Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns
Autoren: Der Tod stand neben uns
Vom Netzwerk:
Polizisten, der nicht gern einmal bei der Ergreifung eines FBI-wanted Gangsters mitgeholfen haben möchte.
    Vielleicht hätte man trotzdem Rob Meatson, Louis Rawley und Guy Morris erst Wochen später aufgegriffen, wenn sie sich nicht selbst in die dümmste Verlegenheit gebracht hätten…
    ***
    Ungefähr zu der Morgenstunde, als wir in Kansas mit den Leichen von drei Gangstern und einem stattlichen Vermögen zurück zum Hause des Sheriffs fuhren, kamen am Lane Square in Chicago drei schwankende Gestalten aus der Tür einer Kneipe.
    Alle drei trugen nagelneue, dicke Reisetaschen bei sich.
    »Wi-wir sollten ein bisschen spazieren gehen!«, lallte Guy Morris. »Der Mond scheint so schön!«
    »Unsinn!«, lachte Louis. »Wo ist denn ein Mond? Du siehst wohl schon die Laterne dort drüben für den Mond an, he?«
    »Da-das ist eine Laterne? Ich hätte geschworen, dass es der Mond ist.«
    »Ein Mond ist doch nicht viereckig!«, behauptete Rob.
    »Kannst du es wissen?«, fragte Guy, mit dem Eigensinn des Betrunkenen. »Kannst du es wissen? Warst du vielleicht schon einmal auf dem Mond?«
    Sie stritten sich eine ganze Weile weiter, wobei sie nach bewährter Manier vom Hundertsten ins Tausendste kamen und wieder zurück und ein paar Mal hin und her. Schließlich aber fing Guy zu gähnen an und erklärte, ihm sei jetzt alles gleichgültig, er möchte ins Hotel und ins Bett.
    »Das ist das erste vernünftige Wort, was du heute gesagt hast!«, stellte Rob kategorisch fest.
    »Das erste vernünftige Wort, was ich überhaupt je von ihm gehört habe!«, behauptete Louis sogar.
    Guy wollte ihm an den Hals gehen, verfehlte ihn aber und hatte Mühe, auf den Füßen zu bleiben.
    »Also fahren wir nun zum Hotel oder fahren wir nicht?«, fragte Rob kläglich.
    Er fühlte eine stärker werdende Übelkeit in seinem Magen auf steigen.
    Endlich einigten sie sich auch über diesen strittigen Punkt. Mit ihren Reisetaschen voll Geld kletterten sie in ihren Wagen. Sie fühlten sich in jeder Hinsicht absolut sicher. Guy hatte in Chicago eine Schwester, die nicht viel besser als er selbst war. Für eintausend Dollar hatte sie sich bereit erklärt, den Dreien ein hundertprozentiges Alibi zu beschaffen.
    Man hatte es sogar schon durchgesprochen. Zwei Freundinnen von Guys Schwester, Taxigirls wie sie, hatten hoch und heilig versichert, die drei Gangster wären am bewussten Freitag schon in der Nacht vorher zu ihnen gekommen und bis zum Sonntag früh auch geblieben. Ob sie sich zu sechst der Illusion hingaben, der Polizei werde es sehr schwerfallen, ein solches Schein-Alibi zu widerlegen, war von ihnen nicht zu erfahren.
    Guy hatte sich ans Steuer gesetzt. Er verstand es wunderbar, den Wagen im Walzertakt von einer Straßenseite auf die andere und wieder zurückzubringen.
    So schaukelten sie durch einige Straßen, bis plötzlich hinter ihnen das Blaulicht und die Sirene eines Streifenwagens auftauchten.
    »Hahaha!«, lachte Guy. »Kinder, die Cops wollen mit uns um die Wette fahren! Was, denen werden wir ein Tempo vorlegen, dass ihnen die Luft ausgeht!«
    Er gab Gas, dass der Wagen mit einem jähen Satz nach vorn sprang.
    Er fuhr, wie nur noch ein Betrunkener fahren kann und zu fahren wagt. Manchmal kam er nur um die Breite weniger Inch an einem Alleebaum vorbei oder an einem Laternenpfahl. Mehr als einmal schlidderte er auf den Bürgersteig hinauf, brachte den Wagen aber immer wieder auf die Fahrbahn.
    Zum Glück für alle anderen Verkehrsteilnehmer war es eine Stunde, in der kaum Verkehr herrschte. Die ersten Frühaufsteher sind noch nicht unterwegs, und die Spätgäste liegen doch schon im Bett.
    »Hallo, Zentrale! Hallo, Zentrale!«, rief der Beifahrer des Streifenwagens in sein Sprechfunkgerät. »Hier ist Wagen Dash neunzehn. Wir fahren auf der South Lake Street nordwärts. Ungefähr zweihundert Yards vor uns befindet sich ein dunkler Pkw, der von einem total Betrunkenen gesteuert wird. Schleudert und schliddert von einer Fahrbahn auf die andere. Geschwindigkeit etwa hundert Meilen. Erbitten Hilfestellung von anderen Wagen.«
    Guy Morris unterdessen fand das ganze Spielchen ungeheuer belustigend. Er klebte am Steuer und schnalzte vergnügt mit der Zunge.
    Rob amüsierte sich ebenfalls. Nur Louis war merklich still geworden, aber da die beiden anderen umso lauter brüllten, fiel es ihnen nicht auf, dass eine Stimme in ihrem Verein verstummt war.
    Inzwischen steckte ein Beamter in der Funkleitstelle mit ruhiger Hand ein paar bunte Nadeln in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher