Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verstärkten nach unten laufen ließ.
    Daran kletterte sie herunter!
    Und ihr Ziel war ich!
    Ich hatte mich etwas nach hinten bewegt, gerade soweit es die klebrige Masse auf dem Boden zuließ. Breitbeinig stand ich da und erwartete das Monster.
    Mit dem Vorderteil zuerst kletterte die Spinne an dem Faden herab. Ich sah ihre Facettenaugen und glaubte, darin schon die Freßlust leuchten zu sehen.
    Die Spinne war ungeheuer schnell. Jedenfalls kam mir das so vor.
    Ich zog meine Beretta und ließ es auf einen Versuch ankommen. Die Mündung richtete sich auf die Augen des Insekts.
    Zuerst das rechte.
    Ich drückte ab.
    Der Schuß dröhnte mir in den Ohren. Ich war aber fast sicher, daß er außerhalb des Gefäßes gar nicht vernommen worden war. Aber er zeigte Wirkung.
    Die Kugel hatte genau getroffen.
    Die Spinne stoppte.
    Plötzlich war das rechte Auge blind. Das winzige silberne Geschoß hatte das hauchzarte Gewebe zerstört, und meine Hoffnung wuchs.
    Ich brachte die Waffe ein wenig nach links und zielte auf das andere, noch gesunde Auge.
    Da ließ sich die Spinne fallen.
    Ich wurde überrascht, verriß den Schuß, und die Kugel berührte einen der herabhängenden Spinnfäden, teilte ihn aber nicht einmal.
    Dafür fiel mir die Spinne entgegen.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr, alles ging zu schnell.
    Ich warf mich nur noch zur Seite.
    Der Spinnenkörper fiel auf mich. In dieser einen Sekunde hatte ich nur den wahnwitzigen Gedanken, daß mich dieses Biest nicht biß, denn dann war ich verloren.
    Die Spinne fiel auf meine Beine.
    Mit dem rechten klemmte ich fest, aber das linke Bein hatte ich noch frei.
    Damit trat ich zu.
    Meine Sohle klatschte gegen den Spinnenkörper, und ich hatte soviel Kraft hinter den Tritt gelegt, wie ich nur eben konnte. Die Spinne würde zur Seite katapultiert und prallte gegen die Glaswand. Zwar mit ihrem Rücken zuerst, doch einen großen Zeitgewinn bekam ich trotzdem nicht, denn die Spinne war sofort wieder auf den Beinen und bewegte sich auf mich zu.
    Ich hatte bei der vorausgegangenen Aktion meine Beretta verloren und traute mich auch nicht, mich danach zu bücken, denn die Spinne hätte ich dann zwangsläufig aus den Augen lassen müssen.
    Wieder nahm ich das Messer.
    Das Insekt war gereizt. Durch meine Abwehraktion war ihm ein sichergeglaubtes Opfer entglitten. Ein Opfer, auf das es nicht verzichten wollte.
    Acht Beine besaß das Biest. Die beiden vorderen hob es hoch zum Angriff. Dazwischen schimmerten die Augen. Das eine matt, das andere normal.
    Über meinem Kopf befanden sich die vorderen Beine der Spinne, und im nächsten Augenblick würden sie zuschlagen und mich aufspießen.
    Da griff ich an.
    Wie ein Torpedo warf ich mich vor und unter den Beinen der Spinne hindurch.
    Ehe sie reagieren konnte, war meine Hand mit dem Dolch da.
    Die Spitze traf das zweite Auge.
    Sofort zog ich das Messer wieder hervor, als die Spinne zurückzuckte und ihren Körper herumwarf; Ich bekam einen Schlag, der mich quer durch das Gefäß und gegen einen der herabhängenden Fäden warf, wo ich hängenblieb.
    Die Spinne aber war geschafft. Jetzt, wo sie ihr zweites Auge verloren hatte, taumelte sie blind umher, prallte gegen die Netzfäden, wurde zurückgeworfen, hing wieder fest und krabbelte weiter.
    Ich mußte höllisch achtgeben, denn auch jetzt noch war die Spinne gefährlich. Ich traute mich nicht, an sie heranzugehen und sie zu töten.
    Das erledigte Belphegor.
    Ich sah wieder die Pinzette. Der Dämon hielt sie in den Erlenmeyerkolben und bekam die Spinne zu packen.
    Er zog das zappelnde Tier aus dem Gefäß.
    Ich atmete auf, verfolgte aber mit meinen Blicken die Spinne weiter. Belphegor legte sie auf den Labortisch, und dann schlug einer der Zwerge blitzschnell mit der flachen Hand darauf.
    Der Spinnenkörper wurde zerquetscht.
    So einfach war das.
    Dabei hatte ich wie ein Berserker gegen das mörderische Insekt gekämpft. Diese Szene zeigte mir, wie hilflos ich war. Ein Winzling, mit dem man machen konnte, was man wollte.
    Ich zog und zerrte, bis ich mit meinem Fuß aus der zähen Masse heraus war. Dann warf ich einen Blick durch die Glaswand auf Suko.
    Der Chinese winkte mir zu. Erleichterung machte sich auf seinem Gesicht breit. Ich konnte mir vorstellen, wie sehr Suko gehofft und gebangt hatte. Den Kampf mit der Spinne hatte ich überstanden. Ich fragte mich allerdings, welche Überraschungen di Schwarzblütler noch für mich auf Lager hatten.
    Oder würde man mich sofort umbringen?
    ***
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher