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0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund
Autoren: Michael Hrdinka
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sachlichen Gedanken zu fassen. Er wollte es nicht wahrhaben, dass die drei Menschen verloren waren. Es wurde ihm gar nicht bewusst, dass er sich mechanisch wieder erhob.
    Einige Yards vor ihm zuckte ein greller Feuerblitz auf, dem ein donnerartiger Knall folgte.
    Das Zeitloch hatte sich geschlossen!
    Aus , durchzuckte es Bill. Jetzt sind sie endgültig verloren! Der Zutritt zu unserer Welt ist ihnen verwehrt! Und ich kann ihm nicht mehr helfen!
    Es ist endgültig aus!
    Bill ballte vor Wut die Fäuste, biss die Zähne zusammen. Die Hilflosigkeit, in der er sich nun befand, machte ihn rasend. Er ließ sich in das dürre Gras sinken, um vor sich hin zu starren. In seinem Gehirn begannen sich nach und nach die Gedanken zu sammeln.
    Bill überlegte krampfhaft, was er noch tun könnte, um die drei zu retten, aber er wusste im vorhinein, dass es keine Chance gab, die Freunde aus Kethans Schreckensdimension zu befreien!
    ***
    Zamorra tauchte in eine fremdartige Welt ein. Die Dimension schien aus einem unendlichen Farbmeer zu bestehen.
    Das also war Kethans Reich!
    Die physikalischen Grundgesetze waren aufgehoben. Hier hatte die Schwerkraft fast ihre Wirkung verloren.
    Zamorra sank langsam nach unten. Es war ein komisches Gefühl, das sich nur mit einem Tauchversuch in unerforschte Tiefen vergleichen ließ.
    Zamorra begann zu trudeln. Er kam sich plötzlich wie ein Fallschirmspringer vor.
    Ein dumpfer Knall ließ ihn nach oben blicken: Er ahnte, was das Geräusch zu bedeuten hatte. Das Zeitloch hatte sich geschlossen!
    Der einzige Rückweg zur Erde war verschlossen.
    Für immer?
    Zamorra wagte nicht daran zu denken. Er wollte es einfach nicht wahrhaben, hier als Mensch umherzuirren, bis ihn der Tod erlöste, wenn es so etwas in dieser Dimension überhaupt gab!
    Ringsum wallten farbige Nebel, wirkten wie durchsichtige Schleier.
    Mechanisch begann der Professor, die Arme und Beine in schwimmartige Bewegungen zu setzen. Bunte, nebelartige Schwaden geisterten an ihm vorbei, umhüllten ihn. Er musste husten. Der Nebel legte sich beklemmend schwer auf seine Brust. Jede Bewegung kostete doppelt soviel Anstrengung wie unter normalen Umständen.
    Sein Körper war eben für diese Dimension genauso wenig geeignet, wie die Körper der Dämonen für die Erde.
    Zamorra blickte sich nach Nicole und Coburn um, so gut dies eben ging.
    Er fühlte, wie er von einem gewaltigen Schwindelgefühl gepackt wurde. Seine Magennerven rebellierten gegen diese ungewohnte Bewegungsweise.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis Kethan und sein Gefolge die Eindringlinge entdecken würden. Momentan war von den Kreaturen weit und breit nichts zu erblicken.
    Zamorra wurde von den Farbstrudeln hin- und hergerissen. Er versuchte krampfhaft, sich an der Oberfläche der Dimension zu halten, die gierig versuchte, ihn hinabzuzerren.
    Zamorra merkte, dass sich der Dämon, der an seinem Amulett gehangen hatte, aufzulösen begann. Er vermischte sich mit den Gasschleiern ringsum.
    Der Professor hatte den Geist vernichtet!
    Unheimliche Stille umgab den Parapsychologen.
    Zamorra durchschwamm förmlich die dichten Wolken, die aus einer undefinierbaren Substanz bestanden. Er teilte gerade ein weißes Gebilde mit den Armen auseinander, als er plötzlich auf einen festen Widerstand stieß.
    Gleich darauf stellte er fest, dass er Nicoles Hand umklammert hielt. Er zog das Mädchen aus dem Gebilde.
    Sie hatte die Augen weit aufgerissen, den Mund wie zu einem Schrei geöffnet.
    Zamorra erstarrte!
    Sie ist tot! , durchzuckte es ihn.
    Er presste verzweifelt seine Finger auf den Puls seiner Sekretärin.
    Nicole lebte. Zamorra fühlte ganz deutlich den regelmäßigen Herzschlag. Er atmete erleichtert auf. Der Wissenschaftler hatte das Gefühl, als würde eine zentnerschwere Last von ihm genommen.
    Nicole lebt!
    Dieser Gedanke verlieh Zamorra neuen Mut, obwohl er sich miserabel fühlte. Das Schwindelgefühl verstärkte sich von Minute zu Minute. Er ahnte, dass auch er bald die Besinnung verlieren würde. Zamorra ließ Nicoles Hand nicht mehr los!
    Er rüttelte sie und schlug ihr mit der flachen Hand ein paar Mal ins Gesicht. Zamorra hatte Erfolg. Das Mädchen schlug blinzelnd die Augenlider auf. Als sie den Professor sah, huschte ein glückliches Lächeln über ihr bildhübsches Gesicht.
    »Wir schaffen es schon, Nicole! Nur Mut!«, sagte Zamorra beruhigend und musste feststellen, dass seine Worte durch die herumschwebenden Substanzen stark gedämpft wurden.
    Nicole bewegte die Lippen,
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