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0186 - Die Hypno-Kugel

Titel: 0186 - Die Hypno-Kugel
Autoren: Unbekannt
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anderen Monk-Gruppen hatten die Abs gestellt. Das triumphierende Zischen wurde lauter.
    Kiri streckte den linken Arm senkrecht hoch.
    Seine Monks scherten nach rechts und links aus, verschwanden zwischen den hohen Bäumen und stürmten in breiter Front auf den Waldrand zu. Laut Anweisung hatte Ori dicht neben seinem Großvater Kiri zu bleiben. Aber er war noch zu jung, um im Eifer seiner Angriffslust jetzt noch daran zu denken. Er war auch schneller als Kiri, und sein Vorsprung wurde immer größer.
    Er sah als erster einen der verhaßten Abs. Im Laufen schleuderte er seinen Stein. Der Abs ahnte nichts von der Gefahr hinter seinem Rücken.
    Oris Geschoß traf mit aller Wucht.
    Er schleuderte schon den zweiten Stein auf den nächsten Gegner.
    Vor ihm, zwischen den Bäumen, wimmelte es plötzlich von Abs. Der zweite brach, auch tödlich getroffen, zusammen. In diesem Augenblick entdeckten sie, daß sie vom Rücken her angegriffen wurden. Ein Abs wagte den Sprung auf Ori.
    Der fühlte sich wohl herumgeschleudert, aber er konnte dem Zugriff des Feindes noch einmal entkommen. Seine sechs Beine verhinderten einen Sturz. Doch bis auf einen Stein war seine Basttasche leer. Sie war geplatzt, und die wertvolle Munition lag verstreut auf dem Waldboden. Ori handelte instinktiv, als er den Stein, den er in der Hand hielt, dem Todfeind an den Kopf warf. Aber er sah jenen nicht mehr zu Boden stürzen. Ein anderer Abs war ihm auf den Rücken gesprungen und versuchte ihn zu töten. Das letzte, was Ori hörte, war ein furchtbares Zischen. Dann verlor er das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, blickte er in Kiris Gesicht. Er hörte ihn zischen: „Ori, du warst ungehorsam, aber weil du mehr Abs besiegt hast als jeder andere von uns, darum will ich dir verzeihen, du großer Mann!"
    Mann hatte der Großvater ihn genannt? Er war ein Mann?
    Er durfte sich den Bart wachsen lassen? Er vergaß den brennenden Schmerz am Hals. Er vergaß, wie elend er sich fühlte.
    Als Mann durfte er nicht zeigen, daß er Schmerzen hatte. Mit einem Satz sprang er auf und fiel zur Seite.
    Kiri fing ihn auf. Er war so stolz auf seinen Enkel, den er im letzten Moment davor gerettet hatte, von einem Abs ermordet zu werden. „Ruhe dich erst ein bißchen aus, Ori. Der Kampf ist ja zu Ende. Kein Abs ist entkommen. Ich glaube, du wirst eines Tages ein Leben ohne Kampf leben können." Ori aber wollte zeigen, daß er nun ein Mann war. Er machte sich aus Kiris Arm frei und stand allein. „Komm!" zischte Kiri seinem Enkel zu. Langsam gingen sie dem Waldrand entgegen. Lautes Zischen kam von dort. Ihre Freunde jubelten über den ersten Sieg, den sie errungen hatten.
    „Hörst du Ori, wie stolz die Männer sind?" fragte Kiri.
    Aber Ori hörte nicht nur das Zischen. Er rannte aus dem Wald und blickte zum blauen Himmel hinauf. Dort sah er etwas, aber was war es? Er fühlte, daß sein Großvater neben ihm stand. „Was ist das?" fragte er ihn; sein Herz klopfte plötzlich heftig.
    „Ori, Fragen, die keiner beantworten kann, darf man nicht stellen!"
    sagte Kiri mit leichtem Vorwurf, denn Ori hatte - unwissend - gegen ein Gesetz verstoßen. „Wie es rauscht, Kiri! Hörst du? Siehst du es auch zum ersten Male?"
    „Nein, aber andere von uns haben es früher schon viel öfter gesehen als ich. Es kommt und geht."
    „Früher, ist das die Zeit, die zurückliegt?" Und wieder war Kiri auf seinen Enkel stolz, der kluge Fragen stellte."Wie oft hast du es schon gesehen, Kiri?"
    „Zwei und zwei und zweimal. Aber ich glaube, es tut nicht gut, es so lange anzusehen. Sieh einmal, wie viele tote Abs hier liegen!"
    Doch Ori gehörte schon zu einer anderen Generation. Er hatte kein Verlangen, die Erschlagenen zu betrachten. „Kiri", zischte er mit jugendlicher Begeisterung, „glaubst du auch, daß ich eines Tages wissen werde, was es ist, das so lärmt?"
    Kiri blickte seinen Enkel entsetzt an. Er begann sich fast vor ihm zu fürchten. Was schlummerte in dem Kind seiner Tochter?
    Aus der Ferne kam Brodeln. Ganz nah war metallisches Klingen.
    Um ihn herum surrte ein großer Schwarm Insekten. Plötzlich war es überall still. Hastig richtete Perry Rhodan sich auf, öffnete die Augen und blickte sich um. Aber zunächst erkannte er seine nächste Umgebung nicht. Eine einzige Frage beherrschte ihn: Wie viele Tage habe ich noch zu leben? Er strich sich über die Augen.
    Wo war er? Er war besinnungslos gewesen. Was hatte ihn nur besinnungslos gemacht? Das Denken fiel ihm noch schwer.
    Er
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