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017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens
Autoren: Edgar Wallace
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Willen nicht Kummer zeigen, wenn sie keinen fühlte. »Und wenn der Mensch von dem Rechtsanwalt wiederkommt, sagen Sie ihm bitte, daß ich morgen früh zwanzigtausend Pfund in meinen Händen habe.« Mit diesen Worten schloß sie die Tür hinter sich und ließ die arme Mrs. Morgan sprachlos auf ihrem Stuhl in der Diele sitzen.

Kapitel 6
    Die polizeiliche Durchsuchung des Hauses und Gartens von Dulwich Grange, Mr. Rennetts Besitzung, nahm den ganzen Vormittag in Anspruch. Weder Mr. Rennetts noch Jacks Unterstützung wurde verlangt oder angeboten.
    Kurz vor dem Lunch kam Inspektor Colhead zu ihnen in das Arbeitszimmer.
    »Wir haben Ihr Grundstück genau durchsucht, und ich glaube, wir wissen jetzt, wo sich Meredith verborgen hielt.«
    »Wirklich?« fragte Mr. Rennett höflich.
    »In der Hütte da hinten im Garten bewahren Sie, wie ich annehme, gewöhnlich Geräte und Werkzeuge auf.
    Jetzt ist sie ja leer, aber einer meiner Leute entdeckte, daß sich der ganze Boden aufheben läßt. Er bewegt sich in Scharnieren und wird durch Gegengewichte geöffnet und geschlossen.«
    Mr. Rennett nickte.
    »Das stimmt - jetzt erinnere ich mich«, sagte er kühl. »Der frühere Besitzer hatte dort seinen Wein untergebracht. Im Hause haben wir ja keine Keller, wie Sie wissen. Ich trinke keinen Wein und hatte niemals Gelegenheit, den Keller zu benutzen.«
    »Und dort hat er sich versteckt. Wir fanden Decken und Kissen. Es muß ganz sicher ein Weinkeller gewesen sein, denn ein Luftschacht führt nach oben in die Büsche. Wir hätten das Versteck nie gefunden, wenn nicht einer meiner Leute gefühlt hätte, wie sich eine Ecke des Bodens unter seinen Füßen bewegte.«
    Ein kurzes Schweigen.
    »Noch etwas«, sagte der Detektiv langsam. »Ich komme nach und nach zu der Überzeugung, daß Meredith nicht Selbstmord begangen hat. Wir fanden ganz frische Fußspuren, die an der Rückseite des Schuppens entlangliefen.«
    »Großer oder kleiner Fuß?« fragte Jack hastig.
    »Ein ziemlich großer Fuß«, versetzte der Detektiv. »Ein Schuh mit Gummiabsätzen. Wir konnten die Spuren bis zu einem Gitter am Ende des Grundstückes verfolgen, und das Gitter ist erst kürzlich geöffnet worden - wahrscheinlich von Mr. Meredith, als er hierherkam. Ein sehr merkwürdiger Fall, Mr. Rennett.«
    »Und was für eine Pistole ist es?«
    »Die ist auch neu«, antwortete Colhead. »Belgische Marke, und wie ich annehme, ist es ausgeschlossen, den Käufer aufzuspüren. Man kann ja die belgischen Feuerwaffen in jedem Laden, in jeder Stadt, in Ostende und Brüssel kaufen, und ich glaube, die Verkäufer sind nicht einmal angewiesen, die Nummern aufzuschreiben.«
    »Es ist also dieselbe Art Waffe wie die, mit der Bulford getötet wurde«, sagte Jack ruhig.
    Colhead zog die Brauen in die Höhe.
    »Ganz richtig, aber wurde nicht nachgewiesen, daß es Mr. Merediths eigene Waffe war?« Jack schüttelte den Kopf.
    »Das einzige, was nachgewiesen wurde, war, daß er jemanden auf der Straße liegen sah und die Pistole aufgehoben hatte, die neben dem Toten lag. Der Schuß fiel, als Meredith die Tür von Mr. Briggerlands Haus öffnete. Dann sah er den Mann auf der Straße liegen und hob die Waffe auf. In dieser Stellung befand er sich, als Miss Briggerland, deren Aussage Meredith so schwer belastete, aus der Tür trat und ihn erblickte.« Der Detektiv nickte.
    »Ich hatte mit dem Fall nichts zu tun, erinnere mich aber, die Waffe gesehen zu haben, die mit der Pistole von heute morgen tatsächlich völlig übereinstimmt. Ich werde mal mit dem Chef sprechen und Sie wissen lassen, wie er über die ganze Sache denkt. Sie werden natürlich bei der Leichenschau als Zeuge zu erscheinen haben.«
    Als er gegangen war, blickten sich die beiden an.
    »Na, Rennett, was denken Sie? Werden wir in die Tinte geraten, oder können wir uns mit einem kleinen Meineid retten?«
    »Zu einem Meineid, wenigstens zu einem ernsthaften, liegt kaum Veranlassung vor«, erwiderte der andere bedächtig. »Da fällt mir übrigens ein - wo steckte denn Briggerland in der Nacht, als Bulford ermordet wurde?« »Als sich Miss Briggerland von ihrem Schrecken erholt hatte, ging sie nach oben und weckte ihren Vater, der trotz der frühen Stunde schon im Bett lag und fest schlief. Als die Polizei auf der Bildfläche erschien, oder vielmehr, als der Detektiv, dem die Angelegenheit übergeben wurde, ankam - und seit dem Zeitpunkt des Mordes mußte schon eine beträchtliche Anzahl Minuten verstrichen sein -, fand man Mr.
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