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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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aus dem Halfter.
    Der nächste Wagen, der mir entgegenkam, war ein biederer, alter Lastwagen. Ich hielt den Pistolenlauf aus dem Fenster und knallte los. Natürlich passte ich auf, ihn nicht zu treffen. Es lag mir nichts daran, dass er in den Graben fuhr. Im Gegenteil, er sollte lebendig bleiben. Gleich hinter dem Laster kam ein Ford, und ich veranstaltete das Spiel noch einmal. Von der Wirkung konnte ich nichts sehen. Ich huschte zu schnell vorbei.
    Immerhin erreichte ich das Landhaus, ohne dass mir die Achsen brachen.
    Sobald das Haus in mein Blickfeld geriet, begann ich die Hupe zu bearbeiten, und als ich bremste und aus dem Wagen sprang, stürzten mir Sandey und Bell entgegen.
    »Was ist los?«, schrien sie.
    Ich stieß sie auf das Haus zu.
    »Johnson und die anderen sind umgefallen. Sie haben Senlec euren Aufenthaltsort verraten, und sie werden jeden Augenblick hier sein. Am besten sehen wir zu, dass wir in den Klippen Deckung finden.«
    Bell drehte sich wortlos um und rannte auf die Küste zu.
    Sandey sagte kalt: »So, jetzt ab in die Klippen…!«
    »Zu spät«, antwortete ich. »Da sind sie!«
    Ich kroch zu Sandey hin.
    »Wir können uns hier nicht halten!«, schrie ich. »Lass uns in die Klippen gehen, bevor sie das Haus umstellt haben!«
    Die Nacht war immer noch so hell, dass man Umrisse ahnen konnte. Hin und wieder sah ich einen Schatten von einem Wagen zum anderen springen. War es Senlec?
    Das Feuer verstärkte sich, und gleichzeitig lösten sich drei Schatten von dem nächststehenden Wagen und rannten auf das Haus zu.
    Jetzt bekam ich es. Das Holz der Tür zersplitterte unter den Kugeln. Zur Vorsicht schloss ich den Spalt.
    Geduckt lief ich in das Zimmer zurück, in dem Sandey hinter dem Fenster kniete.
    Plötzlich flog ein massiver Gegenstand durch die längst zerbrochenen Scheiben.
    Handgranate, dachte ich und warf mich platt auf den Bauch, gewärtig, dass mir in der nächsten Sekunde das Mobiliar um die Ohren fliegen würde, aber es folgte nur ein zischendes Geräusch. Weißer, beißender Rauch qualmte auf. Tränengas. Noch drei oder vier Bomben platzten. Schon drangen mir die Tränen in die Augen, und ich musste husten.
    Sandey kroch mir entgegen.
    »Raus!«, keuchte er. »Schnell raus!«
    Ich hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben. Er hatte sich das auch früher überlegen können. Jetzt saßen wir in der Tinte, und es war verdammt fraglich, ob wir überhaupt noch fortkamen.
    Wir gewannen fünfzig Schritte in Richtung auf das Meer und die Klippen. Dann sah uns irgendwer, denn wir hörten die Stimme brüllen: »Da laufen sie!« Gleich darauf hackten die Maschinenpistolen, und die Kugeln pfiffen uns um die Nasen.
    Ich blieb dennoch stehen, denn ich hörte ein Geräusch, das ich schon oft vernommen und dass mir früher in vielen Fällen einen Stein von der Seele genommen hatte. Es war das Heulen der Sirenen an Polizeifahrzeugen. Mein Feuerwerk auf den Lastwagen und das zweite Auto schien also Erfolg gehabt zu haben, und das Geknalle, das wir hier veranstaltet, musste ihnen die richtige Richtung weisen.
    Dann wurde es noch einmal übertönt von einer Stimme, die zweifellos John Senlec gehörte.
    »Erledigt sie, bevor die Cops kommen!«
    Nur teilweise schien sein Befehl befolgt zu werden, denn das Feuer flackerte nur auf, verstummte wieder.
    Ich lief trotzdem auf die Klippen zu. Ich wollte den Anschluss an Sandey nicht verlieren, und außerdem legte ich keinen Wert darauf, von den Polizisten mit einer Maschinenpistole in der Hand angetroffen zu werden.
    Ich traf auf Sandey im ersten Geröll der Klippen.
    »Cops!«, sagte er.
    »Ja, ich habe sie alarmiert. Ich beschoss auf dem Weg zum Landhaus zwei Autos. Die Fahrer werden die Polizisten benachrichtigt haben. Jetzt sind sie da und schaffen uns Senlec vom Hals.«
    Sie waren tatsächlich da. Die Sirenen heulten jetzt laut. Motorengeräusch war zu hören. Die erste Stimme schallte durch die Nacht: »Halt! Stehenbleiben!« Der erste Schuss aus einem Polizeirevolver fiel. Ich kannte den Knall.
    »Wir müssen weg, damit sie uns nicht auch hochnehmen«, drängte Sandey.
    ***
    Wir kletterten durch die Klippen und ihr Geröll, immer an der Küste entlang und bemüht, einige Entfernung zwischen uns und den Schauplatz dieses Gangstergefechtes zu bringen. Es ging langsam genug. Ein paar Mal kletterten wir unmittelbar am Meer entlang, aber einige Dutzend Yards senkrecht über seinen Wellen.
    »Wo Bell stecken mag?«, fragte Sandey.
    »Eigentlich müsste er weit
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