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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack
Autoren: Unbekannt
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den Posbis”, behauptete ich.
    „Bisher nicht!” betonte Rhodan. „Naturgemäß unterscheiden sich die Zellverbände des posbischen Plasmas von Nervenzellen unse- rer Gehirne. Es kam nur darauf an, die Frequenzen der Narkose- strahler auf die des Plasmas abzustimmen. Versuche mit Beute- plasma verliefen erfolgreich. Die neuen Strahler sind wirkungsvoll; dafür garantiere ich. Große Kanonen sind wenige Tage vor unse- rem Start in Serie gegangen. Die Ausrüstung aller Kampfschiffe mit Strahlgeschützen dieser Art ist befohlen worden. Unser Unterneh- men soll nebenbei auch noch Versuchszwecken dienen.” Der Ara gab einige Erklärungen, auf die ich nicht achtete. Mein Extrahirn meldete sich. Es hielt den persönlichen Einsatz von Rho- dan und mir ebenfalls für fragwürdig, jedoch bestritt es nicht den Wert des Erkundungsunternehmens.
    Rhodans Stimme ließ mich wieder aufmerksam werden. Er kam zum Ende seiner Erläuterungen.
    „Die sorgfältige Auswertung der BRESLAU-Meßergebnisse scheint das Rätsel um die Rohstoffversorgung der Posbis gelöst zu haben. Die von Fielpan vorgenommenen Materieortungen sind ein- deutig. Als er vor Everblack eintraf, muß ein Transportgeschwader der Posbis aus dem Hyperraum gekommen sein. Da sich die Schif- fe bereits im Landeanflug befanden, flogen sie mit ihren normalen Schutzschirmen. Eine Energieortung war unmöglich, da viele Mil- lionen Tonnen von Grundstoffen aller Art die Taster störten. So kam es allein zur Anpeilung der Massen. Die BRESLAU wurde wahrscheinlich mit einem Transformstrahler angegriffen, ehe es die Besatzung bemerkte. Die Zerstörungen an und innerhalb der Zelle lassen keine Zweifel offen. Es wäre ein unwahrscheinlicher Zufall, wenn wir ebenfalls auf die Anflugstraße einer Nachschub- flotte gerieten. Außerdem werden die Schiffe nicht ununterbrochen ankommen. Bei dem Unternehmen sollte nie übersehen werden, daß wir es grundsätzlich mit Robotern zu tun haben, auch wenn sie einen organischen Gefühlssektor besitzen, der sie Wesen von unserer Art hassen, Maschinen dagegen lieben läßt. Das ist kein Grund, um in Panik auszubrechen. Danke, das wäre alles.” Ich wartete auf das stereotype Schlußwort „noch Fragen?”, aber ich wurde enttäuscht. Erstaunt sah ich zu dem Terraner hinüber.
    John Marshall trat zu mir. Unwillkürlich verstärkte ich meinen Mo- noschirm, was er sofort bemerkte. Vorwurfsvoll schüttelte er den Kopf.
    „Aber Sir! Ich habe Ihnen doch versprochen, niemals Ihr Gedan- kengut zu belauschen.” Ich winkte ab.
    „Augenblicklich hätten Sie auch keine schmeichelhaften Überle- gungen entdecken können. Das Unternehmen birgt viele Gefahren.
    Die Anzahl der Unbekannten in der Gleichung über Erfolg oder Mißerfolg ist so erschütternd, daß ich nicht daran zu denken wage.” „Werden Sie teilnehmen, Sir?” „Sie scheinen mich neuerdings für einen verantwortungslosen Abenteurer zu halten, nicht wahr?” „Hmm...!” Ein Sergeant der Wache grinste unterdrückt. Ich schritt hinüber zum automatischen Speisenschalter. Meine Erregung ließ sich nur mit einem reichhaltigen Frühstück beseitigen.
    Zwei Stunden später waren die Maschinenkontrollen beendet.
    Die zweite Linearetappe begann. Die Strecke sollte in acht Manö- vern überwunden werden. Nach Nummer 5 war eine Generalin- spektion erforderlich. Insgesamt rechneten wir mit sechzig Stunden Reisezeit.
    Das Bild der laserverstärkten Infrarotaufnahme war so kontur- scharf, daß wir anfänglich nicht daran geglaubt hatten, den ge- suchten Planeten gefunden zu haben.
    Es gab aber keine Zweifel. In dieser materielosen Einöde, in der noch nicht einmal vereinzelte Atome festgestellt werden konnten, war eine Täuschung unmöglich. Der ausgemachte Körper gab Wärme ab, also mußte er Industrieanlagen und Kraftwerke besit- zen, oder er hätte nicht infrarot strahlen können. Allerdings war die von uns gemessene Strahlung vor hundert Jahren von Everblack ausgegangen ...
    Seit zwanzig Minuten fühlte ich mich verloren. Die THEODERICH stand fahrtlos im Universum. Everblack war noch knapp hundert Lichtjahre entfernt. Das war die Sicherheitsgrenze, die wir uns ge- setzt hatten.
    Weit hinter uns, viel zu weit, um es noch in voller Konsequenz begreifen zu können, schimmerte unsere Sternenheimat zu uns herüber. Die Milchstraße war in voller Ausdehnung zu erkennen.
    Deutlich konnten wir die einzelnen Spiralarme unterscheiden und den aufgewölbten Kern mit seinen Sonnenballungen. Irgendwo da
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