Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die alle gefangengehalten hatte, löste sich in einem hysterischen, wahnwitzigen Aufschrei.
    Mullon begriff, daß er hereingelegt worden war. Mit einem weiten Satz entfernte er sich von der Schalttafel, vor der er gestanden hatte, und das tat er keinen Augenblick zu früh. Dicht über ihn hinweg zischten zehn grelle Strahlschüsse auf einmal und verwandelten das Hyperfunkaggregat in eine zischende, brodelnde Masse aus Metall, Glas und Plastik.
    Mullon stieß mit der Schulter gegen ein kleines Schaltpult. Blitzschnell warf er sich herum und suchte hinter dem Pult Deckung. Die Deckung war zunächst eine rein theoretische, weil das Pult frei im Raum stand und Hollanders Leute sich auf allen Seiten befanden.
    Mullon verletzte zwei von ihnen, die in nächster Nähe standen, und schnellte sich dann weiter zur Seite.
    Ein zweites Mal kamen die sengenden, zischenden Schüsse nur um einen Augenblick zu spät: Das Pult flammte auf, begann zu glühen und sank in sich zusammen.
    Mullon schoß durch eine Gruppe von Männern hindurch, die vor Verblüffung und Angst, einen der eigenen Leute zu treffen, ihre Waffen nicht gebrauchten. Mullons kleiner Strahl spie scharf gebündelte Energie nach allen Seiten. Mullon hatte nicht die Absicht zu töten; seine Waffe arbeitete mit minimaler Bündelöffnung, und solche Wunden, wenn sie nicht zufällig mitten im Herz oder im Gehirn saßen, führten gewöhnlich nicht zum Tode.
    Mullon reichte es, seine Gegner für eine Weile auszuschalten. Er kam bis zur Wand, in die die große Hauptschalttafel eingebaut war, preßte sich mit dem Rücken gegen die Tafel und wehrte die Nachdrängenden ab.
    Dann machte er einen weiten Hechtsprung, landete auf dem Bauch und glitt mehrere Meter weit über den glatten Boden. Irgend etwas faßte sengend heiß nach seiner Schulter, aber der Schmerz verging wieder, es war nur ein Streifschuß gewesen.
    Mullon begriff, daß seine einzige Rettung in seiner Beweglichkeit lag.
    Mullon rannte, schoß, sprang, schoß, kugelte über den Boden, schoß wieder, glitt auf dem Bauch über den Boden und spürte schließlich, wie ihm der Atem auszugehen drohte und ihm schwarz vor den Augen wurde. Durch das Sausen in den Ohren hindurch hörte er eine aufgeregte, schreiende Stimme: „Sie kommen! Verschwindet, Leute!"
    Er wußte nicht, wer kam, wer verschwinden und wovor er sich retten sollte. Er gab sich einen letzten, kraftlosen Ruck und blieb reglos unter dem astronautischen Schaltpult liegen.
    Undeutlich hörte er Schreie, Getrampel und wütende Befehle. Er hörte ein Geräusch, das wie das Fauchen eines Schneidbrenners klang. Und er hörte schließlich eine Stimme, die mit einem Schlag alle Mattigkeit und allen Schmerz von ihm nahm: O'Bannons brüllendes Organ, das jeder, der es auch nur ein einziges Mal gehört hatte, unter tausend fremden Stimmen wiedererkennen würde.
    Mullon richtete sich auf. Wie durch einen Nebel hindurch sah er, daß der Kommandostand leer war bis auf die Verwundeten, die auf dem Boden lagen. Mullon ging nach vorn zum Hauptschott. Es stand weit offen, man sah Männer eilig daran vorbeihasten nach rechts hin.
    Ein zweites Mal brüllte O'Bannons Stimme, diesmal näher. Mullon erreichte das Schott, klammerte sich mit beiden Händen an den Rahmen, um seine Schwäche zu überwinden, und sah in den Rundgang hinaus.
    Schräg gegenüber, wo einer der Hauptgänge auf den Rundweg mündete, stand O'Bannon, wuchtig, breitschultrig, unübersehbar. Vor sich hatte er ein Ding stehen, das wie eine Kanone aus dem Bürgerkrieg aussah.
    Mullon empfand nicht, daß die Luft im Rundgang bis zum Sieden erhitzt war und, daß er fast keine Luft bekam. Er sah O'Bannon. Er sah, wie O'Bannon ihn erkannte und ihm zuwinkte.
    Er sah, wie O'Bannon und seine Leute mit ihrer vorsintflutlichen Kanone in den Rundgang gerückt kamen.
    Jetzt, da er wußte, daß er in Sicherheit war, daß O'Bannon vor dem Kommandoraum stand und niemand ihn mehr davon abhalten konnte, den Raum zu besetzen, gab Mullon seiner Schwäche nach.
    Am Rahmen des Schotts rutschte er herab auf den Boden und verlor im gleichen Augenblick das Bewußtsein.
     
    9.
     
    „Du lieber Himmel", sagte eine dröhnende Stimme: „Der wird ja überhaupt nicht mehr wach!"
    Mullon erkannte die Stimme, aber er hatte Mühe, seine Augen aufzubekommen. Schließlich gelang es ihm doch, da sah er dicht über sich O'Bannons Gesicht und daneben Fraudy mit strahlenden Augen.
    „Gott sei's gedankt!" stöhnte O'Bannon. „Wir dachten schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher