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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls
Autoren: Jason Dark
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aufgerissen wurde.
    Das schabende Geräusch, das jedesmal mit einem dumpfen Laut endete, war mir inzwischen bekannt.
    Wahrscheinlich stieg das Girl jetzt in den Zug.
    Und dann? Würde dieser Güterzug mit den Ghouls losfahren?
    Bestimmt, denn ich hatte ja etwas von einem Ziel gehört, das Sandhurst Forest hieß und eines der größten Manövergebiete der Insel war. Dort gab es auch alte Bunker, und in einem dieser Bunker standen die zahlreichen Särge, die Logan Costello damals hatte heranschaffen lassen, um Verstecke für die Ghouls zu finden.
    Ich wollte wirklich alles tun, was in meinen Kräften stand. Der Zug durfte sein Ziel nicht erreichen. Wenn ich unter Umständen Xorrons Erweckung schon nicht verhindern konnte, dann wenigstens dies.
    Ich richtete mich wieder auf. Jetzt brauchte ich keine Angst mehr zu haben, daß man mich sah. Ich stellte mich dicht an die Kante des Wagens, gab mir den nötigen Schwung und sprang auf den anderen Waggon hinüber.
    Sicher landete ich und zuckte zusammen, weil es doch einen dumpfen Schlag gab, als meine Beine das Holz berührten. Augenblicklich legte ich mich nieder und wartete ab.
    Nichts rührte sich. Man schien meinen Sprung erstens nicht gesehen zu haben, und zweitens hatte man auch die harte Landung nicht gehört.
    Das war gut so.
    Der von mir aus gesehen nächste Wagen war vollgestopft mit Ghouls. Einen Wagen davor befand sich der andere Ghoul mit seiner Geisel.
    Ich konnte mir aussuchen, wen ich zuerst schnappte. Wahrscheinlich den Ghoul, der auch das Mädchen hatte. Auf jeden Fall mußte die Geisel befreit werden.
    Zögern durfte ich nicht. Deshalb richtete ich mich wieder auf und schlich gebückt weiter.
    Genau drei kurze Schritte kam ich weit, als die Ereignisse von mir nicht mehr gesteuert werden konnten.
    Es gab einen heftigen Ruck, der mich fast aus dem Gleichgewicht gebracht hätte.
    Im nächsten Augenblick fuhr der Zug an!
    ***
    Kommissar Mallmann klammerte sich an dem breiten Körper des Chinesen fest. Er hatte seine Arme um dessen Hüften geschlungen und den Helm, sprich Kopf, gegen Sukos Schulter gepreßt.
    Der gute Kommissar fuhr gern schnell, allerdings in seinem Wagen. Auf einem Feuerstuhl hatte er wirklich selten gesessen. Zudem konnte er sich an das letzte Mal kaum erinnern.
    Suko zeigte, was er konnte. Das war keine Schau, sondern dringende Notwendigkeit, denn den beiden Männern saß die Zeit im Nacken. Sie mußten ihr Ziel so rasch wie möglich erreichen.
    Wenn es gegen Ghouls ging, dann zählte jede Sekunde. Diese widerlichen Totenfresser waren unberechenbar. Sie kannten nur ihren Vorteil und reagierten erbarmungslos.
    Der Chinese war ziemlich oft in London herumkutschiert. Vor allen Dingen zu der Zeit, als er noch ziemlich neu in der Millionenstadt war. So kam es, daß er sogar den Weg einigermaßen kannte, denn auf den Schnellstraßen rund um London hatte er so manches Mal seine Harley ausgefahren.
    Er wußte auch, wie man nach Putney gelangte.
    Suko ging kaum vom Gas. Er nahm die Kurven rasant, zog die Maschine hinein, lag oft so stark auf irgendeiner Seite, daß der Kommissar das Gefühl haben konnte, von der Maschine auf die Straße geschleudert zu werden.
    Und irgendwann erreichten sie auch das Gelände des Bahnhofs.
    Auch Suko und Will hatten das Pech, an der langen Mauer vorbeifahren zu müssen.
    Sie jagten durch die düstere Straße, und der Scheinwerferkegel warf einen breiten, hellen Teppich auf die Fahrbahn.
    Wie ein Spuk war die Maschine vorbei. Die Gäste in den Kneipen und die Herumlungerer konnten gar nicht so schnell schauen.
    Manchmal sprang die schwere Harley regelrecht in die Höhe, wenn sie über Schlaglöcher geprügelt wurde. Will klammerte sich eisern fest und flehte zum großen Zampano, daß alles gutgehen würde. Als ihnen plötzlich ein Wagen aus einer schmalen Einfahrt entgegengeschossen kam, dachte Will Mallmann schon, sein letztes Stündlein hätte geschlagen.
    Da zeigte Suko sein Können. Mit einem nahezu elegant anmutenden Schlenker zog er die Harley an der Schnauze des Fahrzeugs vorbei und war verschwunden wie ein Spuk in der Nacht.
    Will beruhigte sich nur langsam. Er glaubte sogar daran, daß sein Herzschlag das röhrende Motorgeräusch übertönte.
    Die Mauer wischte vorbei. Sie wurde zu einem zerfließenden Schemen, und plötzlich war sie zu Ende.
    Das hatte nicht nur Will bemerkt, sondern auch Suko. Augenblicklich fuhr er langsamer.
    Will atmete auf. Er saß auch nicht mehr so verkrampft auf der Maschine, sondern
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