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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester
Autoren: Jason Dark
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öffnete ihn und holte Desteros Schwert hervor. Er schwang ein paarmal seinen Arm und nickte zufrieden.
    Kara war schon vorgegangen. Es hatte keinen Zweck für sie, oben im Rang stehenzubleiben. Sie mußten nach unten, denn nur dort konnten sie eingreifen, falls es nicht schon zu spät war.
    Sie hatten etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als sie die Stimmen vernahmen.
    Die Beschwörung hatte bereits begonnen!
    ***
    »Sieh auf das Pendel, John Sinclair!« Ich dachte nicht daran, den Kopf zu drehen.
    Ghani lachte. »Du willst nicht? Gut, ich hatte dir eine Chance gegeben. So aber gerätst du nicht in den Bann des Pendels und wirst miterleben müssen, wie Izzi erscheint und dir die Seele aus dem Leib reißt.« Er lachte, und dann bewegte sich das Pendel in seiner Hand, wie ich es schon einmal gesehen hatte.
    Wieder hielt er es zwischen zwei Fingern, und der Stein, erst noch blaßrosa, nahm von Sekunde zu Sekunde eine intensivere Farbe an.
    Gleichzeitig hörte ich den Singsang der Diener. Sie standen um uns herum, gespenstische Schatten in der grauweißen, wallenden Nebelwand, hin und wieder vom zuckenden Widerschein der Fackeln getroffen und geisterhaft aus der Dunkelheit gerissen.
    Bleiche Gesichter mit fanatisch glühenden Augen, das waren sie, die Diener des Götzen.
    Mein Hals wurde trocken.
    Ich schaute zu Suko hin, der sprungbereit dastand. Der Chinese hatte nicht aufgegeben, ebenso wie ich.
    Und Ghani schwang das Pendel. Vor und zurück, immer wieder, die Magie des Steines breitete sich aus und traf den, der dafür geschaffen war.
    Izzi!
    Bewegte sich nicht schon der Boden unter mir? War Izzi bereits auf dem Weg, um uns zu verschlingen?
    Wie hatte man uns gesagt?
    Ein Riesenwurm, Gegner der Schlange Apep. Feind, sogar Todfeind.
    Ja, das wußten wir, aber wir konnten nicht damit rechnen, daß Asmodina uns helfen würde.
    Im Gegenteil, wenn wir es nicht schafften, das Pendel zu holen, dann holte sich Izzi uns, und die Teufelstochter hatte zwei Gegner weniger.
    Sie war auf jeden Fall die Siegerin, egal, wie der Kampf noch ausging.
    Mir ging ein alter Spruch durch den Kopf. Mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten. In unserem Fall war Asmodina das Geschick.
    Rötliches Licht strahlte das Pendel ab. Allerdings nicht nach allen Seiten, sondern nur nach unten, wo es den Boden traf und sich dort ausbreitete.
    Suko zischte etwas.
    Ich wußte, was er meinte. Wenn wir jetzt nicht den Durchbruch riskierten, waren wir verloren.
    Da geschah es.
    Von einer Sekunde zur anderen erlebten wir Izzi, den Götzen aus der Urzeit!
    ***
    Ich hatte bereits starten wollen, auch Suko befand sich auf dem Sprung, als dort, wo das Licht den Rasen getroffen hatte, die Erde aufbrach. Sie sprang förmlich hoch. Uns wurden Rasenstücke entgegengeschleudert, gewaltige Grassoden, die gegen unsere Körper klatschten, als wären es Schlammberge.
    Wir wurden zu Boden gerissen, auch deshalb, weil wir keinen Halt mehr fanden.
    Ein Loch befand sich im Kreis.
    Dampf wölkte daraus hervor, kein Nebel, sondern grünlich schillernde Wolken, und ein gewaltiger Schrei, ausgestoßen von über 50 Kehlen, brandete durch den Nebel.
    »Izzi!«
    Und er kam.
    Aus dem Loch drehte sich der Kopf eines gewaltigen Wurms mit feurigen Augen. Im Nu hatte er die Höhe von mehreren Yards erreicht und schwang wie ein gewaltiges Pendel hin und her.
    Ich wurde an den Riesenkraken erinnert, gegen den ich vor einigen Monaten in den Abwasserkanälen von London gekämpft hatte. [3]
    Er hatte ähnlich ausgesehen, zumindest seine gefährlichen Fangarme.
    Trotz des Nebels lag ich nahe genug an Izzi, um seine Haut sehen zu können. Sie kam mir schuppig vor, war gleichzeitig auch durchsichtig, und ich sah die feinen roten Fäden, die sich als Adern hindurch zogen und von oben nach unten liefen.
    Izzi wurde noch größer.
    Gewaltig strömte er aus der Bodenöffnung. Die Totenpriester waren auf die Knie gefallen und schrien seinen Namen, während Suko und ich auf dem Boden lagen, und der Chinese, der wirklich lange gezögert hatte, zum letzten Mittel griff.
    Er holte seinen Stab hervor. »Topar!« schrie er.
    Jetzt mußte alles erstarren. Für fünf Sekunden wurde die Zeit angehalten, so daß sich nur derjenige bewegen konnte, dem der Stab gehörte, oder der ihn gerade besaß.
    Das war Suko.
    Die Zeit stand still.
    Die Zuschauer erstarrten, ich erstarrte, aber nicht die beiden Totenpriester und auch nicht Izzi.
    Die Magie des Stabes traf sie nicht.
    Das war
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