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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten
Autoren: Unbekannt
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Administrator des Solaren Imperiums erkennen wollte.
    Seine Rangabzeichen waren so bescheiden und unauffällig wie er selbst. Auch ich hatte die prunkvolle Uniform abgelegt. Allein die Symbole des Imperiums und die meiner ehrwürdigen Familie wiesen darauf hin, dass ich der Imperator war.
    Wissende sagten dazu „Scheinherrscher", womit sie vollauf recht hatten. Ich machte mir keine Illusionen mehr, seitdem es mir nach jahrelangen Bemühungen endlich gelungen war, aus acht Milliarden reinrassigen Arkoniden wenigstens eine Million Männer auszusieben, deren Lebensauffassung es noch wert war, durch Hypnoschulungen und paraphysikalische Therapien aufgefrischt zu werden.
    Das Hafengelände von Olp'Duor war ein Geviert von fünfzig mal fünfzig Kilometern. An diesem Tag nahmen mehr als viertausend Raumschiffe aller Größen und Konstruktionen die vollautomatischen Ent und Beladevorrichtungen in Anspruch.
    Das Zolleinkommen belief sich augenblicklich auf zirka sechzehn Milliarden Solar pro Planetentag. Noch vor wenigen Jahren war Rhodan diese Summe ungeheuerlich erschienen, bis er bemerkt hatte, dass ein Superschlachtschiff der arkonidischen Universumklasse schon vierundzwanzig Milliarden kostete; und das bei niedrigsten Rohstoffpreisen und denkbar höchster Fertigungsrationalisierung durch vollautomatische Bandstraßen und Zubringerwerke.
    Wir benutzten einen unauffälligen Prallfeldwagen, der in sausender Fahrt über die Bodenleitstreifen glitt. Niemand beachtete uns; niemand bemerkte überhaupt, wer die wenigen Männer in dem offenen Fahrzeug waren.
    Vor Sektor 617 stoppte der Wagen. Der Summer verriet uns, dass für dieses Feld Starterlaubnis erteilt worden war. In dem Falle hatte auch der Imperator zu warten. Auf den Arkonwelten hatte schon immer der Grundsatz gegolten, dass der intergalaktische Handelsverkehr der Pulsschlag des Reiches war. Der Wagen wäre auch gestoppt worden, wenn sich knapp einen Kilometer vor uns nur ein armseliges Schiffchen vom Boden abgehoben hätte. So aber handelte es sich sogar um einen dickbauchigen Riesenfrachter der Ekhoniden, der langsam und schwerfällig auf seinem Düsenstrahl dem Raum entgegenstrebte.
    Das Tosen der Triebwerke verbot eine Unterhaltung von selbst.
    Die heißen Gasdruckwellen und nachstrahlenden Partikel wurden von dem automatisch aufgebauten Energiegatter von Sektor 617 aufgefangen, abgekühlt, entgiftet und schließlich in die Bodenschächte gesaugt.
    Der Frachter verschwand als blitzender Punkt. Ein letztes Grollen verriet, dass die Meiler nach Erreichen der vorgeschriebenen Sicherheitshöhe voll ausgefahren wurden.
    Fellmer Lloyds Augen glänzten. Träumerisch sah er nach oben.
    „So etwas hatte ich mir als Junge immer vorgestellt, Sir", sagte er leise und mit einem verlegenen Auflachen.
    Ich nickte ihm zu. Wie gut konnte ich den sympathischen Mutanten verstehen, der bereits Rhodans Start zum irdischen Mond erlebt hatte. Auch ich hatte damals die Vorbereitungen verfolgt und gehofft, die Menschheit würde endlich einen Weg zur Überwindung von Raum und Zeit finden. Dann war ein Forschungskreuzer meines Volkes auf Luna gelandet, und Rhodan hatte auf der Erde die Dritte Macht gegründet.
    Jetzt, nur hundertdreiundvierzig Jahre später, befehligte der gleiche Mann mehr als hundertzwanzigtausend Kampfschiffe aller Klasse, verkehrte mit nichtmenschlichen Intelligenzen wie mit seinesgleichen und wehrte eine Gefahr ab, die unsere Galaxis wie eine Sturmflut zu überschwemmen drohte.
    Dieser Gedanke erinnerte mich wieder an Beybo und an ein Raumschiff, mit dem wir durch den Hyperraum zu einem unbekannten Planeten vorstoßen sollten.
    Rhodan gab sich wortkarg. Sinnierend übersah er das faszinierende Leben auf Arkons größtem Umschlagplatz.
    Wir mussten noch dreimal vor startenden oder landenden Handelsschiffen anhalten. Wenn meine Vorfahren nicht die Energiegatter eingerichtet hätten, wäre ein Befahren des Platzes unmöglich gewesen. Die Druckwellen hätten uns davongewirbelt.
    Fremde Intelligenzen, manche malerisch bunt gekleidet, andere verdreckt und unscheinbar, rasten an uns vorbei. Ein soeben angekommenes Schiff forderte über Sprechfunk zwei Methan-Hochdruckbehälter an. Kommandant und Erster Offizier wünschten von Bord zu gehen.
    Nach einer halben Stunde schwenkten wir in die äußere Ringstraße ein. Hier, an den Rändern des Hafens, lagen die Versorgungssektoren für kleine Fahrzeuge. Natürlich hatte auch Beybo weit außerhalb des Hauptverkehrs niedergehen
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