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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High
Autoren: Keine Spur von Mister High
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»Und?«
    »In spätestens zwei Stunden erhalten wir eine vollständige Liste aller schwarzen Cadillacs, die in Pennsylvania zugelassen sind.«
    Enttäuscht murmelte ich: »Schön. Und wann erfahren wir was über das Kennzeichen?«
    Einen Augenblick lang blieb alles still, dann sagte Coulins langsam: »Darüber gibt es nichts zu erfahren. Das Kennzeichen PE 14-1538 hat es nie gegeben und gibt es auch heute nicht…«
    ***
    Phil hatte sich ein paar Yards vorangearbeitet in die nachtschwarze Finsternis des feuchten, kalten Höhleneingangs hinein. Dann blieb er erst einmal ruhig liegen und lauschte.
    Totenstille herrschte. Irgendwo war das schwache, regelmäßig wiederkehrende Geräusch eines fallenden Wassertropfens. Sonst war nichts zu hören, schon gar nichts, was auf die Nähe eines Menschen hätte schließen lassen.
    Ich verderbe mir meinen Anzug, dachte er. Das FBI wird mir ein paar Dollar dafür geben, für die ich mir noch nicht einmal eine gute Hose wieder kaufen kann. Und dabei hat in der vorigen Woche in einem Revolverblatt ein Reporter gegen die hohen Löhne und Gehälter der staatlichen Angestellten und Beamten gewettert. Der Mann hat eine Ahnung…
    Phil nahm die Pistole aus dem Mund in die rechte Hand und kroch langsam weiter. Eines war ihm klar: Wenn dies eine Falle sein sollte, würde er niemals wieder lebend aus dieser Finsternis hinauskommen. Es gab tausend Möglichkeiten, ihn hier drinnen auf die ewige Reise zu schicken, ohne dass es draußen jemand merken würde. Ein kleiner Draht über die Erde gespannt, der eine Dynamitladung zündete, und der Staat brauchte sich nicht einmal mehr für seine Beerdigung in Unkosten zu stürzen. Oder ein Schütze hinter einer Ecke verborgen, der nur darauf zu warten brauchte, bis Phil angekrochen kam. Ein rascher Lichtstrahl aus einer Taschenlampe und ein ebenso schnell abgefeuerter Schuss - vorbei war die ganze Sache.
    Na, ich wird’s ja merken, sagte sich Phil in Gedanken und kroch weiter. Es hat mich ja niemand gezwungen, zum FBI zu gehen. Dass das kein Kindergarten ist, habe ich von Anfang an gewusst und auch gar nicht anders haben wollen.
    Wenn wenigstens Jerry mit von der Partie wäre. Man fühlt sich verdammt nicht wohl, wenn man hier mutterseelenallein in der Finsternis herumkriechen muss. Mit Jerry wäre es etwas anderes. Wir sind aufeinander eingespielt. Wenn wir zusammen sind, legt uns keiner um…
    Der Boden war feucht und kalt. Die Kälte kroch ihm durch den Anzug in die Glieder. Wenn ich hier noch eine halbe Stunde weiterfrieren muss, dachte Phil, dann kriege ich nicht einmal mehr den Zeigefinger um den Abzug krumm.
    Er kam nur langsam vorwärts, aber endlich hatte er die Stelle erreicht, wo er sich aufrichten konnte. Er tat es und verschnaufte wieder einen Augenblick.
    Leise rieb er sich die klammen Hände. Sollte es zu einem Kampf mit Jan Lordiek kommen, mussten seine Finger fit sein. Als er die Wärme in seine Muskeln zurückkehren fühlte, tastete er nach dem abwärts führenden Spalt.
    Er fand ihn in einer fast senkrechten Felswand, die kalt und glitschig war.
    Behutsam schob er den linken Fuß in den Spalt hinein. Schritt für Schritt arbeitete er sich geräuschlos den engen Spalt hinab. Die Neigung war ziemlich steil, aber der Boden war so rissig, dass man trotz seiner glitschigen Feuchtigkeit nicht ins Rutschen geriet.
    Eine halbe Ewigkeit ging es hinab. Schritt für Schritt. Dann musste er plötzlich ein Steinchen mit seinem Fuß aus seiner Lage gestoßen haben. Es rollte hinab. Der Schall brach sich in den engen Wänden und pflanzte sich nach allen Seiten fort.
    Verdammt noch mal!, sagte etwas in Phils Gehirn. Aber dann schaltete er sofort und rief halblaut nach unten: »He, Mister Lordiek!«
    Alles blieb still. Phil lauschte. Aber nur das ersterbende Echo des ausrollenden Steins drang an sein Ohr.
    »He, Mister Lordiek!«, rief Phil noch einmal.
    Aber diesmal trat er schon vorsichtig ein paar Schritte weiter.
    Noch immer kam keine Antwort.
    »Mister Lordiek!«, rief Phil wieder. »Der alte Johnny schickt mich! Sie müssen hier raus! Heute Nachmittag soll draußen im Bruch eine Sprengung gemacht werden. Johnny meint, dass der Eingang dabei verschüttet oder entdeckt werden könnte! Ich soll Sie zu einem anderen Versteck führen!«
    Ein paar Herzschläge lang blieb alles still. Dann hörte Phil auf einmal die Stimme des Verbrechers. Sie war keine vier Schritte von ihm entfernt, und Phil erschrak, als er den Gesuchten plötzlich so dicht vor
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