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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten
Autoren: Unbekannt
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Mir war, als würde er es jetzt schon bereuen, uns kurz vor dem Start belästigt zu haben. Er war sich seiner Sache nicht sicher.
    „Sir", begann er hüstelnd, „Sir, ich weiß nicht, ob ich richtig gehandelt habe. Vor einigen Stunden landete auf Arkon II ein Springer namens Beybo. Sein Raumschiff, die BEY XII, gehört zu jenen rostzerfressenen Kähnen, die wir normalerweise längst aus dem Verkehr gezogen hätten. Die Besatzung besteht aus sieben Mann, Beybo eingerechnet. Sie kennen diese zwielichtigen Gestalten, die nach den Gesetzen der galaktischen Händler weder den Patriarchentitel führen noch an Sippenversammlungen teilnehmen dürfen. Sie kommen gleich nach den Parias und rangieren in unserer Liste als Tramp oder Pendelfahrer."
    „Seien Sie nicht so umständlich, Apple", winkte Rhodan ab. Sein Gesicht hatte sich entspannt. Eine nichtssagende Meldung war immer noch besser als eine Katastrophennachricht.
    Ich dagegen amüsierte mich über Apples angeekeltes Gesicht.
    Dieser Beybo schien ja ein besonders bemerkenswertes Exemplar seiner Gattung zu sein. Pendelfahrer wurden von den Sippenpatriarchen der Springer nicht anerkannt. Man duldete sie nur dann, wenn sie einen bestimmten Prozentsatz ihrer Gewinne an den Sippenchef abführten, dessen Handelsmonopol die von einem Tramp besuchten Welten umfasste.
    Apple räusperte sich. Er schien sich innerlich einen Narren zu schimpfen.
    „Nun reden Sie schon, Apple", ermunterte ich ihn. „Wir reißen Ihnen nicht den Kopf ab. Was ist mit diesem Beybo los?"
    „Allerhand, Sir", empörte sich der Oberst. „Der Bursche ist mit der Mittagsfähre von Nummer zwei nach Arkon III gekommen. Hier hat er es tatsächlich geschafft, sämtliche Wachoffiziere der Abwehr zu übertölpeln und bis zu Solarmarschall Mercant vorzudringen. Der Chef hat den Pendler an mich verwiesen. Beybo behauptet, so wichtige Nachrichten mitgebracht zu haben, dass er sich nur dem Imperator und dem Ersten Administrator der solaren Welten anvertrauen könne."
    „Und ...?"
    Apple machte eine Handbewegung.
    „Irgendwie klingt es glaubwürdig, Sir. Ich habe mich deshalb entschlossen, Sie anzurufen. Ich würde Beybo am liebsten einsperren lassen, aber ...!"
    „Halten Sie den Mann fest. Wir kommen", unterbrach Rhodan.
    Apples Gesicht erblasste.
    „Wie - Sie wollen sich den Kerl ansehen? Persönlich, Sir? Ich dachte, Sie könnten mir bestimmte Anweisungen ...!"
    „Ich komme selbst", unterbrach Perry erneut. „In unserer Situation kann alles wichtig sein. Wenn es Ihnen möglich ist, entlausen Sie den Mann. Oder sollte er ungezieferfrei sein?"
    Perry schaltete ab. Ich lachte vor mich hin. Nein - einen Pendler ohne Ungeziefer hatte ich noch nicht erlebt. Wir gingen.
    Draußen empfing uns die Tageshitze. Im Rumpf der ATLAN rumorten die Maschinen. Wenn ich die Terraner richtig kannte, so würden sie in spätestens zwei Stunden mit dem ersten Probeflug beginnen.
    Die Büroräume des Sicherheitsdienstes lagen tausend Meter unter dem Boden. Arkon III glich auf seiner Oberfläche einem fugenlos ineinandergreifenden Industriewerk von unvorstellbaren Ausmaßen. Meine Vorfahren hatten schon vor zehntausend Jahren den Entschluss gefasst, Unterkünfte und Magazine aller Art unter den Raumhäfen und Riesenfabriken anzulegen.
    Die sterile Atmosphäre der unterarkonidischen Stadt schlug mich in ihren Bann. Hier lag das Nervenzentrum des Großen Imperiums.
    In diesen Städten hatten sich schon die Elitetruppen des Reiches aufgehalten, als es darum gegangen war, fremde Welten zu erobern und bereits eroberte zu halten. Hier umwehte mich der Hauch einer großen Vergangenheit.
    Apples Arbeitsraum hatte einmal einem arkonidischen Admiral gehört. Das Zimmer war demzufolge sehr groß, luxuriös eingerichtet und mit Schaltelementen moderner Technik versehen.
    Wir schritten zwischen salutierenden Terranern hindurch.
    Solarmarschall Allan D. Mercant, Chef der Solaren Abwehr, hatte sich entschuldigen lassen.
    Er war vor wenigen Minuten mit einem Kreuzer gestartet, um die Verhältnisse auf dem Hauptplaneten der Sonne Voga zu studieren.
    Die Zaliter machten erneut Schwierigkeiten.
    Apple kam uns entgegen. Sein Gesicht war trotz der laufenden Klimaanlage gerötet. Er entschuldigte sich nochmals, Rhodan wegen der Bagatelle angerufen zu haben.
    Perry winkte ab und sah sich in dem Raum um. Die Wände waren als Bildschirmgalerie ausgebildet. Ein großer Teil der Oberfläche konnte von hier aus fernsehtechnisch überwacht
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