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012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens
Autoren: Brian Elliot
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sich in diesem Raum.
    In einem der Glaskästen lag ein schwärzlich verfärbter, schartiger Dolch. Der Horngriff hatte im Laufe der Zeit einen gelblichen Farbton angenommen. Der Knauf bestand aus einem einfachen schwarzen Stein. Wie ein Würfel ohne Punkte sah der Stein aus.
    »Diesen Dolch brauche ich, Burgos«, sagte Dean Warren.
    Der Einbrecher verbog geschickt die Kontakte der letzten Sicherung.
    »Greifen Sie zu, Señor«, sagte er. »Jetzt werden Sie keinen Alarm mehr auslösen.«
    Dean Warren schob den Dolch in den Hosenbund unter seiner dunklen Jacke. Tonio Burgos nahm eine reichverzierte Grafenkrone aus einem der Glaskästen.
    »Lassen Sie das«, sagte Dean Warren. »Dafür habe ich Sie nicht bezahlt. Außer dem Dolch des Cid wird nichts entwendet, so war es vereinbart.«
    Tonio Burgos schüttelte den Kopf. Der Americano musste verrückt sein. Eine solche Gelegenheit bot sich ihm nie wieder. Burgos schob die Grafenkrone unter seine Jacke.
    »Zum letzten mal, Burgos, legen Sie die Krone wieder an ihren Platz!«
    Der Einbrecher schüttelte den Kopf. In diesem Moment summte das Funksprechgerät. Dean Warren nahm es, meldete sich kurz und ging auf Empfang. Er hörte Elvira Sabas erregte Stimme, fremd und verzerrt.
    »Eine Gruppe von sechs Männern und vier Frauen ist eben aus einem Lieferwagen ausgestiegen. Sie gehen zum Museum. — Den Bewegungen und den starren Gesichtern nach zu urteilen, sind sie allesamt Geschöpfe des Ghuls.«
    Mit einem Fluch rannte Dean Warren zur Tür. Er löste den Kontakt aus, doch darauf kam es jetzt nicht mehr an. Es galt, Shochor-al-Ghiras Geschöpfen zu entkommen. Zu spät! Schon drängten sie durch die Eingangstür ins Museum.
    Die Alarmanlage schrillte, und die Lichter flammten auf. Tonio Burgos schrie entsetzt auf, als zwei Männer und eine Frau durch die stabile, meterdicke Wand traten. Die dämonischen Kreaturen bildeten einen Halbkreis um Dean Warren und den Einbrecher.
    »Diese Augen!« stieß Tonio Burgos hervor. »Wie bei Toten.«
    Immer näher kamen die Geschöpfe des Ghuls. Ihre Gesichter waren unbewegt wie Masken. Die Augen blickten starr, und tief in ihnen war ein dunkles, dämonisches Leben. Schon streckte der vorderste die Hände nach Dean Warrens Hals aus.
    Da riß er den Dolch unter der Jacke hervor. Er hob ihn hoch über den Kopf. Die starren Augen richteten sich auf die dunkle verwitterte Waffe mit der schartigen Klinge. Ein Aufstöhnen ging durch die Geschöpfe des Ghuls. Sie standen wie erstarrt.
    »Wir müssen fliehen, rasch!« rief Dean Warren dem schreckensbleichen Tonio Burgos zu. »Lange wird ihre Erstarrung nicht anhalten.«
    Sie drängten sich zwischen den erstarrt Stehenden hindurch, erreichten die Eingangstür und rannten zu dem Citroen. Hinter ihnen her kamen die Kreaturen Shochor-al-Ghiras aus dem Museum. Der . Ghul hatte den Schock überwunden, den der Anblick und die Bedrohung mit der einzigen für ihn tödlichen Waffe ihm versetzt hatte.
    Gegen so viele Gegner half der eine Dolch nicht. Drei, vier konnte Dean Warren vielleicht niederstechen, doch es waren zehn. Nur die Flucht konnte hier retten.
    Der Motor des Citroen lief bereits. Dean Warren und Tonio Burgos rissen die Türen auf und stiegen in den Wagen. Elvira Saba raste mit quietschenden Reifen los. Keinen Augenblick zu früh!
    Fast hatten die Geschöpfe des Ghuls den Wagen« erreicht. Mit Blaulicht und heulender Sirene kamen drei Polizeiautos aus einer Seitenstraße. Vor dem Museum stoppten sie.
    Polizisten sprangen heraus. Pfeifen schrillten.
    »Bleiben Sie stehen, und heben Sie die Hände!« schrie ein bulliger Polizeihauptmann die Gruppe von sechs Männern und vier Frauen vor dem Museum an. »Sie sind verhaftet.«
    Dean Warren hatte das Eingreifen der Polizei im Rückspiegel beobachtet. Er rief Elvira Saba zu, sie solle stoppen. Das dunkelhaarige Mädchen steuerte den Citroen rechts heran. Gebannt beobachteten die Insassen des Wagens den Kampf zwischen den dämonischen Geschöpfen und dem Eingreifen des Polizeikommandos.
    Zunächst gingen die Polizisten mit Schlagstöcken auf die Männer und Frauen mit den starren Augen los, da diese ja unbewaffnet waren. Ihre Schläge erzielten nicht die geringste Wirkung. Schon packten kalte Hände die Kehlen der Polizisten. Als die anderen sahen, wie ihre Kameraden im Würgegriff der unheimlichen Geschöpfe röchelnd zu Boden sanken, rissen Sie die Pistolen heraus.
    Schüsse krachten. Ohne Resultat. Die Kugeln fraßen Löcher in die Kleider der vom
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