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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn
Autoren: Jason Dark
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blieb mir nicht. Ich konnte zwischen Tee und Kaffee wählen.
    »Ja, bringen Sie noch einen.«
    »Gut.« Der Wirt verzog sich. Er und ein jüngerer Mann bedienten auch. Frauen sah ich hier nicht. Sie gehörten nach türkischen Maßstäben gerechnet an den Herd, nicht ins Kaffeehaus.
    Der Mokka kam. Zwischen seiner schwarzen Oberfläche und dem Tassenrand bewegte sich der Dampf. Der Wirt hielt die Hand auf, und ich zahlte. Er traute mir wohl nicht.
    »Dauert es noch lange?« fragte er.
    Der Stimme nach hätte er sogar der Anrufer sein können, aber die klangen sowieso alle gleich.
    »Wie meinen Sie?«
    »Sie warten doch auf wen.«
    »Ja.«
    »Wer ist es?«
    »Keine Ahnung, Meister. Den Namen hat er mir nicht genannt.«
    Ich hatte den Wirt bei diesem Dialog angeschaut und glaubte, ein wissendes Grinsen um seine Unterlippe streichen zu sehen. Die Oberlippe war leider nicht zu erkennen, weil sie von dem buschigen Schnäuzer verdeckt wurde.
    Ich machte keep smiling. »Dann werde ich eben noch warten, Meister.«
    »Es gefällt Ihnen bei uns, nicht?«
    Ich nippte an dem Mokka, um mir die Antwort überlegen zu können.
    »Ja, ganz nett, nur die Musik…«
    Der Wirt breitete die Arme aus. »Was wollen Sie? Wir sind nicht in der Oper.«
    »Da wird auch nicht so geraucht.«
    Der Wirt lachte, weil er meine Antwort für einen Witz hielt, dann zog er sich zurück.
    Ich schielte auf den Mokka. Das Zeug war heiß und süß. Mich wunderte es eigentlich, daß der Löffel nicht darin stand, denn stark war es dazu.
    Was man bestellt hat, soll man nach Möglichkeit auch austrinken. Ich griff zu einem Trick und stellte mir vor, daß es Whisky war, was ich zu mir nahm.
    Das war natürlich schwer. Ich nahm einen Schluck, setzte die Tasse langsam ab und hörte das Sirren.
    Da war es schon zu spät. Dem mörderischen Ruck um meinen Hals hatte ich nichts entgegenzusetzen. Mitsamt dem Stuhl kippte ich um und schlug hart zu Boden. Zum Glück lag hier ein Teppich, der meinen Aufprall dämpfte.
    Dann ging alles blitzschnell. Sogar so rasch, daß ich keine Zeit hatte, zu reagieren.
    Von einer Sekunde zur anderen sperrte man mir die Luft. Und dann zog dieser heimtückische Widerling in meinem Rücken an dieser verdammten Schlinge. Wenn ich mich mit den Füßen dagegenstemmte, würde er mich erdrosseln, so gab ich nach, bog meinen Rücken noch durch und bewegte beide Füße in die Richtung, in die ich auch gezogen wurde.
    Genau auf den Vorhang zu.
    Den Spalt hatte ich vorhin nicht gesehen, jetzt wurde ich hindurchgezogen. Ein letzter Blick war mir noch auf das Lokal gestattet.
    Verschwommen schimmerten die Gesichter der Gäste in dem mit Rauch und Qualm geschwängerten Laden. Sie alle mußten mich sehen, niemand machte Anstalten, sich von seinem Platz zu erheben und mir zu Hilfe zu eilen.
    Ich würgte und krächzte. Mir wurde gleichzeitig schlecht, zudem litt ich unter der Luftknappheit.
    Man hatte mir also doch eine Falle gestellt, und ich war wie ein Anfänger hineingetappt.
    Sie zogen mich in einen Gang. Er war nur spärlich beleuchtet. Links befand sich sofort eine Tür. Dort gingen wir jedoch nicht hin, sondern wandten uns nach rechts, wo der Gang weiterführte.
    Wir - das waren drei Männer. Einer hielt die Kordel fest, von ihm sah ich nichts. Dafür von den anderen beiden. Sie schritten zu beiden Seiten neben mir her, trugen lange Gewänder, die bis zu den Knöcheln reichten, wobei sie in ihrer rötlichen braunen Farbe Ähnlichkeit mit Mönchskutten aufwiesen. Ihre Gesichter waren kaum zu erkennen, weil die Kapuzen weit bis in die Stirnen fielen, zudem war mein Blickfeld bereits getrübt. Trotzdem erkannte ich, daß sie seltsame Gegenstände in den Händen hielten. Lange Holzstangen, an deren Ende sich goldene Kugeln befanden. Aus den Kugeln wuchs jeweils eine goldene Spitze, wobei ich nicht wußte, was das zu bedeuten hatte.
    Trotz dieser Bewachung wollte ich mich nicht fertigmachen lassen.
    Unter meinem Jackett steckte die Beretta. Während ich stark unter dem Luftmangel litt, verschwand meine Hand dorthin, wo sich die Beretta befand.
    Im nächsten Augenblick schrie ich auf. Meine Bewacher hatten die Spitzen ihrer seltsamen Lanzen auf meine Oberschenkel gedrückt, und ich spürte, wie weh es tat.
    Augenblicklich zog ich die Hand zurück.
    Die beiden Männer hoben die Lanzen wieder an. Wir hatten inzwischen unser Ziel erreicht. Es war eine Tür, die auf der rechten Seite lag.
    Derjenige, der das Seil festhielt, öffnete sie auch. Ein düsterer
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