Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sowie der Teleporter Tako Kakuta und Ras Tschubai. Sie machten es kurz, diese wohl fähigsten Mitglieder des terranischen Mutantenkorps.
    Es fiel kein überflüssiges Wort. „Claudrin kommt in dreißig Sekunden zurück, vierter Anflug”, schrillte die hohe Stimme des Mausbibers. „Ich nehme dich und Perry, Tako das Mädchen, Ras nimmt Tama. Fertig? Legt die Arme um meinen Nacken. Ich muß weit springen.” Rhodan war aus seiner Trance erwacht. Er riß mich hoch, faßte meine Hände, und schon geschah das, was ich wohl niemals ganz verstandesmäßig begreifen werde. Guckys unheimliche Teleporterkräfte ersetzten das, was die Akonen mit Hilfe riesenhafter Transmitter-Apparaturen machten. Nur hatte der Kleine den Vorteil, auf ein Empfangsgerät verzichten zu können.
    Etwas schien in meinem Schädel zu explodieren. Ich fühlte einen ziehenden Schmerz, doch ehe ich ihn richtig deuten konnte, wurde es vor mir schon wieder hell. Jefe Claudrins massige Gestalt erschien in meinem Blickfeld. Er nickte mir kurz zu, so, als hätte ich nur einmal die Zentrale verlassen, um ein Glas wasser zu holen. Dicht hinter uns erschienen die anderen Teleporter mit der völlig verstörten Auris und Tama Yokida, der sich augenblicklich auf seine Gefechtsstation begab. Rhodan stürmte davon. Noch ehe er richtig zu sich gekommen war, gab er bereits seine Befehle.
    Gucky watschelte auf seinen kurzen, stämmigen Beinchen davon. Mehr als ein freundliches Grinsen schenkte er mir nicht. „Klasse, was? Das waren runde hunderttausend Kilometer. Mann - ist das ein Spielchen!” Der Ausdruck erinnerte mich an den charakteristischen Spieltrieb des Mausbibers. Fast konnte man es vergessen, wenn man immer wieder die wagemutigen Einsätze dieser zarten, nur einen Meter hohen Intelligenz miterlebte. Ich blieb erschöpft auf dem Boden sitzen. Auris richtete sich langsam auf die Knie auf. Ihr Gesicht war leichenblaß. Flehend sah sie mich an, und ich bemühte mich um ein Lächeln. Ich wollte einige nette Worte sagen, ihr zu verstehen geben, daß die Tatsachen unserer gelungenen Flucht und das plötzliche Erscheinen der IRONDUKE nicht gar so fürchterlich waren, wie sie vielleicht annehmen mochte, aber da schrillten die Alarmglocken. „Flottenchef übernimmt”, plärrte es aus allen Lautsprechern der Bordsprechanlage. Rhodan saß im Kommodoresitz, Jefe Claudrin neben ihm. Die Meldungen aus dem Maschinenleitstand und der Waffenhauptzentrale liefen ein. Ein Strukturtaster begann zu donnern. Die flache Meßkurve zeigte eine geringfügige Raumerschütterung an. „Ortung an Kommandant - Raumstation hat einen Transmitter aktiviert. Es ist anzunehmen, daß sich die Besatzung in Sicherheit gebracht hat, Ende.” Ich wußte, daß es so war. Die fünf Techniker hatten nur auf unser Verschwinden gewartet. Jetzt gab es für Rhodan kein Halten mehr. Auris sank weinend auf den Boden zurück. Niemand kümmerte sich um uns.
    Sie hatten alle Hände voll zu tun, diese hochgewachsenen Soldaten von Terra. Sie hatten kaum auf ihren heimgekehrten Chef geachtet. Hier hatte ich einen flüchtigen Wink bemerkt, da einen Blick aus den Augenwinkeln und dort ein frohes Lachen. Das war alles gewesen. Ihnen genügte es völlig, daß er wieder an Bord war. Die Maschinen der IRONDUKE dröhnten. Sekunden später knallten die ersten Salven der bewaffneten Raumstation in die hochgespannten Schutzschirme des modernsten Schlachtschiffes der Erde. Die IRONDUKE wurde spielend damit fertig. Die Dreifach-Staffelung wurde nur im äußeren Abwehrbereich bis zu achtzig Prozent der Absorptionsfähigkeit ausgelastet. Eine unheimlich präzise funktionierende Kriegsmaschine war angelaufen. Niemand schrie einen Befehl, niemand sprach lauter als unbedingt erforderlich. Es geschah alles in größter Ruhe und Disziplin. Die Terraner fanden nichts dabei, eine unbemannte Raumstation wie im Manöver anzufliegen, um schließlich im genau richtigen Augenblick auf die Knöpfe zu drücken. „Breitseite Rot - Feuer frei”, Sagte Rhodan in die Mikrofone. Die IRONDUKE verwandelte sich in ein feuerspeiendes Ungeheuer, Ich wurde vom harten Rückstoß der Rot-Geschütze gänzlich auf den Boden geschleudert, dessen vibrierende Panzerplatten einem Rüttelsieb glichen. Das Donnern und Dröhnen der im schnellsten Salvenakt feuernden Breitseite schien das Schiff zerreißen zu wollen. Ich glaubte, Ewigkeiten diesen Höllenlärm ertragen zu müssen, und doch waren es nur knapp drei Sekunden. Dann war die mit halber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher