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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ergründen vermocht. Was geschah, wenn Nicole Duval und das Amulett, Merlins Stern, zu einer Einheit verschmolzen, wußte niemand. Nicole besaß nie eine Erinnerung daran.
    Aber jetzt war Nicole nicht ansprechbar.
    Das FLAMMENSCHWERT würde nicht mehr entstehen können. Nicole war gelähmt vor Angst.
    Ein Raunen ging durch die Ur-Australier. Es war der Schamane in ihnen, der sie flüstern ließ. »Jetzt wirst du sterben, Zamorra!«
    Es war ein Gespensterchor.
    Die Meeghs blieben stehen. Bis auf einen. Er kam direkt auf Zamorra zu.
    »Du bist Zamorra!« knarrte eine eigenartige Stimme. Sie schien aus dem Innern einer Maschine zu kommen.
    Es war das erste Mal, daß Zamorra einen Meegh sprechen hörte. Bisher hatten sie sich immer nur durch eine Art Telepathie untereinander und mit anderen verständigt, ähnlich wie es die Chibb taten. Zamorra zeigte sich überrascht. Ein Meegh, der sprach, war etwas Unglaubliches.
    »Zamorra, der Auserwählte!« knarrte die furchtbare Stimme. »Warum nennen die Silbernen dich so?«
    Der Meister des Übersinnlichen schüttelte den Kopf. »Ich weiß es selbst nicht«, sagte er. Er wunderte sich über sich selbst. Was gab ihm in dieser verfahrenen Lage noch die Kraft, so ruhig und gelassen mit seinem Mörder zu sprechen?
    Da kam wieder Leben in Nicole. Ihr Kopf flog herum. »Das Flammenschwert«, stieß sie hervor.
    Doch der Meegh gab ihnen keine Chance. Er hob den Arm, und in seiner Hand lag eine Dämonenpeitsche. Zamorra wußte, daß bereits der erste Schlag mit dieser magischen Waffe ihn töten würde. Es war alles zu spät.
    Der Meegh holte aus.
    Im gleichen Moment flammte es gleißend hell auf. Ein baumdicker, grelleuchtender Strahl zuckte über das Dorf hinweg.
    Und schlug im Spider ein!
    ***
    Der Strahl riß den schwarzen Schattenschirm des Spiders auf, zerfetzte ihn förmlich. Innerhalb weniger Augenblicke hob sich die scheußliche Konstruktion aus dem Nichts. Ein eigentümliches, durch Mark und Bein gehendes Pfeifen klang auf. Der Spider versuchte zu starten.
    »Nicht hinsehen!« schrie Zamorra. Er vermied es, das Dämonenraumschiff in seinem unverhüllten Zustand anzusehen, wohl wissend, daß die verwirrende Spinnenkonstruktion dem Betrachter den Verstand rauben konnte.
    Ein fingerdicker, weißer Strahl zuckte zwischen den Hütten auf. Der Meegh, der Zamorra mit der magischen Peitsche morden wollte, wurde zurückgestoßen, taumelte. Zamorra sah, wie sich die weiße Energie in den Dämon hineinbohrte, ihn zersetzte. Ein klagender Laut erklang, dann löste sich der Meegh schlagartig in Nichts auf. Nicht einmal ein Brandschatten blieb zurück.
    Innerhalb weniger Augenblicke brach die Hölle los. Die Meeghs kämpften gegen irgend etwas, das sich zwischen den Hütten befand. Schreiende Menschen flohen aus dem Brennpunkt der Auseinandersetzung. Der Schamane konnte sie nicht mehr halten, die Angst vor dem Schrecklichen war größer als alle Willensenergie, die der aufgespaltene Norgaun noch entfesseln konnte.
    Ein schwarzleuchtender Strahl löste sich aus dem Spider und fuhr in die Nacht. Dort loderte etwas kurz auf. Zamorra erkannte einen ähnlich großen Körper, der etwa eine halbe Meile vor dem Dorf in der Luft schwebte.
    Der Strahl aus dem Dämonenschiff hatte ihn nur knapp verfehlt. Die Meeghs mußten völlig überrascht worden sein, hatten die Orientierung verloren. Anders konnte der Professor es sich nicht erklären, daß sie ihr Ziel nicht getroffen hatten.
    Da kam der zweite Feuerschlag des Chibb-Kreuzers.
    Der jetzt ungeschützte Spider wurde voll erwischt. Ein ohrenbetäubendes Zischen und Prasseln erklang, als sich die weiße Energie in das Dämonenschiff fraß und es blitzschnell zersetzte. Sekundenlang leuchtete es als grelles Fanal am Himmel, dann regnete nur noch Asche herab. Zamorra sah, wie der plötzlich freiliegende blauschwarze Energiekristall schrumpfte und zerfiel.
    Jetzt schob sich das andere Dimensionenschiff näher heran.
    Die Meeghs im Dorf schienen den Verstand zu verlieren. Sie zogen sich kämpfend zurück. Einer von ihnen explodierte förmlich unter einem Treffer, wie jener in der Achthim-Basis, den Zamorra ausgeschaltet hatte.
    »Einen will ich lebend, verdammt!« schrie jemand.
    Odinsson.
    Balder Odinsson war plötzlich neben Zamorra und zerschnitt dessen Fesseln. »Wie das Leben so spielt, Zamorra«, grinste er im flackernden Lichtschein des kleinen Feuers. »Vor ein paar Tagen hast du mich aus der Achthirn-Basis befreit, jetzt hole ich dich hier
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