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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure
Autoren: Unbekannt
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erschießen würde, wenn es ihm zweckmäßig erschien, aber er konnte sich nicht ausmalen, warum es Lauer zweckmäßig erschienen war, Suttney umzubringen.
    Er schob Suttneys reglosen Körper bis an den Rand des Kraters und ließ ihn hinuntergleiten. Der Krater würde wenigstens eine Art Grab sein, wenn der Wind eines Tages genug Sand hineingetrieben hatte.
    Dann ging er weiter.
     
    *
     
    Plötzlich wimmelte die Nacht von ellipsenförmigen Gazellen. Perry Rhodan hatte sie herbeigerufen, nachdem das verschwundene Boot entdeckt und vernichtet worden war.
    Die Entdeckung hatte keine Schwierigkeiten gemacht. Suttneys Gazelle war sozusagen das einzige Stück Metall auf der Oberfläche dieses Planeten. Da, wo der Mikrowellenorter den ersten Reflex abgegeben hatte, war Perry Rhodan hinuntergestoßen und hatte gefunden, was er suchte.
    Er hielt es jedoch für sicher, daß Walter Suttney klug genug gewesen war, das Boot rechtzeitig zu verlassen. Und es war sehr wahrscheinlich, daß er sich nicht mit leeren Händen aus der Gefahrenzone begeben hatte. Alle Informationen über die galaktische Position der Erde paßten bequem in ein würfelförmiges Kästchen von zehn Zentimetern Kantenlänge. Suttney hatte die Mikrofilme wahrscheinlich bereitgehalten und mitgenommen. Wenigstens mußte damit gerechnet werden.
    Die Gazelle hatte in einer Schlucht gelegen, die zwei Kilometer weit von Westen her in das Gebirge einschnitt. Wenn Suttney mit seinen Begleitern das Boot verlassen hatte, dann hatte er sich nach Osten gewandt, also weiter in die Berge hinein. Östlich der Schlucht lag eine weite, gut übersehbare Hochebene, auf der sich die Flüchtlinge ebenfalls nicht verstecken konnten. Sie hatten sie also entweder schon überquert oder sich am Rande der Ebene nach Norden oder Süden gewandt.
    Um diesen Teil des Gebirgsstockes abzuriegeln, hatte Perry Rhodan ein Geschwader Gazellen herbeigerufen und angewiesen, am Fuße der Berge zu landen. Rhodans Gazelle selbst bezog ein Versteck am östlichen Rand der Hochebene. Das gesamte Manöver zog sich bis zur Morgendämmerung hin. Erst dann stand mit Sicherheit fest, daß sich Suttney, Lauer und Roane in der Falle befanden, tot oder lebendig. Perry Rhodan begann über Telekom Verbindung mit Walter Suttney zu suchen. Sein Rufspruch: „Hier ist Rhodan! Suttney, melden Sie sich!" klang von Sonnenaufgang an ununterbrochen in den Äther.
     
    *
     
    „Hier runter!" keuchte Lauer. „Verdammt, mach schneller!"
    Blinder Zorn auf den schwerfälligen Roane ergriff ihn. Er trat Roane in den Rücken, so daß der schwere Mann schneller, als er es vorgehabt hatte, in die felsige Senke hinunterrutschte und unten stöhnend liegenblieb.
    Lauer folgte ihm behende. Außer dem Mikrokom trug er nun auch die Kassette mit den Mikrofilmen. Trotzdem bewegte er sich leichtfüßig und unbeschwert.
    Sie hatten den Lichtschein der Explosion gesehen, deren Opfer die gestohlene Gazelle geworden war.
    Sie hatten - von einem sicheren Versteck am Ostrand der Hochebene aus - Perry Rhodans Raumboot über die Hochebene dahinziehen sehen und wenige Minuten später das Geschwader Gazellen bemerkt, das aus dem Nachthimmel herabstieß und jenseits der Bergspitzen verschwand.
    Ronson Lauer hatte die Lage richtig gedeutet: Sie saßen in der Falle. Vom östlichen Rand der Hochebene fiel ein steiler Felshang in ein breites, sandiges Tal hinunter ab. Der Hang bot Verstecke in ausreichender Zahl. Ronson Lauer wußte, daß es keinen Zweck mehr hatte, weiter zu marschieren.
    Da saßen sie nun und sahen den Himmel langsam heller werden. Rhodans Leute würden bald mit der Suche beginnen. Sie würden dort suchen, wo die Felsen Verstecke bildeten und höchstens drei Tage brauchen, um ihn und Roane zu finden.
    Das war's also. Der Weg endete auf einem trockenen Staubplaneten, der noch nicht einmal einen Namen hatte.
    Ronson Lauer wurde zornig. Verdammte Narren, die Arkoniden! Warum waren sie nicht schneller gekommen? Dann säßen er und Roane jetzt in einer bequemen Kabine, würden mit Hochachtung behandelt und unterbreiteten irgendeinem arkonidischen Kommandanten das Geheimnis, das sie Rhodan gestohlen hatten.
    Aber statt dessen saßen sie zwischen gelbbraunen Felsen und warteten darauf, daß die Sonne aufging und Rhodans Männer sie fanden. Es sei denn ...
    Lauer hatte plötzlich eine Idee. Vor ihm stand die Kassette mit den Mikrofilmen. Er würde keine Gelegenheit mehr bekommen, sie den Arkoniden zu übergeben. Aber er konnte das tun, was
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