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0160 - Zuletzt wimmern sie alle

0160 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0160 - Zuletzt wimmern sie alle
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (1 of 2)
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Ihrem Sohn noch ein paar Fragen vorzulegen.«
    Die vier erhoben sich und schüttelten mir der Reihe nach die Hand. Stetson bedankte sich in aller Namen für die schnelle Hilfe, die sie bei dem Überfall von uns erhalten hätten. Ich wehrte seinen Dank ab mit der Bemerkung, daß es ja unsere Pflicht sei, in solchen Situationen so schnell wie möglich zur Stelle zu sein und die belästigten Bürger zu schützen. Dann brachte ich sie zur Tür.
    Danach rief ich im Hospital an und fragte, wie es Ben Warren gehe.
    »Er ist über dem Berg, Mister Cotton«, sagte die zuständige Schwester, die mich nun schon von einem Dutzend ähnlicher Anrufe her kannte. »Der Arzt meint, daß er in ein paar Wochen wieder vollständig hergestellt sein wird.«
    »Gott sei Dank«, sagte ich ehrlichen und erleichterten Herzens. »Ben ist ein feiner Junge. Ich freue mich für ihn und für die Eltern, daß er das Schlimmste jetzt überstanden hat. Sagen Sie, Schwester, ich müßte mich mit ihm noch einmal über die ganze Geschichte unterhalten. Es besteht doch die Möglichkeit, daß er die Leute erkannt hat, die ihn zusammenschlugen. Ob mir der Arzt eine solche Unterhaltung mit ihm erlauben wird?«
    »Jetzt ja, Mister Cotton. Sie können Ben besuchen. Allerdings dürfen Sie nicht länger als zehn Minuten mit ihm sprechen. Und Sie müssen es so einrichten, daß der Junge selbst so wenig wie möglich reden muß.«
    »Das kann ich leicht machen. Ich werde meine Fragen so formulieren, daß er jeweils nur mit einem Nicken oder einem Kopfschütteln zu antworten braucht.«
    »Das wäre am richtigsten.«
    »Gut, ich komme dann sofort. In einer halben Stunde bin ich spätestens da.«
    »In Ordnung, Mister Cotton. So long!«
    »Bis gleich, Schwester«, sagte ich und legte den Hörer auf.
    Ben Warren war meine größte Hoffnung. Er hatte in der Bande nach seinen eigenen Worten so etwas wie einen Vormann dargestellt. Er mußte von Ollegan mehr wissen als die meisten anderen. Vielleicht konnte Ben mir einen Tip geben, wo man Ollegan mit Aussicht auf Erfolg zu suchen hatte.
    ***
    Um diese Zeit hatte Jack Ollegan sein Versteck wieder erreicht. Aufatmend ließ er sich niederfallen und atmete tief.
    Diese Idioten! dachte er. Zeigen mir ihr schönes Versteck und glauben im Ernst, ich würde es mit diesen beiden Kulis teilen. Ein Versteck muß man allein haben. Weiß es erst ein anderer, dann weiß es bald die ganze Welt…
    Er legte sich ein bißchen bequemer zurecht.
    Und bei der Polizei gibt es noch größere Idioten, dachte er zufrieden. Die kriegen mich doch nie! Niemals kriegen die mich.
    Das hatten schon viele Mörder vor Ollegan gedacht. Und sie hatten sich alle geirrt. Alle…
    ***
    Ich öffnete die Zimmertür, hinter der Phil die beiden jugendlichen Gangster der früheren Ollegan-Bande vernahm, und gab ihm einen kurzen Wink. Mein Freund nahm seine Zigaretten vom Schreibtisch und kam heraus.
    »Hast du etwas Bemerkenswertes von Stetson erfahren?« fragte er mich, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nichts, was uns weiterhelfen könnte. Wie sieht es bei dir aus?«
    Phil zuckte mißmutig die Achseln.
    »Ollegan schrieb den Burschen einfach eine Postkarte mit einem Text, aus dem nur sie schlau werden konnten.«
    »Hast du die Karte gesehen?«
    »Ja. Einer der beiden trug sie bei sich.«
    »In welchem Bezirk ist sie aufgegeben?«
    »Manhattan, Postzone 21. Das ist der Bezirk von Nenox Hill.«
    »Was? Das ist ja in unmittelbarer Nähe des Distriktgebäudes.«
    Phil grinste.
    »Ja, Jerry, Frechheit siegt. Wenn man vom Aufgabeort der Karte her schließen wollte, daß sich Ollegan in dieser Gegend verborgen hält, dann brauchen wir also nur die Nachbarschaft abzusuchen. Zum Schluß stellt sich womöglich noch heraus, daß er sich im Heizungskeller versteckt hat.«
    »In welchem Heizungskeller?«
    »Im Heizungskeller des FBI-Gebäudes! Bei Ollegan überrascht mich gar nichts mehr.«
    »Wir werden über diesen Punkt noch sprechen, sobald ich wieder zurück bin.«
    »Wo willst du hin, Jerry?«
    »Ich habe im Krankenhaus angerufen. Ben Warren ist so weit hergestellt, daß man ihn kurz besuchen kann. Natürlich muß er noch geschont werden, aber der Arzt hat eine kurze Befragung zugelassen.«
    »Das weckt neue Hoffnung in mir«, murmelte Phil. »Wir sind bis jetzt in allen anderen Spuren nicht weitergekommen. Vielleicht bringt uns dieser Warren weiter.«
    »Hoffentlich«, seufzte ich. »Ich melde mich bei dir, sobald ich wieder
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