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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord
Autoren: Richard Wunderer
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tödlichen Geschosse in die Körper der Dämonen. Das Silberkreuz auf meiner Brust hielt uns die Bestien auf einem gebührenden Abstand.
    Hinter mir hörte ich einen scharfen Knall und wandte mich für einen Moment um. Suko schlug mit der Dämonenpeitsche zu. Wo die magischen Schnüre das Fell der Rentiere trafen, stieg schwarzer Rauch auf. Die Schnüre brannten sich tief unter die Haut der Dämonen. Auch als Suko die Peitsche zurückzog, fraßen sich die Kerben weiter. Die Rentierkörper zerfielen, wurden für Sekunden zu den schuppigen Leibern der Meeresdämonen und lösten sich wie schon beim ersten Kampf vollständig auf.
    »Zurück mit euch!« brüllte Suko wild. Er versetzte einem Balken einen Tritt und sprang auf die Rentiere zu.
    Inzwischen räumte ich mit der Beretta auf. Die Silberkugeln rissen eine Bresche in die Reihe unserer Feinde. Aber sie gaben sich noch nicht geschlagen. Ich erhielt nur eine Verschnaufpause.
    Ich nutzte sie auf meine Weise, in dem ich das Magazin aus der Beretta klinkte und ein volles Magazin einschob. Dann wechselte ich die Pistole in die linke Hand und packte mit der Rechten den Dolch.
    Mit einem weiten Sprung schnellte ich mich zwischen die Rentiere. Die Dolchklinge strich über drei der Bestien und verurteilte sie dazu, ihr unheiliges Leben aufzugeben.
    Doch dann erwischte es mich.
    Eines der Rentiere rammte mir den Huf in den Rücken. Ich schrie auf und fiel mit ausgebreiteten Armen auf das Gesicht. Es fühlte sich an, als wäre mein Kopf aufgerissen. Sekundenlang bekam ich keine Luft.
    Röchelnd wälzte ich mich herum und sah den Huf auf meinen Kopf zusausen.
    Das Silberkreuz! Es war meine letzte Chance!
    Ich griff danach und fühlte die Erleichterung. Es hing noch an meinem Hals! Als der Huf der mordenden Bestie kurz vor dem Kreuz zurückzuckte, hatte es mir wieder einmal das Leben gerettet.
    Ich ließ dem Angreifer keine Chance, sondern stach einmal mit dem Dolch zu. Die Spitze bohrte sich unter das Fell. Der Dämon prallte kreischend zurück und riß drei seiner Artgenossen mit.
    Doch wo eine Lücke entstand, drängten gleich doppelt so viele Angreifer nach!
    So schafften wir es nicht. Wir mußten von hier verschwinden oder nach einer anderen Waffe suchen.
    Ich wirbelte herum. Suko stand längst nicht mehr an derselben Stelle. Er sprang hierhin und dorthin. Pfeifend sauste die Dämonenpeitsche durch die Luft und fand ihre Opfer.
    Ein Dämon griff Suko im Rücken an. Mein Freund schlug soeben mit der Peitsche nach zwei anderen Bestien.
    Ich riß den Abzug durch. Die Silberkugel bohrte sich tief in den Dämon und zerriß ihn. Suko hörte den Todesschrei des Höllenwesens und fuhr herum. Sein Schreck dauerte jedoch nur einen Sekundenbruchteil, dann räumte er wieder mit der Peitsche unter den Feinden auf.
    Mein Koffer! Er lag unter den Trümmern des Tisches. Nur die Waffen, die ich noch darin aufbewahrte, konnten uns retten. Das Weihwasser! Es wirkte auf einer breiten Fläche.
    Als hätten die Dämonen meine Absicht erkannt, stürzten sie sich mit doppelter Macht auf uns. Ich konnte den Koffer nicht bergen. Ein Balken lag darauf und klemmte ihn ein. Sosehr ich auch zog und zerrte, ich bekam ihn nicht frei.
    Vor mir wuchtete sich ein Rentier hoch. Ich sah die Hufe, warf mich nach hinten und lief in den Schlag eines Gegners. Ein Geweih knallte gegen meinen Kopf, daß ich Sterne, Mond und Sonne sah und wegknickte.
    Eine lange Feuerzunge, die aus dem Maul eines Dämons schlug, war das letzte, was ich sah. Danach kam die große Schwärze.
    Suko merkte, daß die Rentiere ihre Anstrengungen verstärkten. Er erkannte auch den Grund. Obwohl er in einen heftigen Kampf verwickelt war, sah er, daß ich stürzte und von den Rentieren überrannt wurde. Nur der Balken, unter dem mein Koffer eingeklemmt war, rettete mir das Leben, weil die meisten Hufe der Dämonen daran abglitten, sonst hätten sie mich innerhalb weniger Sekunden zu Brei zerquetscht.
    Aber auch so war es gefährlich genug. Immer neue Dämonen drängten in den zerstörten Speisesaal herein. Sie ersetzten jene Dämonen, die von Suko und auch von mir vernichtet worden waren.
    »Ihr Bestien!« keuchte Suko.
    Er warf sich den dampfenden Rentieren entgegen und ließ die Dämonenpeitsche kreisen. Ohne sie wäre er genauso verloren gewesen wie die beiden Offiziere und ich. Farraer und Gulbranson hatten sich unter ein schützendes Dach aus Tischen und Balken geflüchtet. Um sie kümmerten sich die Rentiere vorläufig nicht. Suko
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