit Hallen und Hangars bestückt war. Dort befand sich die Inlandfrachtabfertigung. Da wurden Containerwagen ebenso wie Trucks und Gabelstapler abgefertigt.
    »Müssen wir dahin?« fragte Lady X, der die Sache überhaupt nicht gefiel.
    »Ja, leider.«
    »Das paßt mir nicht.«
    Der Flieger grinste schief. »Fragen Sie mich mal. Aber Gesetz ist Gesetz, was wollen Sie machen?«
    »Wird die Ladung kontrolliert?« wollte Pamela Scott wissen.
    »Sie haben doch nicht etwa ein schlechtes Gewissen?«
    »Unsinn.«
    »Natürlich wird man die Ladung kontrollieren.« Yves La Salle klopfte auf seine Fliegerjacke. »Da habe ich die Papiere. Sie sind völlig in Ordnung. Ich glaube kaum, daß man die Särge öffnen wird.«
    »Es wäre auch kein schöner Anblick für die Leute«, erwiderte Lady X.
    »Nein, Tote sind nie gut. Und vier auf einmal schon gar nicht. Was soll’s? Wir haben den Leichentransport gut auf die Landebahn bekommen, und alles andere juckt mich nicht mehr.«
    Die Maschine stand inzwischen, und er öffnete den Ausstieg.
    »Vielen Dank«, sagte Lady X.
    La Salle winkte ab. »Sie brauchen sich nicht zu bedanken, war eine meiner leichtesten Übungen. Wenn Sie wieder mal was zu fliegen haben, fragen Sie mich.« Seine Augen wurden groß, denn die Frau hielt die zweite Hälfte der Bezahlung bereits in der Hand.
    »Ich bedanke mich«, sagte der Pilot und nahm das Geld an sich.
    »Da kommen Sie schon.«
    »Wen meinen Sie?«
    »Die Männer in den gelben Overalls, die wollen abräumen, ausladen, wie Sie es nennen. Wir können uns keinen Aufenthalt erlauben, da ist alles wohl organisiert.«
    Der Mann hatte die Tür schon aufgestoßen. Frischer Wind drang in die Maschine.
    La Salle sprang auf die Betonplatten. Ein Mann vom Inlandzoll war ebenfalls vertreten. Er grüßte und sprach mit La Salle. Die beiden kannten sich.
    Lady X hörte, wie der Mann vom Zoll bleich wurde, als er vernahm, daß vier Särge auf einmal geladen worden waren.
    »Wie das?«
    »Ein Unfall, glaube ich.«
    Der Zöllner warf Lady X einen scharfen Blick zu. Dabei blitzte es in seinen Augen. Er wäre kein Mann gewesen, wenn ihn der Anblick unberührt gelassen hätte.
    »Ist was?« fragte die Scott und lächelte.
    »Madame?« Der Zöllner kam näher und war leicht rot geworden.
    »Nicht Madame, sondern Mademoiselle«, erklärte die Scott. »Ich habe vier Särge geladen, das stimmt. Es sind tatsächlich Tote darin, Sie haben ja die Papiere gesehen.«
    »Natürlich, Madame.«
    »Soll ich die Särge öffnen lassen?« fragte die Scott.
    Der Zöllner befand sich in einer Zwickmühle. »Vielleicht einen, wenn Sie so freundlich sein wollen.«
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Die Totenkisten mußten erst einmal ausgeladen werden. Dann nahm der Gabelstapler sie in Empfang und stellte sie ein paar Schritte zur Seite.
    »Warten Sie solange«, wies der Zöllner den Mann an. Der Beamte stand vor den Särgen und konnte sich nicht entscheiden, welchen er öffnen wollte.
    Er nahm den, der ganz links außen stand. Da die Särge alle gleich aussahen, wußte selbst Lady X nicht, wer nun in welchem Sarg lag.
    Sogar La Salle war neugierig geworden und blieb stehen, wobei er den Hals streckte, um den beiden Arbeitern über die Schultern zu sehen, die den Sarg öffneten und dabei behutsam zu Werke gingen, weil sie nichts beschädigen wollten.
    Der Zöllner stand daneben und hatte die Augendeckel gesenkt.
    Der Wind fuhr als Bö über den Flugplatz und wühlte die Haare der Anwesenden hoch. Nicht weit entfernt sackte bereits die nächste Maschine in die Tiefe.
    »Geschafft«, sagte einer der Männer. »Der Deckel ist lose.«
    »Dann heben Sie ihn an!« forderte der Mann vom
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