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0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster
Autoren: Unbekannt
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Bernd Keller. Rhodan las ihn durch, gab ihn Bully und wartete geduldig, bis sein Freund ihn zu Ende studiert hatte. Dann fragte er: „Nun, was sagst du dazu?"
    Bully sah auf. Seine Stirn war zerfurcht, und in seinen Augen lag eine so tiefe Traurigkeit, daß Rhodan unwillkürlich lachen mußte.
    „Da lachst du auch noch!" empörte sich Bully. „Eine Pleite, wenn du mich fragst. Triebwerke total verbraucht. Generalüberholung wird dringend angeraten. Mit den Dingern wären wir ja - wenn der Bericht nicht übertreibt - kaum noch bis zum Mond gekommen."
    „Nicht die Berichte, sondern du übertreibst, Bully. Sicher, das Material zeigt gewisse Ermüdungserscheinungen, was dem strengen Urteil der Techniker nach einem Totalverbrauch gleichzusetzen ist. Ständige Höchstleistung hat das nun mal so an sich. Aber ich bin überzeugt, daß wir Mittel und Wege finden werden, auch diese Ermüdungserscheinungen zu beseitigen.
    Wodurch entstehen sie denn überhaupt? Nicht allein durch die höchste Beanspruchung, sondern insbesondere durch die lange Dauer einer solchen Beanspruchung, Wir müssen also diese Dauer verkürzen, dann haben wir das Problem gelöst."
    „Du meinst - schneller fliegen?"
    Rhodan schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Nein, wir müssen einfach die Strecke verkürzen."
    Bully schaute ihn perplex an.
    „Die Strecke zum Andromedanebel verkürzen? Das verstehe ich nicht. Wie willst du denn das machen? Es sind anderthalb Millionen Lichtjahre, die kann man nicht verkürzen Wir haben bisher allerhand erreicht, Perry, aber das Unmögliche bleibt auch uns verschlossen."
    Rhodan beugte sich vor und erwiderte: „Weißt du, was unmöglich ist? Was hieltest du vor hundert Jahren noch für unmöglich, was heute eine Selbstverständlichkeit ist? Na also, mein Freund. Und so ist es auch mit der Verkürzung der Entfernung zum Andromedanebel. Ich habe da so meine Ideen. Sie sind mehr als phantastisch, ich gebe es ja zu, aber sie tragen den Kern der Realität in sich. Vielleicht dauert es noch Jahrzehnte, aber eines Tages werden wir ein Schiff besteigen, das uns in ein fremdes Universum bringt."
    Bully gab keine Antwort. Stumm sah er Rhodan an. Dann nickte er endlich und erklärte: „Vielleicht hast du recht, und ich bin skeptisch. Wir haben so viel erreicht, warum sollte uns also der Andromedanebel verschlossen bleiben? Aber wenn es geschieht, wird es das größte Abenteuer1 sein, das Menschen je erlebten. Der Flug zum Mond, zum nächsten Fixstern, zu einem anderen Sternhaufen oder Spiralarm - es werden harmlose Ausflüge im Vergleich zu dem sein, was uns jenseits des großen Abgrundes erwartet. Aber ich möchte dabei sein, Perry. Eines Tages ..."
    Rhodan sah aus dem Fenster hinab auf die breiten Avenuen der Stadt, durch die der Verkehr flutete. Menschen eilten auf den Gleitbändern zu ihrer Arbeit. Schwerelos fast schwebten die Flugboote über die Dächer der Gebäude dahin. In der Ferne stach eine feine Pyramidenspitze in den klaren Wüstenhimmel. Das Grab eines Freundes, dessen Seele nicht mehr aus der Ewigkeit zurückgekommen war ... „Ja, eines Tages werden wir es versuchen", sagte Rhodan. „Es wird der Beginn eines neuen Abschnittes unserer Geschichte werden." Die Nachrichtenanlage summte.
    Ein Stab von Wissenschaftlern wünschte Rhodan zu sprechen und über den Stand der Forschungen am Transformstrahler zu berichten. Rhodan seufzte. Der Alltag hatte ihn wieder.
     
    ENDE
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