Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0084 - Das Buch der grausamen Träume

0084 - Das Buch der grausamen Träume

Titel: 0084 - Das Buch der grausamen Träume
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
worden war.
    Man hatte eine etwa einen Yard tiefe Grube ausgehoben, in der sich Wasser gesammelt hatte.
    Es reichte einem Menschen fast bis zu den Schienbeinen. Das sah ich an der jungen Gefangenen, die sich ängstlich in eine Ecke gedrückt hatte und uns aus großen Augen anstarrte.
    Ich hielt den Atem an.
    Die Gefangene war ein junges Mädchen. Es trug ein einfaches dunkles Kleid, hatte lange schwarze Haare, die bis auf die Schultern hingen. Auf dem schmalen Gesicht sah ich das Entsetzen und die Angst leuchten. Das Girl zitterte vor Kälte und war ebenso gefesselt wie wir.
    Wut und Zorn auf die Männer stiegen in mir hoch.
    »Was habt ihr mit diesem Mädchen gemacht?« fauchte ich den Zwerg an.
    »Sie ist eine Hexe und wird noch in dieser Nacht die Hexenprobe über sich ergehen lassen müssen.«
    Das Mädchen begann zu schluchzen.
    Ich aber fuhr herum, wollte dem Bürgermeister eine passende Antwort geben, doch ein Schlag gegen die Brust trieb mich zurück, so daß ich ins Wasser fiel.
    Zum Glück konnte ich mich abfangen und landete nicht mit dem ganzen Körper in der trüben Brühe.
    Suko folgte mir.
    Dann rammten sie die Tür zu.
    Es wurde dunkel.
    Das Mädchen und wir waren gefangen!
    ***
    Im ersten Moment glaubte Leo Genn, sich verhört zu haben. »Wohin sollen die Männer mich bringen?« Seine Stimme glich mehr einem müden Krächzen.
    »Du wirst hingerichtet.«
    »Ihr wollt mich töten?« Genn schüttelte den Kopf und senkte dabei den Blick. »Töten?« echote er. »Warum denn? Warum soll ich sterben? Ich – ich habe doch nichts getan!« schrie er. »Ihr könnt doch nicht…«
    »Doch, wir können«, sagte der Alte.
    Auf einmal merkte Leo Genn, was es heißt, Angst zu haben. Er sah die Entschlossenheit in den Gesichtern der Männer, und er wußte, daß er keine Gnade zu erwarten hatte. Jetzt, wo es um sein eigenes Leben ging, zitterte er wie ein erbärmlicher Feigling. Dabei war er bereit gewesen, ebenfalls über eine Leiche zu gehen, nur um an das geheimnisumwitterte Buch zu gelangen. Der Alte gab den Leuten vor der Tür ein Handzeichen, Zwei Männer überreichten ihre Fackeln den Nebenleuten und setzten sich in Bewegung, um Leo Genn zu holen. Genn starrte die Kerle an. Auf einmal arbeiteten seine Gedanken wieder glasklar. Wenn er sich jetzt packen ließ, dann war er endgültig verloren. Es gab nur noch eins: Flucht!
    Vorn und seitlich war der Weg durch die Menschenmauer versperrt.
    Aber nicht nach hinten.
    Auf der Stelle kreiselte Leo Genn herum. Mit dieser Aktion überraschte er auch den alten McKenzie. Genn stieß ihm die Faust vor die Brust, so daß der Alte nach hinten taumelte. Dann spurtete er los.
    In seinem Rücken hörte er die wütenden Schreie der Männer. Sie wollten ihn auf keinen Fall entkommen lassen, und wenn Genn ehrlich gegen sich selbst war, so konnte er diese Jagd nur als ein Katz-und-Maus-Spiel bezeichnen, denn er hatte kaum eine Chance zu fliehen. Auf seinem Boot nicht und auch nicht zu Fuß, denn das Dorf war vom Moor umgeben. Die Bewohner kannten die Wege, die durch den Sumpf führten. Er nicht, er würde elendig absaufen. All diese Gedanken und Theorien warf er weit von sich. Vielleicht gelang es ihm, sich irgendwo zu verstecken, wo ihn so schnell keiner fand. Und wenn erst einmal der neue Tag angebrochen war, sah die Sache ganz anders aus. Da konnte er sich vielleicht durchschlagen. Und dann war unter Umständen dieser Sinclair schon da, dem er den telefonischen Tip gegeben hatte. Diese Gedanken jagten durch sein Hirn, als er durch das Zimmer rannte, in dem seine Niederlage begonnen hatte. Doch da stand das Monster. Mit ihm hatte Leo nicht mehr gerechnet. Er stürzte in den Raum hinein, hatte so viel Schwung, daß er nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte, und prallte wuchtig gegen das schleimige Wesen.
    Leo Genn schrie auf. Als sich sein Gesicht in die Masse bohrte, wurde der Schrei zu einem Gurgeln. Dann packten die Hände zu.
    Und das Monster hatte Kraft. Spielerisch hob es den Mann hoch und schleuderte ihn gegen die Wand.
    Hart prallte Leo auf. Für einen Moment drehte sich alles vor seinen Augen, und als er seine Sinne wieder richtig beisammen hatte, sah sich Leo Genn von mehreren Männern umkreist. Sie hatten ihn. Diesmal endgültig.
    Und der alte McKenzie sagte: »Ich habe dir doch gesagt, daß es keinen Zweck hat. Du bist und bleibst unser Gefangener.« Leo Genn lag verkrümmt am Boden. Er stöhnte und winselte, erwartete harte Schläge.
    Statt dessen zogen ihn kräftige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher