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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weigerten sich zu erfassen, was da vor ihm geschah. Eine Geister-Materialisation…
    Und dann vernahm er die Stimme. Hörte sie direkt in seinem Bewußtsein, ohne daß Worte laut geworden waren. Und gleichzeitg wußte er, ohne sagen zu können, woher, daß es sich um die geistigen Rückstände des RAF-Sergeants Percy Bowden und seiner Freundin handelte, die in dieser Kapelle ihr Ende gefunden hatten…
    Wir danken dir, Bill Fleming, denn du hast uns erlöst. Wir sind nun eins… eins mit uns und eins mit der Ewigkeit, nicht länger in den Klauen der Dämonen. Du aber hast noch eine schwere Aufgabe vor dir. Spute dich, wenn du Zamorra helfen willst. Château de Montagne ist der Ausgangspunkt des Grauens…
    Dann kam nichts mehr. Die beiden Gestalten verschmolzen miteinander, wurden unscharf und lösten sich auf.
    Bill fuhr sich mit der Hand über die Augen. Hatte er geträumt, oder waren das wirklich die Seelen von Toten gewesen, die zu ihm gesprochen hatten?
    »Zamorra… Château de Montagne«, murmelte er betroffen. Also stimmte seine Vermutung doch, war hier ein teuflisches Spiel im Gange, dessen einzelne Teile sich mehr und mehr zu einem kompakten Ganzen verknüpften.
    »Ich muß nach Frankreich… ins Loire-Tal«, stöhnte er. Die Müdigkeit überfiel ihn wie eine schwere, alles überrollende Woge und riß ihn nieder. Das letzte, was Bill sah, ehe er in den tiefen Erschöpfungsschlaf sank, war das angstverzerrte Gesicht des Professors. Ein gellender Todesschrei erscholl, der aus der Kehle von Nicole stammte…
    Bill schlief hart und unruhig. Alpträume plagten ihn, und in diesen Träumen sah er immer wieder Zamorra und Nicole sterben.
    Bergen nicht Träume immer ein kleines Stückchen Realität in sich…?
    ***
    Leonardos Augen begannen gierig zu funkeln, als er sah, was Kalif Achman in der Hand hielt.
    »Zamorras Amulett«, stieß er atemlos hervor. Seine Augen quollen förmlich aus ihren Höhlen hervor.
    »Nicht Zamorras Amulett«, sagte der Kalif mit dem letzten Rest von Beherrschung, über den er noch verfügte. So nah vor dem Mann, der seine Frau in seiner Gewalt hielt, hätte er fast die Nerven veroren. In seinen Fingern zuckte es, es fehlte nicht viel, und er würde Leonardo anspringen und erschlagen. »Aber es gleicht ihm völlig. Ihr wollt es haben?«
    Leonardo atmete heftig. Er konnte seine Begierde nicht verheimlichen. Seine empfindlichen Sinne nahmen klar und deutlich die magischen Schwingungen auf, die von dem Amulett ausgingen, erfaßte die unheimlichen Para-Kräfte, die in der silbernen Scheibe manifestiert waren. Und er begriff, welche Macht ihm dieses Amulett verleihen konnte, hatte es damals schon erkannt, als er es zum erstenmal auf Zamorras Brust im morgendlichen Sonnenlicht hatte aufblinken sehen. Doch er wagte es nicht, sich an Zamorra selbst zu vergreifen, fürchtete ihn etwas. Dieser Mann war ihm unheimlich. Irgendeine Verbindung mußte es zwischen ihnen geben, das spürte der Magier deutlich, andernfalls hätte Zamorra nicht angedeutet, ihn zu kennen…
    Doch dieses Amulett - war mit dem Zamorras identisch! Verfügte über die gleichen Kräfte, strahlte die gleichen Schwingungen aus.
    »Welche Frage«, keuchte der Magier aus dem Loire-Tal. »Ich muß es haben, brauche es, um jeden Preis! Was verlangt Ihr?«
    Die Gier blendete ihn. Nicht eine Sekunde lang kam ihm der Gedanke, den Talisman mit Gewalt in seinen Besitz zu bringen. Zu bestimmt, zu selbstsicher war das Auftreten des Kalifen. Achman wußte genau, was er wollte…
    »Der Preis ist sehr hoch«, sagte er dumpf. Leonardo entging der unterschwellige Haß dieser Worte. »Sehr hoch!«
    »Sprecht«, zischte Leonardo. »Was wollt Ihr haben, Achman?«
    Der Kalif drehte das Amulett zwischen seinen Fingern. Auch er spürte die seltsame Kraft, die von der silbernen Scheibe ausging, fühlte die magischen Energien, die warteten, von ihrem Besitzer aktiviert und eingesetzt zu werden. Doch er widerstand der Lockung. Er wollte keine Macht, die auf Zauberei und Hexenkunst begründet war.
    Nicht so de Montagne. Leonardo war längst schon dem Bösen verfallen, war ein williger Diener der Finsternis. Erwartungsvoll hingen seine Augen an den Lippen des Kalifen.
    »Alyanah«, sagte Achman rauh. »Ich will Alyanah zurück.«
    Betroffen zuckte der Magier zurück, machte ein paar Schritte nach hinten. »Was?« Sein Mund klaffte auf. »Ihr wollt…?«
    »Ich will meine Frau!« sagte Achman hart. »Die Frau, die ich liebe und die nach Recht und göttlichem
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