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0074 - Söldner des Teufels

0074 - Söldner des Teufels

Titel: 0074 - Söldner des Teufels
Autoren: Hans Wolf Sommer
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keinerlei Illusionen hin.
    Ganz zweifellos lief die fremdartig klingende Lautkombination auf einen Tenor hinaus: Schmeißt den Kerl raus!
    Und die drei Burschen reagierten wie perfekt programmierte Roboter. Das konnte man beinahe wörtlich nehmen, denn da war etwas Maschinenartiges in ihren Bewegungen, als sie jetzt wie Rammböcke auf den Professor eindrangen.
    Zamorra versuchte zuerst, die Weißgekleideten mit Worten zurückzuhalten. Genauso gut hätte er die Wände ansprechen können.
    Sie hörten überhaupt nicht zu, waren wie ein Motor, der, einmal angelassen, immer weiterlief.
    Harte Hände griffen nach dem Professor, krallten sich in seinen Anzug. Er wollte sich losreißen, schaffte es aber auf Anhieb nicht. Er kam sich vor wie in einem Schraubstock. Unaufhaltsam wurde er zur Tür hinausgedrängt. Draußen ließen ihn die Hände dann los.
    Er nutzte seine Chance sofort. Gedankenschnell krümmte er sich zusammen, nahm den Kopf zwischen die Schultern und stürmte wieder vorwärts. Auf diese Maßnahme waren die Kinder des Lichts nicht vorbereitet. Sie prallten zur Seite, von wuchtigen Kopf- und Ellenbogenstößen getroffen.
    Zamorra kam jedoch nicht dazu, sich seines Erfolgs zu freuen. Der kleine Finsterling, über dessen Gesichtszüge bereits ein triumphierendes Lächeln gehuscht war, das sich jetzt aber wieder verflüchtigt hatte, stieß im Stakkatoton neue Kommandos hervor. Die drei jungen Männer griffen wieder an. Diesmal beschränkten sie sich jedoch nicht auf Haltegriffe. Sic schlugen nach ihm. Sechs Fäuste gleichzeitig flogen auf ihn zu.
    Meister des Faustkampfes waren sie wahrlich nicht. Die Schläge kamen wild und ungestüm. Sie ließen jedes Timing, jede Präzision vermissen, lebten allein von Kraft und Wucht. Dem Professor gelang es, den Hieben auszuweichen, indem er zurücktänzelte und die Schläge damit zu Heumachern degradierte.
    Dann schlug er zurück. Hart, konzentriert und genau. Den ersten der Anstürmenden erwischte er mit einer glänzenden Dublette an Kinnspitze und Solar Plexus.
    Aufs äußerste verblüfft mußte er jedoch die Feststellung machen, daß seine haargenau ins Ziel treffenden Schläge ohne jede Wirkung blieben. Der Bursche steckte sie weg wie Fliegendreck, war nicht im geringsten erschüttert. Genau wie seine Komplizen schwang er seinerseits wieder die Fäuste und drosch auf den Professor ein.
    Wohl oder übel mußte Zamorra weiter zurückweichen, bis ihm eine Wand in seinem Rücken Einhalt gebot.
    Jetzt wurde die Situation kritisch. Wie Kolben stießen die fremden Fäuste vor, gradlinig, ohne jede technische Finesse, aber überaus durchschlagskräftig. Der Professor konnte es nicht vermeiden, mehrfach schwer getroffen zu werden, denn die Fäuste der Weißgekleideten durchschlugen seine Deckung wie einen simplen Papierschirm. Übermenschliche Kräfte schienen in den Körpern und Gliedern der Kerle zu stecken.
    Schon zeigte Zamorra Wirkung. Harte Schläge preßten ihm die Luft aus den Lungen. Leber- und Nierenhaken verwandelten seinen Körper in ein einziges Schmerzinferno. Seine Lippen waren aufgeplatzt, und aus seiner Nase floß ein dünnes Blutrinnsal. Auf einem Auge konnte er nicht mehr klar sehen, da er durch eine stetig größer werdende Schwellung behindert wurde.
    Nie in seinem Leben war er derartig verprügelt worden. Mit letzter Kraft versuchte er, sich der totalen Vernichtung durch die Flucht zu entziehen. Aber dazu war es bereits zu spät. Ein knallharter Schlag traf ihn an der Schläfe, zauberte Sterne vor seine Augen. Ein weiterer Hieb mitten ins Gesicht warf seinen Kopf zurück, ließ ihn gegen die Wand prallen. Er merkte, daß es nur noch Sekunden dauern würde, bis ihm die Sinne schwanden. Langsam, wie in Zeitlupe, rutschte er an der Wand entlang und ging in die Knie, von weiteren brutalen Schlägen auf Körper- und Gesichtspartien begleitet.
    Dann lag er, mehr tot als lebendig, auf dem Boden. Verzweifelt kämpfte er gegen die drohende Ohnmacht an, versuchte er, die Schatten der Dunkelheit abzuwehren, die sich über sein Bewußtsein legen wollten.
    Und immer noch hieben die Kinder des Lichts auf ihn ein, wie Maschinen, die jemand abzustellen vergessen hatte. Wie durch eine viele Meter dicke Wasserschicht drang schließlich die Stimme des Befehlshabers dieser Schlägertruppe an sein Ohr. Abrupt, von einem Sekundenbruchteil zum anderen, hörten sie auf, ihn mit ihren eisernen Fäusten zu traktieren.
    Mit blinzelnden Augen und offenem Mund rang Zamorra schwer nach
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