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0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...
Autoren: Hans Wolf Sommer
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waren dumm, aber nicht völlig. Keine Frage, daß sie sich wirklich abgesichert hatten. Robertas Leben stand auf dem Spiel.
    Er faßte einen Entschluß: Plant und Fetterman sollten das Geld der Eastem City Bank haben. Er brauchte die Million nicht. Und für Roberta konnte er auch anders sorgen.
    »Einverstanden, Plant. Ich werde dir sagen, wo du die Million holen kannst. Wenn du Roberta anschließend nicht freigibst, wirst du zur Hölle fahren. Und für dich wird es kein Zurück geben!«
    Abermals lachte Plant. »Diese Versprechen kann ich nur zurückgeben. Wenn du uns anschmierst, wird auch einer zur Hölle fahren: deine Tochter nämlich! Sei ganz sicher - du kannst sie nicht auf Dauer schützen. Eines Tages würden wir sie erwischen.«
    »Pennsylvania Station«, sagte Giordano. »Schließfach 2332.«
    »Der Schlüssel?«
    »Ist in meiner Wohnung. Ich würde dir aber nicht raten, ihn zu holen, wenn du nicht den Cops in die Arme laufen willst. Nimm dein Spezialwerkzeug.«
    »Kein Problem«, antwortete Kevin Plant mit satter Zufriedenheit.
    »Wo ist meine Tochter?«
    »Hier ganz in der Nähe von mir. 16 Weehawken Street, ein ausgebranntes Lagerhaus. Sie steckt im Tiefkeller. Dritte Tür von der Haupttreppe aus gesehen. Einen Schlüssel brauchst du nicht. Die Tür ist lediglich von außen verriegelt.«
    »Wenn du mich belogen hast, Plant…«
    »Das gilt auch umgekehrt, alter Frèund!« Plant unterbrach die Verbindung.
    Luke Giordano dachte nach. Wenn die Polizei das Telefonat mitgehört hatte, würde sie Roberta von sich aus befreien. In diesem Falle brauchte er gar nicht einzugreifen. Anderenfalls jedoch…
    Giordano verließ die Zelle. Er würde an Ort und Stelle entscheiden, was zu tun war.
    ***
    Bill Fleming saß mit seinen Gästen aus Frankreich bei einem kleinen Umtrunk in seinem Living-room zusammen. Es war bereits spät, aber die drei hatten sich viel zu erzählen. Es gab auch noch andere Themen als lebende Leichnams, die eine Stadt terrorisierten.
    Das Telefon schlug an.
    »Na, zu dieser Stunde noch?« wunderte sich Bill und griff nach dem Hörer. »Fleming!«
    Ein gespannter Ausdruck trat in sein Gesicht. »Moment«, sagte er ins Telefon. Anschließend gab er den Hörer an den Professor weiter. »McCracken! Es scheint sich etwas zu tun!«
    Zamorra übernahm. »Lieutenant?«
    »Ihre Idee war gut, Professor«, sagte McCracken ohne Einleitung. »Wir haben gerade zwei Telefonate mitgehört.« Er unterrichtete Zamorra vom Inhalt dieser Gespräche. »Ein Wagen ist bereits unterwegs, um Sie abzuholen. Des weiteren habe ich Anweisung gegeben, das Mädchen aus dem Keller zu holen und die ganze Weehawken Street abzuriegeln.«
    »Um Gottes willen«, gab Zamorra zurück. »Machen Sie diese Anweisung sofort rückgängig. Es darf keine Polizei in der Nähe sein, und das Mädchen muß bleiben, wo es ist. Anderenfalls könnte Giordano merken, was gespielt wird. Wollen Sie, daß er wieder entwischt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Na, sehen Sie! Ich werde mich allein mit dem lebenden Toten auseinandersetzen.«
    McCracken brummte. »Ich weiß nicht, Professor…«
    »Aber ich, Lieutenant! Vergessen Sie nicht, daß der Commissioner mir die Entscheidung überlassen hat, wie wir vorgehen. Was ist mit diesen beiden Gangstem? Können sie mir irgendwie dazwischenfunken?«
    »Nein. Die beiden werden nach wie vor observiert. Wir werden sie am Schließfach in Empfang nehmen. Und dann wird es auch keinen Richter mehr geben, der sie wieder auf freien Fuß setzt.«
    In diesem Augenblick läutete es.
    »Ihr Wagen scheint schon da zu sein, Lieutenant«, sagte Zamorra. »Bis später also. Und tun Sie, was ich gesagt habe!«
    Es war der Streifenwagen, wie Bill durch die Haussprechanlage inzwischen festgestellt hatte. Mit den besten Wünschen Nicoles und Bills versehen machte sich Zamorra auf den Weg.
    Die Fahrt in die Weehawken Street dauerte nicht lange. Mitternacht war vorbei, und ein Polizeiwagen mit eingeschaltetem Rotlicht kam schnell durch. Nach ein paar Minuten schon war der Professor am Ziel.
    Die Straßenlandschaft war düster und grau. Nur vereinzelt brannte eine Peitschenlampe. Die Fassaden der Gewerbebauten und Lagerhäuser ringsum wirkten allesamt wie Ruinen, auch wenn sie noch intakt waren.
    Das Haus Nummer sechzehn war nicht intakt. Es standen nur noch ein paar Außenmauern, schwarzverbrannt und baufällig. Staubige Ziegelsteine und Müll beherrschten die Szene. Und Legionen von Ratten wahrscheinlich.
    Zamorra stieg
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