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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals
Autoren: Unbekannt
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Imperator, selbst gegeben wurde.
    Für Meech war dieses Erlebnis neu. Er hatte mit anderen Robotern zu tun gehabt, die auf den ersten Blick als Roboter kenntlich waren. Sie verrichteten nützliche Arbeit, ohne, daß man sie als Menschen aus Fleisch und Blut verkleiden mußte. Mit ihm selbst und mit dem Robot, der Thekus Namen trug, war das anders. Für die Absichten der Abteilung III in der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe hatte es sich als günstig herausgestellt, ein Mitglied des aktiven Dienstes zu haben, das psychologisch nicht beeinflußt werden konnte und auf neue Situationen schneller reagierte als irgend jemand anders. Ein Robot erfüllte beide Forderungen. Der Gegner würde seine Taktik jedoch sofort ändern, wenn er erkannte, daß der, mit dem er es zu tun hatte, ein Robot war. Deswegen war Meech verkleidet worden. Niemand, der mit ihm sprach oder ihn beobachtete, würde jemals den Verdacht schöpfen, daß er nicht ein Mensch aus Fleisch und Blut sei.
    Thekus Aufgabe war noch leichter zu übersehen. Niemand wußte, wer den Mord an dem wirklichen Admiral Thekus verübt hatte. Es lag auf der Hand, daß es in der Dunkelheit der Illegalität eine revolutionäre Bewegung geben mußte, die für Thekus Tod verantwortlich war. Welche Rolle Thekus selbst im Zusammenhang mit dieser Bewegung gespielt hatte, war noch schwerer zu erkennen.
    Die Antworten auf all diese Fragen sollte der Roboter Thekus finden. Er war nur ein Gerüst mit der notwendigen positronischen Ausstattung gewesen, als er in einem sargähnlichen Behälter die Reise von Terra nach Arkon machte. Jetzt, zwölf Tage nach seiner Ankunft auf Arkon, gab es nichts mehr, woran man ihn von dem echten Thekus hätte unterscheiden können.
    Es sei denn, man schnitt die Hülle aus lebender Zellsubstanz, die seinen Körper aus Plastikmetall umgab, entzwei und sah nach, was sich darunter befand.
    Für Meech Hannigan ergab sich die merkwürdige Lage, daß er, obwohl Thekus ebenbürtig, ihn mit besonderem Respekt behandeln mußte. Denn schließlich war er nur Sergeant, Thekus aber Admiral.
    Der Empfang verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Wenn der Gegner überhaupt schon aufgetaucht war, dann hatte er es vorgezogen, sich zunächst noch ruhig zu verhalten. Thekus empfing eine Reihe von Nachrichtenreportern. Er berichtete, wie er sich während seiner Wiederherstellung gefühlt hatte und beschrieb, daß er immer noch Zusatzgeräte mit sich herumtrage, die dem geschwächten Körper die Kraft gaben, weiterzuleben und den höchstmöglichen Grad der Gesundheit wieder zu erreichen.
    Das alles tat er in so natürlichem Plauderton und mit so gut nachgeahmter Stimme, daß niemals auch nur der geringste Verdacht auftauchte, hier könne ein völlig Fremder der Öffentlichkeit in der Rolle des Admirals Thekus untergeschoben werden.
    Die ganze Zeremonie dauerte nur eine Stunde. Mehr konnte nach Ansicht der terranischen Ärzte dem Patienten nicht zugemutet werden. Der Empfang endete damit, daß Seine Erhabenheit, der Imperator, auf der Szene erschien, den Admiral umarmte und ihm, „seinem lieben Freund", zu seiner wunderbaren Wiederherstellung gratulierte. Die Reporter entfernten sich eilends, um die Sensation an ihre Stationen zu berichten. Arkon hatte sein Tagesgespräch. Admiral Thekus war, wie Nike Quinto sich ausdrückte, wieder im Umlauf.
    Im übrigen bemerkte der Oberst, nachdem er mit seinen Begleitern in das Haus zurückgekehrt war, das sie gemietet hatten: „Wir haben den Köder ausgeworfen. Alles, was wir jetzt noch tun können, ist warten und die Augen offenhalten."
    Sie hatten Admiral Thekus Tagesablauf auf unauffällige Weise so einrichten können, daß sie ihn ständig im Auge behielten. Der Öffentlichkeit wurde bekanntgegeben, daß Thekus Gesundheitszustand es noch nicht erlaube, ihn nach Hause zu entlassen. Es wurde daher ein Haus für ihn gemietet, das in der Nähe der Wohnung seiner terranischen „Ärzte" lag. Beide Gebäude waren nicht weiter als zwanzig Kilometer von der Grenze des Regierungsdistrikts entfernt. Es war verständlich, daß die Terraner vorläufig noch ein Auge auf ihren Patienten haben wollten. Es leuchtete auch jedermann ein, daß einer der Terraner Thekus bei jedem seiner kurzen Spaziergänge begleitete.
    Was weniger Leuten eingeleuchtet hätte, war die Tatsache, daß Thekus Haus mit Abhör- und Überwachungsgeräten aller Art ausgestattet war. Nike Quinto hatte das Gebäude ausgesucht und Meech Hannigan gleich am ersten Tag damit
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