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0171 - Die Hexe vom Hyde Park

0171 - Die Hexe vom Hyde Park

Titel: 0171 - Die Hexe vom Hyde Park
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig Glendas Worte.
    »Warrash will mich fressen!«
    Der Satz war hastig hervorgestoßen, aber Glenda hatte ihn nicht zu Unrecht gesagt. Dieser gewaltige Riesenaal war tatsächlich eine Gefahr.
    Jetzt schnellte er noch weiter aus dem Wasser. Er ragte wie ein Turm vor mir auf, öffnete weit sein Maul, und wenn ich die Zähne sah, bekam ich das Schütteln.
    Die waren mörderisch.
    Ich trat Wasser.
    Die Kleidung hatte sich vollgesaugt, ich trug auch noch meine Schuhe, und beides zerrte mich nach unten. Für mich war es gar nicht so einfach, an der Oberfläche zu bleiben und noch zu kämpfen, denn Warrash wurde sich an mir schadlos halten.
    Wenn früher die Waffen nass wurden, dann taugten sie meistens nichts mehr. Heute ist das anders Ich konnte auf meine Beretta vertrauen, sie würde mich auch nicht im Stich lassen, obwohl sie mit Wasser in Berührung gekommen war.
    Ich zog die Pistole hervor, genau in dem Augenblick, als sich das Monster auf mich zuwarf.
    Hastig drückte ich ab.
    Vergebens!
    Kein Schuß löste sich aus der Waffe. Die Beretta hatte versagt! So etwas war noch nie vorgekommen, und ich musste erst einen heißen Schrecken überwinden.
    Das konnte doch nicht sein!
    Nicht eine Sekunde Zeit blieb mir zum Überlegen. Warrash nahm auf mich keinerlei Rücksicht.
    Er wuchtete seinen Körper auf mich zu, und er war verdammt beweglich. Ich sackte weg. Es war ein verzweifeltes in die Tiefe fallen lassen, wobei ich mich noch zur Seite drehte.
    Seine Zähne erwischten mich nicht, dafür aber sein rauher, schuppiger Leib. Ich bekam einen Schlag in Rücken und Hüfte, der mich sogar noch im Wasser weiterschleuderte. Sekundenlang hatte ich mit dem Schmerz zu kämpfen und biß eisern die Zähne zusammen.
    Instinktiv vollführte ich Schwimmbewegungen und verließ den Ort des Geschehens, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen.
    Hoffentlich kümmerte sich das Monster jetzt nicht um Glenda. Meine Hoffnung erfüllte sich zum Glück.
    Das Untier war mir gefolgt. Halb schwamm es über Wasser. Es hatte sein Maul aufgerissen, so dass durch die Strömung Wasser in den Rachen geschleudert wurde. Die Reißzähne wurden umspült, es bildeten sich Strudel im Maul.
    Die Beretta hatte ich weggesteckt. Sie konnte ich im Augenblick vergessen.
    Blieb noch das Kreuz!
    Wenn ich mit dem Kruzifix an das Untier herankam, dann musste es doch sterben.
    Wieder tauchte ich, blieb aber dicht unter der Oberfläche, so dass ich meinen Gegner sehen konnte.
    Dann stieß ich vor.
    Ich schwamm jetzt tiefer, wollte Warrash von unten her angreifen und kam auch bis an sein Maul heran, als er ebenfalls tiefer stieß. Jetzt konnte er mich erwischen.
    Diesmal war ich schneller.
    Bevor der Rachen zuklappte, hatte ich mein Kreuz gegen Warrash gepreßt. Dicht unter das Maul drückte ich das Kruzifix und hoffte, dass ich Warrash damit erledigen konnte.
    Der riesige Dämonenfisch drehte durch. So ähnlich musste es einem Taucher ergehen, wenn er mit einem Hai kämpft. Plötzlich wuchtete Warrash seinen Körper hoch. Der Schwanz hieb zuerst aus dem Wasser. Wie ein gewaltiger Stamm schleuderte er hoch, während das Maul dicht vor meinem Gesicht zuklappte und das Monster selbst in die Tiefe stieß. Es musste sich in den Grund gebohrt haben, denn im nächsten Augenblick umhüllte mich eine Wolke aus Schlamm und hochgewirbelten Partikeln.
    Warrash war wie von Sinnen. Er schlug um sich. Ich hatte großes Glück, dass ich nicht getroffen wurde. Das Wasser gischte auf, wurde zu einer regelrechten sprudelnden kochenden Hölle, und ich bewegte mich auf Glenda Perkins zu, deren Brett auf den Wellen hüpfte und jeden Augenblick umkippen konnte.
    Warrash kämpfte seinen letzten Kampf. Noch einmal löste er sich aus dem Schlamm, drehte sich unter Wasser und schleuderte seinen gewaltigen Körper hoch.
    Er löste sich bereits auf.
    Ich sah ihn für einen Moment in der Luft und erkannte jetzt, dass Warrash Knochen besaß, von denen sich die Haut regelrecht herabrollte.
    Vor mir sah ich einen halb skelettierten Riesenfisch, der kurz vor dem Ende stand.
    Ich atmete auf.
    Als er wieder zurück ins Wasser klatschte, rollten die Wellen auf mich und Glenda zu. Sie überspülten uns beide. Dann war von Warrash nichts mehr zu sehen.
    Ich hatte ihn erledigt.
    Endlich konnte ich Glenda ansprechen. »Sind Sie okay?« fragte ich sie.
    Ich verstand die Antwort nicht, nahm jedoch an, dass sie es war und holte mein Taschenmesser hervor.
    Ich zog die Klinge aus dem Schaft, umfaßte das
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