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008 - Das geheimnisvolle Haus

008 - Das geheimnisvolle Haus

Titel: 008 - Das geheimnisvolle Haus
Autoren: Edgar Wallace
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montiert war.
    »Sehen Sie, dort ist er«, sagte der Mann.
    Farrington schaute selbst durch das Glas. Es war zweifellos Poltavo. Aber wer mochte der alte Mann sein, der gebückt daherkam und dessen weißer, langer Bart vom Winde zerzaust wurde?
    Dr. Fall suchte die Gegend mit einem anderen großen Fernglas ab.
    »Es wird der Vermittler sein«, meinte Farrington schließlich.
    Sie beobachteten die Begegnung und den Austausch der Briefe. Farrington stieß einen Fluch aus. Aber plötzlich sah er, daß der Fremde auf Poltavo zusprang und daß die beiden auf dem Boden miteinander rangen. Als die Handschellen aufblitzten, wandte er sein bleiches Gesicht Dr. Fall zu.
    »Mein Gott«, sagte er leise, »er ist in eine Falle gegangen!«
    Sie sahen sich ein paar Augenblicke schweigend an.
    »Wird er uns verraten?« Farrington sprach den Gedanken des anderen aus.
    »Er wird soviel wie möglich verraten. Wir müssen sehen, was sich weiter ereignet. Wenn sie ihn in die Stadt mitnehmen, sind wir verloren.«
    »Ist irgend etwas von der Polizei zu sehen?« fragte Farrington.
    Sie suchten den Horizont ab, konnten aber nichts entdecken. Sie beobachteten Mr. Smith, der mit seinem Gefangenen langsam über das Hügelgelände kam.
    »Sie gehen zu dem kleinen Sommerhaus«, rief Dr. Fall plötzlich.
    »Unmöglich!« erwiderte Farrington, aber in seinen Augen blitzte Hoffnung auf.
    »Sie gehen tatsächlich nach Moor Cottage«, sagte Dr. Fall. »Wir müssen schnell handeln!«
    Im nächsten Augenblick waren die beiden wieder in dem Fahrstuhl und hielten erst an, als sie ganz unten angekommen waren.
    »Haben Sie eine Pistole bei sich?« fragte Farrington.
    Fall nickte.
    Sie verließen die Fahrstuhlkabine und eilten einen gewölbten Gang entlang. In gewissen Abständen brannten Lampen in Nischen. Sie kamen an einer Tür vorbei, die an der linken Seite in die starke Mauer eingelassen war.
    »Wir müssen sie hier herausbringen, wenn es notwendig ist«, sagte Farrington leise. »Sie macht uns doch keine Schwierigkeiten?«
    »Sie ist eine sehr ruhige Gefangene.«
    Am Ende des langen Ganges befand sich eine schwere eiserne Tür. Fall schloß sie auf, und sie traten in einen dunklen Raum. Dr. Fall drehte den Lichtschalter an. Es war ein kleines Zimmer ohne Fenster, das indirekt beleuchtet wurde. In einer Ecke war eine graugestrichene, eiserne Schiebetür zu sehen. Dr. Fall schob sie geräuschlos beiseite, und ein anderer Fahrstuhl wurde sichtbar. Die beiden gingen hinein, und der Fahrstuhl sank und sank, als ob er niemals auf Grund kommen würde. Aber schließlich hielt er doch an, und die Männer traten in einen aus dem Felsen gehauenen Gang.
    Es war leicht zu erkennen, daß es einer der alten Stollen des Bergwerks war, das nicht mehr benutzt wurde und über dem das Haus errichtet war. Fall tastete nach dem Schalter, und gleich darauf strahlte helles Licht auf.
    Auf den Schienen, die den Gang entlangliefen bis zu einer Stelle, die sie von ihrem Standpunkt aus nicht sehen konnten, stand ein kleiner Wagen, der durch elektrischen Antrieb bewegt werden konnte. Eine dritte Schiene führte den Strom zu.
    Farrington stieg ein, und Dr. Fall folgte ihm. Bläuliche Funken knisterten auf der mittleren Schiene, als der kleine Wagen in Bewegung gesetzt wurde. Bald war er in voller Fahrt.
    In den Kurven verlangsamten sie die Geschwindigkeit -wenn sie lange Strecken vor sich hatten, fuhren sie schneller. Nach fünf Minuten stellte Farrington den Strom ab und zog die Bremsen an. Sie stiegen in einem großen Räume aus, der ähnlich dem war, von dem sie abgefahren waren. Auch hier war wieder ein Fahrstuhl eingebaut, der sie in die Höhe brachte.
    »Wir wollen langsam fahren«, flüsterte Dr. Fall Farrington ins Ohr. »Es hat keinen Zweck, Geräusche zu verursachen und Verdacht zu erregen. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir es jetzt mit Mr. Smith zu tun haben.«
    Farrington nickte, und plötzlich stand der Fahrstuhl von selbst still. Sie machten keinen Versuch, die Tür zu öffnen. Sie konnten Stimmen hören: Mr. Smith und Poltavo unterhielten sich miteinander. In diesem Augenblick sprach der Pole.
    Er erbot sich, alles zu verraten. Die beiden waren im Dunkeln Zeugen seiner Hinterlist. Sie hörten auch, daß das Auto ankam und daß sich der Detektiv entfernte. Eine Tür schlug zu, und ein Schlüssel drehte sich im Schloß. Dr. Fall trat einen Schritt vorwärts, drückte eine Feder in dem Holzwerk, vor dem er stand, und eins der Paneele glitt lautlos zur
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