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0158 - Der Spiegel-Dämon

0158 - Der Spiegel-Dämon

Titel: 0158 - Der Spiegel-Dämon
Autoren: Jason Dark
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zahlreiche Geschäfte, und darüber waren die Räume an Filmen vermietet worden.
    An der New Bond Street geriet Jane in einen Verkehrsstau, weil ein Wasserrohr gebrochen war. Polizisten leiteten die Autofahrer über die Gehsteige um.
    Vor Jane fuhr ein alter weißer Volvo. Bei jedem Gasgeben drang eine dunkle Wolke aus dem Auspuffrohr, die wenig später in der Luft zerfaserte.
    Der Wagen verbrauchte ziemlich viel Öl, und der Fahrer schien zu den nervösen Menschen zu gehören. Er gab Gas, stoppte wieder, gab Gas und stoppte.
    Das alles geschah ruckartig. Jane konnte nur den Kopf schütteln. Von dem Mann selbst sah sie nicht viel. Nur seinen Hut, einen Pepita-Filz, der über die Kopfstütze schaute.
    Endlich konnte Jane die Bruchstelle passieren. Sie war die letzte in der Reihe, die Fahrer hinter ihr mußten warten.
    Der Volvo blieb weiterhin vor ihr. Der Mann versuchte zwar ein paarmal zu überholen, doch das war nicht möglich.
    Auf der linken Seite lag ihr Ziel. Neben der Schaufensterreihe mit dem Arkadengang davor befand sich die Einfahrt zum Parkdeck auf dem Dach.
    Der Volvofahrer blinkte links. Er wollte also auch einen Parkplatz ansteuern.
    Jane lenkte ihren VW ebenfalls in die schmale Einfahrt und mußte warten, weil der Volvomensch vor ihr eine Karte aus dem Automaten zog. Er hatte die Scheibe heruntergekurbelt, ein Arm tauchte aus der Fensteröffnung, und fünf Finger rissen die Karte an sich.
    Die Schranke glitt nach oben.
    Der Volvo fuhr an — und stand. Abgewürgt.
    Jane schüttelte den Kopf. Sie hatte die Seitenscheibe ebenfalls nach unten gedreht und hörte das wütende Schimpfen des Fahrers. Als der Wagen sich endlich in Bewegung setzte, hatte der Kerl einen zweimaligen Startversuch hinter sich, und aus dem Auspuff bliesen Jane wieder dunkle Wolken gegen die Scheibe.
    Sie zog ihre Karte und fuhr die rampenähnliche Auffahrt hoch, hinter der die erste Kurve begann.
    Jane mußte schon kurbeln, um die enge Kurve gut nehmen zu können. Die Detektivin hoffte nur, daß sie auf dem Dach noch einen freien Platz finden würde.
    Ein paarmal verlor sie den Volvo aus den Augen, aber sie hörte ihn immer. Der Auspuff war defekt und röhrte wie ein liebeskranker Hirsch im Herbst.
    Während der wilden Kurbelei und Kurvenfahrt dachte Jane an ihre letzten Fälle.
    Sie hatten alle nichts mit Geistern und Dämonen zu tun gehabt, sondern waren völlig normal gewesen. Deshalb hatte Jane auch von John Sinclair nichts gesehen, er arbeitete auf einem anderen Gebiet. Früher war es oft vorgekommen, daß sich ihre Fälle überschnitten. In letzter Zeit jedoch nicht.
    Jane hatte viel für den Geisterjäger übrig. Ein paarmal hatten sie auch an eine Heirat gedacht, doch den Gedanken immer wieder verschoben. Keiner wollte so recht an eine Bindung heran, denn sie liebten beide die Unabhängigkeit.
    Die Detektivin nahm sich vor, John am Abend einmal anzurufen, denn lange genug hatten sie sich nicht gesehen.
    Man konnte bei dieser Fahrerei wirklich einen Drehwurm bekommen. Jane kurbelte wie verrückt, so daß sie schon bald Angst bekam, das Lenkrad würde brechen. Und dann mußte sie bremsen Plötzlich stand der Volvo wieder vor ihr.
    Der Fahrer hatte die Kurve nicht geschafft und war mit der Stoßstange gegen die Mauer gefahren.
    Er rollte jetzt zurück.
    Jane hupte, denn der Wagen kam ihr ziemlich nahe. Sie bremste ruckartig.
    Der Mann am Steuer drehte sich etwas und warf einen Blick zurück. Das Gesicht konnte die Detektivin leider nicht erkennen.
    Dann endlich fuhr der Knabe weiter. »Der kostet mich Nerven«, murmelte die Detektivin.
    Noch zwei Kurven, dann hatte sie es hinter sich. Der Volvo fuhr zuerst auf das Parkdach, und erste Regentropfen klatschten auf die Karosserie. Direkt über dem Haus lag eine dicke, graue Wolke, die ihr Wasser ausschüttete.
    Das Dach war vollgestellt. Jedenfalls sah es im ersten Moment so aus.
    Wagen stand neben Wagen. Nur die Mittelspuren waren noch frei. Jane rollte wieder hinter dem Volvo her, der auch seine Kurven drehte. Er fuhr sogar ziemlich schnell, und der Fahrer schien nicht mehr richtig im Kopf zu sein, mit dieser Geschwindigkeit in die Kurven zu jagen. Zudem machte der erste Regen den Belag ziemlich rutschig.
    Der Volvo rutschte in der Tat. Jane sah, wie das Heck ausbrach und gegen den Kotflügel eines blauen Mercedes klatschte, wobei er ihn eindrückte.
    Die Detektivin zuckte zusammen, als sie das dabei entstehende Geräusch hörte, aber der Fahrer kümmerte sich nicht darum. Er
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