Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
Vom Netzwerk:
Mädchen, das heute Morgen in einem Lokal von den Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet wurde«, sagte ich leise.
    Ich bluffte nur. Ich kannte ja nicht einmal den Namen des Mädchens, das dort gestorben war. Aber woher sollte er ihn kennen?
    Er wurde weiß wie eine Kalkwand, während er langsam rückwärts ging, bis ihn eine Wand gn weiterer Flucht hinderte. Ich ging ihm langsam nach. Seine Augen verdrehten sich.
    Hätteich gesagt, dass wir G-man waren, hätte er keine Furcht gehabt. Ein G-man vergreift sich nicht an einem, der ihn nicht gerade angreift. Aber bei dem Bruder eines am gleichen Tage ermordeten Mädchens - da liegt die Sache schon anders. Da musste Stupply mit dem Schlimmsten rechnen.
    »Wer war noch dabei?«, fragte ich.
    »Troubis«, keuchte er mit vor Angst verdrehten Augen.
    »Den haben die Bullen schon«, sagte ich, getreu meiner Rolle. »Wer noch?«
    »Ralph - eh - ich meine Morriland, Ralph Morriland. Der muss jetzt zu Hause sein. Er wartet auf mich, bestimmt. Sie können es glauben. Ich bin mit ihm verabredet. Ehrenwort, Sir.«
    Er schlotterte vor Angst. Im Handumdrehen hatten wir von ihm die vier uns fehlenden Adressen auf der Liste der Bande. Danach schob ich ihm einen Stuhl hin.
    Stupply setzte sich und schielte zu uns herüber. Phil und ich hatten unsere Maschinenpistolen in die Hand genommen, weil wir ein bisschen angsterregend aussehen wollten. Es tat auch seine Wirkung.
    »Ich bin nicht damit zufrieden«, knurrte ich, »ein paar billige Aasgeier dahin zu bringen, wo sie hingehören. Ich will wissen, wer dahinter steht, Stupply.«
    »Ich weiß es nicht, Sir. Ehrenwort. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Es kam viel zu gekünstelt, als dass es hätte wahr sein können. Ich hob ganz langsam die Mündung der Tommy Gun.
    Stupply fing wieder an zu zittern.
    »Also?«, fragte ich nur.
    ***
    Mister High sah interessiert auf, als ein Kollege hereinkam und zufrieden sagte: »Okay, Chef. Prokley hat ausgepackt.«
    »Nehmen sie Platz«, sagte der Chef, »Erzählen Sie es mir.«
    Der Kollege setzte sich. Er war einer von dem Team, das Prokley vernommen hatte. Unsere Vernehmungsbeamten sind geschulte Psychologen, und sie erzielen selbst bei hartgesottenen Gangstern oft die erstaunlichsten Resultate, weil sie die richtigen Tricks kennen.
    »Zunächst etwas über die Bande zu der Prokley gehörte: Sie bestand aus sechs Mann. Vier davon wollten in jener Kneipe den erpressten Betrag kassieren, in der zufällig Jerry und Phil saßen. Die beiden anderen waren draußen geblieben, um notfalls eingreif en zu können. Wieso es dann kam, dass diese beiden den eigenen Kumpan mit der Maschinenpistole umlegten, den Jerry und Phil dingfest gemacht hatten, weiß Prokley nicht. Er hat ja seit seiner Flucht keinen Kontakt mit der Bande gehabt. Nun erinnert er sich aber daran, dass direkt vor dem Lokal eine Telefonzelle stand. Er meinte, es wäre denkbar, dass sich die beiden durch einen raschen Blick von der Lage in der Kneipe überzeugten, dem Boss telefonisch mitteilten, dass Bearon anscheinend in der Kneipe gefangen sei, vom ihm den Befehl bekamen, ihn zu ermorden und diesen Auftrag auch ausführten, wie ja die Tatsachen beweisen. Ich halte diese-Vermutung für sehr wahrscheinlich.«
    »Ja, da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Was sagte Prokley noch aus?«
    »Seine Bande sei nur eine Gruppe von mehreren, die alle für den gleichen Mann arbeiteten. Er wisse genau, dass es gleichartige Racketts gäbe, die alle in verschiedenen Vierteln wirkten und das Geld an der gleichen Stelle abrechneten. Und zwar bei einem Häuschen, das unten am Jachthafen liegen soll. Er hat mir die Lage beschrieben, und ich habe eine Lageskizze danach angefertigt. Hier, das müsste das bezeichnete Häuschen sein.«
    »Prokely ist ein Gangster mit Ehrgeiz. Er möchte aufsteigen. Um das zu erreichen, ist er Bearon, der Anführer jener Gruppe war, zu der auch Prokley gehörte, eines Abends heimlich gefolgt, als er wusste, dass Bearon zur Abrechnung mit dem Boss fuhr.«
    »Verstehe. Und dabei - entdeckte er das Häuschen?«
    »Ja. Er behauptet, dass er es den ganzen Abend über beobachtet habe. Es seien nacheinander insgesamt zwölf Männer gekommen. Manche einzeln, manche zu zweien. Sie wären alle in dem Häuschen verschwunden, in dem auch Bearon verschwand, um nach fünfzehn bis fünfundzwanzig Minuten wieder aufzutauchen und in der Dunkelheit zu verschwinden.«
    »Konnte etwas über den Besitzer dieses Häuschens in Erfahrung gebracht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher