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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten
Autoren: Jason Dark
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gefahren.
    Der dritte Pfeil.
    Er rasierte mir fast ein paar Haare vom Kopf. Ich sprang geduckt zurück, packte den Diener und zog ihn hastig mit, bis er in Deckung eines Gebüschs lag.
    Inzwischen walzte der Bogenschütze unaufhaltsam näher. Hastig beugte ich mich über den Diener.
    Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, und der Schleier des Todes lag bereits über seinen Augen. Jean war nicht mehr zu helfen. Das Schicksal, das er mir zugedacht hatte, ereilte nun ihn.
    Ich schluckte hart, als ich ihm die Augen zudrückte. Der letzte Dienst, den ich dem Mann erweisen konnte.
    Dann aber wurde es für mich höchste Eisenbahn, denn ich hörte bereits die Schritte des unheimlichen Bogenschützen.
    Ich peilte über den Rand des Gebüschs hinweg.
    Nicht nur der Bogenschütze kam auf mich zu, sondern auch die anderen lebenden Denkmäler und Figuren. Sie hatten ihre Podeste verlassen und stampften auf mich zu.
    Sie wollten mich vernichten.
    Der Weg nach vorn war mir versperrt. Blieb nur noch der Rückzug ins Haus.
    Ich schluckte, denn der Anblick dieser Gestalten war makaber. Jede Figur schien mit einer grüngelb schillernden Aura umgeben zu sein. Die Konturen waren nicht so klar und deutlich zu erkennen, sie zerflossen leicht.
    Die Magie wurde voll wirksam.
    Ich sah zwei römische Legionäre, Soldaten aus den beiden Weltkriegen, als krassen Gegensatz dazu germanische Krieger, die mit Keulen und Speeren bewaffnet waren. Dann wieder Ritter, Landsknechte, einen Wikinger mit einer gewaltigen Streitaxt und zwei Reiter, deren Pferde seltsam steif daher schritten. Bis zum Haus mußte ich eine freie Strecke überwinden. Ich tauchte hinter dem Gebüsch hervor und lief im Zick-zack auf das Haus zu.
    Der Wikinger war mir am nächsten. Glasklar erkannte ich, daß ich es nicht schaffen würde. Ich mußte mich stellen.
    Aus der Drehung heraus feuerte ich, als das Monster gerade seine Streitaxt werfen wollte.
    Meine Silberkugel saß. Der Wikinger blieb mitten in der Wurfbewegung stehen, versteinerte wieder und zerfiel dann.
    Ich atmete auf. Hetzte dann aber weiter und rannte auf die Rückseite zu. Schüsse.
    Plötzlich pflügten links neben mir Kugeln das Erdreich auf. Ich hörte das Tackern eines Schnellfeuergewehres, jagte im Zickzack weiter und schlug Haken wie ein Hase.
    Wenn mich eine Kugel traf, war ich verloren.
    Durch die normale Eingangstür konnte ich nicht. Ich mußte mich darauf verlassen, daß das Haus noch einen Hintereingang hatte.
    Durch eine aus vollem Lauf riskierte Hechtrolle entging ich auch der nächsten Salve, flitzte um die Hausecke, erreichte die Rückseite und suchte nach einem Eingang.
    Ich sah eine Tür.
    Sie war verschlossen.
    Ein paar Mal rüttelte ich an der Klinke. Die Tür blieb zu. Vor Wut biß ich mir auf die Lippen. Viel Zeit blieb nicht mehr. Die Fenster waren ziemlich hoch. Wenn alles nichts half, wollte ich eine Scheibe einwerfen und auf diesem Weg versuchen, ins Haus zu klettern.
    Da klirrte links von mir Glas.
    Mein Blick zuckte in die Richtung.
    Hinter der zerstörten Scheibe sah ich Lydia La Grange. Ihr Gesicht war verzerrt. »Bastard!« brüllte sie und stieß im nächsten Moment mit dem Lauf einer Maschinenpistole die restlichen Splitter aus dem Rahmen.
    »Stirb endlich!« keifte sie und feuerte…
    ***
    Suko hetzte durch den dschungelähnlichen Wald. Er war in Schweiß gebadet, und er hatte Angst um mich.
    Denn Suko hatte die Schüsse vernommen. Er nahm an, daß ich mich nicht mehr allzu weit von ihm entfernt befand.
    Suko verdoppelte seine Anstrengungen. Wild brach er durch das Unterholz. Er hatte die Zähne zusammengebissen, ließ sich nicht durch querstehende Äste aufhalten, die gegen seinen Körper peitschten.
    Dann hatte Suko den Wald hinter sich.
    Vor ihm lag der Park.
    Der Chinese sah die Figuren.
    Meist überragten sie die wohlgestutzten Hecken, und sie alle schritten in eine bestimmte Richtung.
    Auf das Haus zu, von dem Suko nur das Dach erkennen konnte.
    Da hörte der Chinese neben sich ein Geräusch.
    Ein wild aussehender, grünlich schimmernder germanischer Krieger schwang seine Keule. Es war ein mörderisches Ding, mit dem man einen Ochsen töten konnte.
    Die Keule pfiff heran.
    Suko ließ sich kurzerhand nach hinten fallen. Er spürte noch den Luftzug, so dicht pfiff die Keule an ihm vorbei, krachte gegen einen Baum und fetzte dort die Rinde ab.
    Dann konterte Suko.
    Eine Kugel wollte er nicht vergeuden, aber wozu hatte er seinen Silberdolch eingesteckt?
    Suko zog die Waffe und
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