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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin
Autoren: A.F. Morland
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knurrend.
    Die Gräfin legte ihre eiskalten Finger unter das Kinn des Mädchens. Sally Buzzell war nahe daran, in Ohnmacht zu fallen.
    Jorma Maduse grinste diabolisch. »Finde dich mit deinem Schicksal ab, Sally. Du hast keine andere Wahl. Je eher du das einsiehst, um so besser. Solltest du so dumm sein und ein zweitesmal zu fliehen versuchen, werde ich dein Leben nicht mehr schonen. Dann wird Zepar dir deinen schönen Hals umdrehen und mir ein anderes Mädchen besorgen.«
    Die Erscheinung zerfaserte und löste sich auf.
    Aber Zepar blieb.
    Und er brachte das verzweifelte Mädchen ins Verlies zurück.
    ***
    Schneeweiße Wolken hingen am strahlendblauen Himmel. Es war ein herrlicher Apriltag, und der Nachrichtensprecher sagte eine kräftige Tageserwärmung voraus.
    Thorley de Hory stellte seinem Gast Jeans und einen leichten Lederlumberjack zur Verfügung. Zamorra hatte zwar die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sein irregeleitetes Gepäck wiederzusehen, aber bis zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht wiederaufgetaucht.
    Der Professor duschte vor dem Frühstück.
    Nachdem er sich angekleidet hatte, fragte Nicole: »Wirst du de Hory mitnehmen, wenn du dich aufs Schloß begibst?«
    »Nein«, antwortete Zamorra knapp.
    »Warum nicht?«
    »Ich denke, ich werde genug damit zu tun haben, auf mich selbst aufzupassen. Ich kann mich nicht auch noch um de Hory kümmern.«
    »Aber er sagte doch, du könntest die unheimliche Gräfin nur dann besiegen, wenn du nicht allein auf Watford Castle gehen würdest.«
    Zamorra lächelte. Er kniff ein Auge zu und erwiderte: »Ich glaube, das hat de Hory nur dazugeschwindelt, um dabeisein zu dürfen, wenn es zur Begegnung zwischen mir und Jorma Maduse kommt.«
    »Er kennt sich viel besser auf Watford Castle aus als du.«
    »Das ist richtig, Chérie. Aber dafür habe ich mehr Erfahrung im Kampf gegen Geister und Dämonen als er. Außerdem habe ich mir alles Wesentliche auf dem Schloß gut eingeprägt. Bist du soweit? Können wir hinuntergehen und mit de Hory das Frühstück einnehmen?«
    Nicole schoß noch schnell eine Haarspraywolke in ihre kunstvoll aufgetürmte Frisur. Dann begaben sie sich in das Speisezimmer, in dem der Hellseher bereits den Tisch für drei Personen gedeckt hatte.
    »Ein prachtvoller Tag, nicht wahr?« sagte de Hory zur Begrüßung.
    »Man könnte sich schönere Dinge vorstellen, als Jagd auf einen Spuk zu machen«, erwiderte Professor Zamorra.
    Er setzte sich und schob zwei Weißbrotscheiben in den Toaster.
    Noch war Thorley de Hory der Meinung, er würde die Fahrt zum Schloß mitmachen. Zamorra ließ ihn vorläufig noch in dem Glauben.
    Erst als de Hory nach dem Frühstück seufzend sagte: »Nun denn, dann wollen wir mal!« meinte Zamorra: »Ich möchte nicht, daß Sie mich auf das Schloß begleiten, de Hory.«
    Der Hellseher blickte den Parapsychologen verwirrt an. »Aber wir waren uns doch einig…«
    »Es ist mir lieber, wenn Sie auf Nicole aufpassen, während ich weg bin«, sagte Zamorra.
    Thorley de Hory streifte das Mädchen mit einem schnellen Blick. »Befürchten Sie, daß Ihre Mitarbeiterin noch einmal entführt werden könnte?«
    »Kann man es absolut ausschließen?« antwortete Zamorra mit einer Gegenfrage.
    »Nein, das kann man natürlich nicht«, brummte de Hory. »Aber Sie erinnern sich an meine Vision, Professor… Nur wenn Sie nicht allein sind, können Sie Jorma Maduse besiegen.«
    »Und warum?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie wissen, daß ich von Ihren Visionen im allgemeinen sehr viel halte, de Hory. Diesmal bin ich jedoch der Meinung, daß ich richtiger handle, wenn ich mich allein in dieses gefährliche Abenteuer stürze. Geben Sie mir eine Skizze mit. Zeichnen Sie mir auf, wo sich der Geheimgang befindet, der mich zu dem Mädchen führt, das von der unheimlichen Gräfin gefangengehalten wird.«
    De Hory erhob sich enttäuscht.
    Er begab sich in sein Arbeitszimmer, und als er von da zurückkehrte, brachte er die erbetene Skizze mit.
    »Sie begehen einen großen Fehler, Professor«, sagte der Hellseher düster.
    Zamorra faltete das Blatt zusammen, nachdem er sich die Skizze kurz angesehen hatte. Thorley de Hory erwartete, daß der Professor sagen würde: »Also gut, wenn Sie meinen, mir auf dem Schloß nützlich sein zu können, dann kommen Sie halt mit.«
    Doch Zamorra sagte nichts dergleichen.
    Er bat den Hellseher, ihm die Schlüssel von Watford Castle auszuhändigen, und als er sie bekommen hatte, meinte er: »Ich werde versuchen, es so schnell
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