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0064 - Im Zeit-Gefängnis

Titel: 0064 - Im Zeit-Gefängnis
Autoren: Unbekannt
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sie die dünnen Metallfolien aus der Brusttasche und reichten sie den Arkoniden.
    Der größere von ihnen nahm die im Imperium gültigen Ausweise, während der andere die beiden Fremden aufmerksam betrachtete und augenscheinlich versuchte, sie zu klassifizieren. Vielleicht hielt er sie für Abkömmlinge der Springer.
    „Heimatplanet Terra?" fragte der prüfende Arkonide und sah Rous an, der ihm am nächsten stand. „Die Positionsangaben fehlen. Der Ausweis ist ungültig."
    „Wir hätten ja falsche einsetzen können", meinte Rous in aller Gemütsruhe, „dann ersparten wir uns die ständige Fragerei, wenn wir auf einer rückständigen Welt landen. Die Positionsangaben, mein Lieber, fehlen mit Einverständnis des Regenten. Genügt das?"
    „Das kann jeder sagen", wich der Arkonide aus. „Ich muß Erkundigungen einziehen, bevor ich Sie passieren lasse. Was wollen Sie auf Tats-Tor?"
    „Den Administrator aufsuchen und ihn vor einer bevorstehenden Invasion warnen."
    Der Arkonide starrte Rous verblüfft an, während der andere unwillkürlich einen Schritt zurückwich.
    „Invasion? Sind Sie verrückt ...?"
    „Sehen wir so aus?" lautete Rous Gegenfrage. „Glauben Sie nur nicht, daß wir den weiten Flug unternahmen, um uns von Ihnen beleidigen zu lassen. Beeilen Sie sich gefälligst, wenn Sie schon glauben, Erkundigungen einziehen zu müssen. Wir haben keine Zeit."
    Die Verblüffung des Arkoniden wich der gewohnten Arroganz.
    „Sie warten, Terraner, so lange es mir gefällt. Ohne unsere Erlaubnis jedenfalls werden Sie Akonar nicht betreten. He, Roph", wandte er sich an seinen Kollegen, „rufe die Zentrale und televisiere ihnen die beiden Pässe."
    Rous und Noir warfen sich einen bedeutsamen Blick zu, grinsten verhalten und bereiteten sich auf eine längere Wartezeit vor. Das war leider unumgänglich, aber sie konnten danach ziemlich sicher damit rechnen, die Kontrollen ohne Schwierigkeiten zu passieren. Wenn man sie erst einmal kannte, würde alles einfacher sein.
    Der zurückbleibende Arkonide wandte sich erneut an Rous.
    „So, die Position ihrer Heimatwelt muß also nicht auf dem Paß vermerkt werden? Das ist aber merkwürdig. Es ist allgemein Vorschrift, daß jeder Raumreisende einen Ausweis bei sich führt, aus dem einwandfrei hervorgeht, wo sein Heimatplanet zu finden ist. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, deren Sinn Sie sicherlich verstehen. Im Falle eines Verbrechens ist es leichter ..."
    „Ich sagte Ihnen ja schon, Terra ist eine Ausnahme. Haben Sie noch nie etwas von Terra gehört?"
    „Nein, noch nie", gab der Arkonide zu. „Wann wurde Terra besiedelt? Sie haben nicht mehr viel Ähnlichkeit mit den Arkoniden." Die letzten Worte sollten verächtlich klingen. Rous unterdrückte seinen Zorn und blieb gelassen. Wahrscheinlich wußte dieser Posten selbst nicht, worauf er sich etwas einbilden sollte.
    „Terra gehört erst seit einigen Monaten zum Imperium", eröffnete er dem bleich werdenden Posten.
    „Eigentlich ist auch das nicht richtig, denn bisher haben wir es abgelehnt, von einem Robotgehirn regiert zu werden, falls Sie das interessieren sollte. Aber um keinen Ärger zu verursachen, stimmten wir in eine gleichberechtigte Partnerschaft ein. Ich weiß nicht, wozu ich Ihnen das erzähle. Von der hohen Politik scheinen Sie nicht viel zu verstehen."
    Der Arkonide benötigte geraume Zeit, sich von seiner Überraschung zu erholen. Mit argwöhnischen Augen betrachtete er nun die beiden Männer, die gelassen vor der Sperre standen und warteten.
    „Partner? Was soll das heißen? Es gibt nur ein Herrschervolk im Imperium, und das sind die Arkoniden. Von Terra habe ich noch nie gehört."
    „Das wundert mich nicht." Rous nickte gleichgültig. „Ebensowenig werden Sie von der dritten Spezies gehört haben, vor der wir den Administrator warnen wollen. Nun, was ist? Wie lange müssen wir noch warten?"
    Der Arkonide zögerte eine Sekunde, dann gab er den Durchgang frei.
    „Kommen Sie schon. Ich denke, Sie dürfen passieren. Ja, da kommt mein Kollege bereits. Nun, Roph, was hat die Zentrale entschieden?"
    „Die Position von Terra kennt niemand. Die Zentrale ist der Meinung, wir sollten die Fremden passieren lassen."
    Rous nahm die Pässe entgegen und gab Noir den seinen zurück.
    „Wir werden wahrscheinlich öfter in den folgenden Tagen diese Sperre passieren müssen. Ich hoffe, es dauert nicht immer so lange. Aber Sie tun ja nur Ihre Pflicht."
    Wenn Rous später an diese Szene zurückdachte, dann wunderte er sich,
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