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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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Polizisten zu. »Sie fahren mit uns und zeigen uns den Mann!«
    Ich zog den Polizisten buchstäblich am Ärmel zu dem Wagen, den uns der Sheriff geliehen hatte. So schnell es der schlechte Zustand des Waldgebiets erlaubte, fuhren wir nach vorn zur Abzweigung an der Straße, wo die State Police ein paar Posten aufgestellt hatte, um uns die Meute der Reporter vom Halse zu halten.
    Hinter uns kamen vier Fahrzeuge hergekrochen. Im Nu standen Fields, Cormicks, der Commissioner, der Staatsanwalt und ein paar andere Leute in einem Kreis um uns herum, als wir mit dem Waldhüter sprachen.
    »Sir«, sagte er, nachdem ich ein paar einleitende Worte mit ihm gewechselt hatte, »ich bin heute nacht durchs Revier gegangen. Wegen des Hochwildes, das…«
    Ich unterbrach ihn: »Kommen Sie zur Sache! Was haben Sie beobachtet?«
    »Hier, genau an der Abzweigung, stand ein Wagen. Ich wäre beinahe im Dunkeln dagegengerannt, denn er hatte nicht mal die Standlichter an. Ärgerlich knipste ich meine Taschenlampe an. Aber im Auto saß niemand.«
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »So gegen eins oder zwei.«
    »Also etwa zwischen eins und zwei Uhr nachts?«
    »Ja. Genau kann ich es nicht sagen. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Was für ein Wagen war es?«
    »Ein schwarzer Cadillac. Ein älteres Modell, aber es war ein Cadillac.«
    »Haben Sie sich die Nummer nicht bemerkt?«
    »Nein, Sir. Wer denkt denn gleich…«
    »Haben Sie überhaupt Nummernschilder gesehen?«
    »Doch, ja, natürlich hatte der Wagen Nummernschilder. Sie stammten aus Pennsylvanien, das weiß ich, aber die Nummer selbst…«
    »Woher wissen Sie, daß sie aus Pennsylvanien stammten?«
    Er sah mich ratlos an. Schließlich holte er tief Luft und schnaufte: »Na, wenn Sie schon von der Polizei sind, müssen Sie doch wissen, daß bei uns jeder Staat eine andere Farbe…«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter: »Vielen Dank, ich wollte nur sichergehen. Fields, wir sehen uns in Ihrem Office in Harrisburg. Wir fahren sofort ab. Zum erstenmal haben wir eine Spur! Oder irre ich mich in der Annahme, Fields, daß die beiden Morde heute nacht gegen zwei Uhr begangen wurden?«
    Fields schüttelte den Kopf: »Nein, wahrscheinlich nicht. Der Arzt meinte, daß der Tod zwischen zwölf und drei eingetreten ist. Na, der Wagen stand also genau zu dieser Zeit hier!«
    »Danke, mehr wollte ich fürs erste gar nicht wissen«, entgegnete ich und fühlte eine grimmige Entschlossenheit in mir aufsteigen. »Komm, Phil! Es muß doch möglich sein, einen schwarzen Cadillac aufzutreiben, der aus Pennsylvanien kam!«
    ***
    Es war bereits zwei Uhr nachmittags, als wir in Harrisburg ankamen. Der Commissioner lotste uns zum Polizeihauptquartier. Als wir ausstiegen, fragte er: »Was wollen Sie jetzt tun?«
    Ich zuckte die Achseln: »Was kann man schon tun, außer der Spur des Wagens nachzugehen? Ich muß mit Washington telefonieren, damit man morgen früh gleich alle zuständigen Dienststellen um die erforderlichen Auskünfte ersucht.«
    »Kommen Sie mit rauf in mein Zimmer! Sie können da schnell Ihr Gespräch mit Washington erledigen. Anschließend können Sie bei uns essen. Ich verständige nur schnell meine Frau.«
    »Dankend angenommen«, nickte ich. Das Arbeitszimmer des Commissioners lag in der 3. Etage. Auf dem dicken Teppich standen ein Schreibtisch von beachtlichen Ausmaßen und ein paar Sessel. Ein Wandschrank vervollständigte die knappe Einrichtung.
    Der Commissioner telefonierte mit seiner Frau. Dann hielt er mir den Hörer hin. »Die Zentrale ist schon in der Leitung. Sie brauchen Ihr Gespräch nur noch anzumelden.«
    »Danke. Hallo? Ja, bitte, verbinden Sie mich mit dem FBI-Hauptquartier in Washington! Verlangen Sie von der dortigen Zentrale gleich eine weitere Verbindung mit Assistant-Director Mooley! Sagen Sie, daß Cotton hier ist! Ja, ich warte.«
    Es dauerte eine ganze Weile, während ich mich aus dem Zigarettenkästchen bediente, das der Commissioner anbot. Ich schnipste mein Feuerzeug an und zog gerade den ersten Rauch ein, als sich Mooley meldete.
    »Tag, Cotton«, sagte er. »Was gibt es Neues?«
    »Zwei Tote«, sagte ich.
    »Was? Schon wieder?«
    »Ja, leider. Ich weiß nicht, wie viele Hunderte von Polizisten, Sheriffs und Hilfssheriffs diese Nacht auf den Beinen waren. Jedenfalls war es umsonst.«
    »Cotton, das ist teuflisch! Wir müssen den Kerl kriegen, und zwar schnellstens!«
    »Da sind wir einer Meinung, Mooley. Die Frage lautet nur: Wie sollen wir ihn kriegen? Diesmal hat
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