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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch
Autoren: A.F. Morland
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Journalisten in der Luft.«
    »Wir sind alle dazu verdammt, Erfolg zu haben«, sagte Professor Zamorra philosophierend.
    »Ich habe Mitleid mit Ted«, erwiderte Bill.
    »Ted?« fragte Nicole Duval erstaunt.
    »Ich bin mit dem Captain befreundet«, erklärte Fleming. »Wir haben beide denselben Zahnarzt, kamen im Wartezimmer ins Gespräch und trafen einander von da an öfter mal. Er ist ein netter Bursche. Ich mag ihn. Und es stört mich, daß dieser Gordon Sands ihn so eiskalt attackiert.«
    »Wer im öffentlichen Dienst steht, muß sich solche Angriffe gefallen lassen«, sagte Zamorra.
    Nicole Duval trank noch einen Schluck Kaffee und trocknete dann ihre Lippen mit der lindengrünen Stoffserviette ab. Bill Fleming griff nach der nächsten Zeitung. Auch hier wurde das Thema Mädchenmord behandelt. Bill las aufmerksam. Plötzlich ging ein Ruck durch seinen kräftigen Körper.
    Er kniff erregt die Augen zusammen.
    Natürlich. Wieso hatte er nicht selbst schon daran gedacht? Der Journalist stellte die Behauptung auf, es könne sich bei dem Mädchenmörder um keinen Menschen handeln. Es müsse ein Monster sein. Vielleicht ein Werwolf. Der Artikelschreiber behauptete dies allen Ernstes. Und Bill Fleming fiel es nicht ein, diese Theorie mit einer unwilligen Handbewegung abzutun.
    Ein Monster.
    Bill hatte mit Zamorra schon viele schreckliche Abenteuer bestanden. Er hatte viele Tote gesehen, die von Monstern zurückgelassen worden waren, sie hatten alle grauenerregend ausgesehen. Verwüstete Körper. Genauso entstellt und zerfleischt wie die Körper dieser drei jungen Mädchen, die in den letzten Tagen ihr Leben lassen mußten.
    Nein, es war nicht abwegig, anzunehmen, daß diese Morde von einem schrecklichen Monster begangen worden waren.
    »Er wird es nicht schaffen«, sagte Fleming gedankenverloren. »Nicht wenn es so ist…«
    »Wer wird was nicht schaffen?« fragte Professor Zamorra den Freund.
    »Ted Vicker. Er kann es nicht schaffen«, behauptete Bill.
    »Die Morde aufzuklären?« fragte Nicole Duval.
    »Genau.«
    »Wieso hast du so wenig Vertrauen zu deinem Freund?« erkundigte sich Professor Zamorra.
    »Ted hat schon eine erkleckliche Anzahl von Räubern und Mördern zur Strecke gebracht«, sagte Bill nachdenklich. »Er hatte kaum mal ernstzunehmende Schwierigkeiten. Ein Fall, der sich in seinen Händen befand, war bereits so gut wie gelöst. Seine Aufklärungsquote lag bei hundert Prozent. Könnt ihr mir erklären, wie es kommt, daß ein solcher Mann plötzlich überhaupt keinen Erfolg mehr aufzuweisen hat?«
    »Seine Erfolge hängen immer vom jeweiligen Gegenspieler ab«, sagte Zamorra.
    »Das ist richtig«, nickte Fleming. »Und wäre sein Gegenspieler auch diesmal ein ganz gewöhnlicher Mensch, dann wäre Ted Vicker gewiß nicht diese Erfolglosigkeit beschieden.«
    Zamorra konnte sehr gut zwischen den Silben hören. Er hob den Kopf und fragte: »Was willst du damit sagen?«
    »Ja«, sagte Nicole und nickte. »Heißt das, du nimmst an, dieser Mädchenmörder wäre kein gewöhnlicher Mensch?«
    »Jedenfalls würde das Vickers Erfolglosigkeit erklären«, meinte Bill.
    »Ist das auf deinem Mist gewachsen?« erkundigte sich Zamorra mit einem kleinen Lächeln.
    »Es ist auch die Meinung dieses Journalisten!« sagte Bill mit zusammengezogenen Brauen. Er klopfte mit der Handfläche mehrmals auf die offene Zeitung. »Überlegt doch mal. Diese Mädchen wurden alle grauenvoll zugerichtet. Die Polizei weiß nicht mal, mit welcher Mordwaffe das geschehen ist. Als Cora Perez gefunden wurde, hat ein Reporter erwähnt, sie müsse von Raubtierkrallen zerfetzt worden sein…«
    »Wen hältst du für den Mörder?« fragte Zamorra den Freund direkt.
    Bill hob die Achseln. »Ich sage dir, es geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Du kennst mich, Zamorra. An und für sich bin ich immer derjenige, der von dämonischen Kräften und all diesem Zeug nichts hören will. Ich versuche stets, solche Ereignisse zuerst mit nüchternen Erklärungen abzutun, doch diesmal fühle ich, daß ein solches Vorgehen falsch wäre.« Wieder schlug Bill Fleming mehrmals auf die Zeitung. »Hier steht, der Mörder könne unmöglich ein Mensch sein. Es müsse sich um ein furchtbares Monster handeln. Ein Dämon könnte seine Spuren so geschickt verwischen, daß ihm Ted Vicker in hundert Jahren nicht auf die Schliche kommt, habe ich recht?«
    Zamorra nickte bedächtig. »Ein Dämon kann den gesamten Polizeiapparat an der Nase herumführen.«
    »Siehst du«,
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